Aritana Yawalapiti

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Aritana Yawalapiti (geboren 15. Juli 1949[1] in der brasilianischen Gemeinde Gaúcha do Norte im Bundesstaat Mato Grosso; gestorben 5. August 2020 in Goiânia) war ein Kazike des brasilianischen indigenen Volkes der Yawalapiti und Vertreter der Xingu-Indianer im brasilianischen Bundesstaat Mato Grosso. Er war Präsident des 2005 gegründeten Forschungsinstituts für Umwelt Instituto de Pesquisa Etno Ambiental do Xingu (IPEAX).[2]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aritana war der Sohn des legendären Häuptlings Kanatu (Kenato, Paru Yawalapiti), der den Villas-Bôas-Brüdern Orlando und Cláudio geholfen hatte, den Xingu-Nationalpark (PIX) in 1961 zu errichten,[2] und der im Februar 2020 verstorbenen Tepori Kamaiurá.[3] Schon früh darauf vorbereitet, seine Führungsrolle zu erfüllen, übernahm er in den 1980er Jahren die Führung der Yawalapiti und setzte sich für die Rechte der Ureinwohner ein, insbesondere in Bezug auf Landabgrenzung, Umweltschutz, Gesundheit und Bildung. Auch sein jüngerer Bruder Pirakuma Yawalapiti (1955–2015) war beteiligt.

Aufgrund seiner Leistungen auf dem Gebiet der Rechte der Ureinwohner und seines Rufs bei anderen ethnischen Gruppen wurde Aritana ein Vertreter mehrerer anderer ethnischer Gruppen, insbesondere derjenigen, die im Schutzgebiet Xingu-Nationalpark leben. Neben Kamaiurá (eine Tupí-Sprache durch seine Mutter), Yawalapiti (eine Arawak-Sprache durch seinen Vater) und Portugiesisch (durch die Schule der Posto Indígena Leonardo Villas Bôas im PIX am Rio Xingu) sprach er mehrere andere indigene Sprachen wie Kuikuro (eine Karibische Sprache) usw.

Aritana Yawalapiti starb am 5. August 2020 im Alter von 71 Jahren als Opfer von COVID-19.[4][5]

Im Januar 2023 erhielt eine neu beschriebene Beutelrattenart Aritana Yawalapiti zu Ehren den wissenschaftlichen Namen Metachirus aritanai.[6]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Michael Astor: Aritana Yawalapiti, Revered Indigenous Leader in Brazil, Dies at 71. In: The New York Times. 15. August 2020, ISSN 0362-4331 (nytimes.com).
  2. a b Célio Turino: Os Yawalapíti – cultura, sustentabilidade e resiliência. In: revistaforum.com.br. 6. April 2013, abgerufen am 6. August 2020 (brasilianisches Portugiesisch).
  3. Nina Kahn: Morre Tepori Kamaiurá, grande matriarca do Xingu. In: socioambiental.org. ISA, Instituto Socioambiental, 20. Februar 2020, abgerufen am 14. September 2020 (brasilianisches Portugiesisch).
  4. ORF at/Agenturen red: Brasilianischer Umweltschützer Yawalapiti gestorben. 5. August 2020, abgerufen am 5. August 2020.
  5. Vanessa Martins, Kessillen Lopes: Líder do Alto Xingu morre com Covid-19 em hospital de Goiânia. In: globo.com. G1, 5. August 2020, abgerufen am 6. August 2020 (brasilianisches Portugiesisch).
  6. Cleuton Lima Miranda, Mario da Silva Nunes, Arielli Fabrício Machado, Izeni Pires Farias, Fernando Heberson Menezes, Natalia Carneiro Ardente, Manoel Dos Santos-Filho, Yennie Katarina: A new species of jupati, genus Metachirus Burmeister 1854 (Didelphimorphia, Didelphidae) for the Brazilian Amazon. Mammalia, Januar 2023, doi: 10.1515/mammalia-2021-0176