Apuleius Celsus

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Apuleius Celsus (1. Hälfte des 1. Jh. n. Chr.) war ein römischer Arzt aus Centuripe. Er praktizierte und lehrte in Rom.

Zeitliche Einordnung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seine Schüler waren Vettius Valens († 48, hingerichtet), Arzt am Hof des Kaisers Claudius (10 v. Chr. – 54 n. Chr.) und der Gattin Valeria Messalina, außerdem Scribonius Largus, ebenfalls Arzt zur Zeit des Claudius.

Cornarius (Ed.), Marcelli liber (1536)

Leben und Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seine Vita und sein Werk sind unbekannt. Auf alle Fälle gehörte er zu der ersten Gruppe römischer Ärzte, die auf lateinisch schrieben und damit die Dominanz der griechisch schreibenden hellenistischen Ärzte durchbrach. Der spätrömische Autor Marcellus bestätigt dies im Vorwort seiner Medikamentensammlung: Nicht nur die alten – freilich nur die in lateinischer Sprache geschriebenen – Autoren der Medizin, eines Gebietes, dem beide Plinii[1], Apuleius Celsus, Apollinaris … ihre Arbeit gewidmet haben, habe ich bei der Lektüre durchforscht, sondern auch … Siehe Quellen: Niedermann, Seite 3.[2]

Zwei Rezepte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Scribonius Largus überliefert von ihm zwei Rezepte samt den dazu verwendeten Arzneimitteln, eins gegen Husten und eins gegen Tollwut. Dazu kommen spärliche Angaben zu seinem Leben und seiner beruflichen Tätigkeit, aus denen sich seine zeitliche Einordnung und sein Geburtsort erschließen lassen (siehe oben). Gegen Husten: Es war ein Arzneimittel des Apuleius Celsus, des Lehrers von Valens und von mir, und niemals hat er bei seinen Lebzeiten einem sein Rezept gegeben, weil er dadurch großen Ruf erhalten hatte. Kapitel 94, siehe Quellen: Schonack Seite 46–47.[3] Gegen Tollwut: Das Gegenmittel des Apuleius Celsus, meines Lehrers, welches er alle Jahre zusammenstellte und gewissermaßen auf Staatskosten nach Centuripae, woher er gebürtig war, schickte, weil auf Sizilien sehr viele tolle Hunde vorkommen. Kapitel 171, siehe Quellen: Schonack, Seite 78–79; Rezept dann Kapitel 173, Seite 80.[4]

Marcelli liber (Cornarius), Seite 13

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Janus Cornarius (Herausgeber): Marcelli viri illustris de medicamentis empiricis, physicis ac rationabilibus liber, Verlag Hieronymus Froben, Basel 1536, Seite 13.
  • Max Niedermann (Herausgeber): Marcelli de medicamentis liber – Marcellus über Heilmittel 1, im Corpus medicorum Latinorum, Band V 1, Akademieverlag, Berlin 1959, Seite XVIII lateinisch und Seite 3 deutsch.
  • Georg Helmreich (Herausgeber): Scribonii Largi Conpositiones, Teubner, Leipzig 1887, textkritische Ausgabe.
  • Wilhelm Schonack (Herausgeber und Übersetzer): Die Rezepte des Scribonius Largus, Verlag Gustav Fischer, Jena 1913.

Sekundärliteratur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Plinius der Ältere und Plinius Valerianus
  2. Nec solum veteres medicinae artis auctores Latino dumtaxat sermone perscriptos, cui rei operam uterque Plinius et Apuleius Celsus et Apollinaris … commodarunt, lectione scrutatus sum, sed etiam … Siehe Quellen: Niedermann, Seite XVII; Conarius, Seite 13; Conarius tilgte als erster in seiner Druckausgabe das et aus dem handschriftlich überlieferten Apuleius et Celsus.
  3. Hoc medicamentum Apulei Celsi fuit, praeceptoris Valentis et nostri, et numquam ulli se vivo conpositum eius dedit, quod magnam opinionem ex ea traxerat. Kapitel 94, siehe Quellen: Helmreich, Seite 40.
  4. Antidotus Apulei Celsi praeceptoris, quam quotannis conponebat et genere quodam publice mittebat Centuripas, unde ortus erat, quia in Sicilia plurimi fiunt rabiosi canes. Kapitel 171, siehe Literatur, Quellen: Helmreich S. 69, das Rezept selbst dann Seite 70.