Arkadi Maximowitsch Abasa

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Arkadi Maximowitsch Abasa (russisch Аркадий Максимович Абаза; * 1848 im Dorf Kuryliwka im Ujesd Sudscha im Gouvernement Kursk; † 1915) war ein russischer Musikpädagoge und Komponist.[1]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Arkadi Maximowitsch Abasa stammte aus einer verarmten Adelsfamilie. Sein Vater war Maxim Andrejowitsch Abasa, seine Mutter Natalja Petrowna Ljalina. Er hatte drei ältere Brüder, Alexander (* 14. März 1835), Iwan (* 24. Februar 1836) und Jewgeni (* 18. August 1837).[2] Seine Eltern ermutigten ihn zur Musik. Zunächst studierte er an der Musikhochschule in Charkow, danach am Sankt Petersburger Konservatorium. Sein Klavierdozent war Alexander Dreyschock. Gesangsunterricht hatte er bei Camille Everard (* 15. November 1825; † 17. Januar 1899). Später erhielt er Klavierunterricht bei Hans Bülow in Deutschland. 1877 eröffnet er in Sumy eine Musikschule und arbeitete dort bis 1881 als Lehrer und Pianist. Der Aufbau seiner Musikschule erinnert an den eines Konservatoriums. Es gab Unterricht im Klavierspiel, in Gesang, im Spielen von Saiteninstrumenten und in Musiktheorie. Danach ging er auf Einladung nach Kursk und blieb dort bis zu seinem Tod 1915. Er betreute Klassen der Russischen Musikgesellschaft (Russkoe muzykal'noe obščestvo, RMO) und gab in Schulen Musikunterricht.[1][3]

Unter seinen Schülern waren die Geiger Michail Gawrilowitsch Erdenko und Konstantin Michailowitsch Dumtschew, die Sängerin Nadeschda Wasiljewa Plewizkaja geb. Winnikowa und der Komponist Nikolai Andrejewitsch Roslawez.

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Er schrieb mehr als zwanzig Romanzen und mehr als dreißig Klavierstücke. Die Texte vieler Lieder sind von A. Kolzow.[1]

  • Гимн святым братьям Кириллу и Мефодию [Hymnus der heiligen Brüder Kyrill und Method] für vierstimmigen, gemischten Chor a capella, gedruckt bei Tschernyschew in Moskau, 1885; Michael. dem Bischof von Kursk und Belgorod gewidmet. (Его Преосвященству Преосвященнейшему Михаилу, епископу Курскому и Белогородскому). Der Hymnus wurde für den 6. Apriljul. / 18. April 1885greg., dem 1000. Todestag des Heiligen Methods komponiert, und erhielt eine gewisse Aufmerksamkeit in der kirchenmusikalischen Welt des damaligen Russland. Die Urauffühirung war am nämlichen Tag im Saal des Здание дворянского собрания (Sdanije dworjanskogo sobranija), des Gebäudes der edlen Versammlung in Kursk. Der Text des Hymnus stammt angeblich von Abasa selbst. Die Nationalbibliothek St. Petersburg besitzt ein Exemplar des Hymnus[4]
  • Одно мне в жизни утешенье [Ein Trost für mich in meinem Leben]; Nr. 3 aus Романсы и песни Арк. М. Абазы [Romanzen und Lieder des Arkadij Maksimowitsch Abasa] 1885
  • То не ветер ветку клонит
  • Не скажу никому
  • Так и рвется душа
  • Песня старика
  • Погубили меня твои черные глаза
  • Утро туманное. Text: Iwan Turgenjew[5]

Rezeption[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bugrow bezeichnete Arkadi Maksimowitsch Abasa als eine der prominentesten musikalischen Persönlichkeiten der Region Kursk.[1]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Tatjana Anatoljewna Breschnewa: [Arkadi Maksimowitsch Abasa, Heilige Hymne der Brüder Kyrill und Methodius], Kursk, 2004 (russisch)[6]
  • Tatjana Anatoljewna Breschnewa, Swjetlana Jewgenewna Gorlinskaja:[ Musikalische und soziale Aktivitäten des Arkadi Maksimowitsch Abasa], 2004 (russisch)[7]
  • Swjetlana Jewgenewna Gorlinskaja: Das Musikleben der Provinz Kursk bis 1917, Rostov am Don, 2009 (russisch)[8]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d Jurij Aleksandrowitsch Bugrow: АБАЗА Аркадий Максимович. Abgerufen am 22. April 2017 (russisch).
  2. Наталья Петровна Лялина (Абаза) — Родовод. Abgerufen am 29. April 2017 (russisch).
  3. МСР/ВТ/Абаза — Викитека. Abgerufen am 29. April 2017 (russisch).
  4. Абаза А. М., Гимн святым братьям Кириллу и Мефодию : для четырехголосного хора (смешанных голосов) (без сопровожд.) / муз. Арк. М. Абазы. — Москва : у А. Гутхейль, 1885 (печатня Н. Чернышева). — РГБ. Archiviert vom Original am 4. Mai 2017; abgerufen am 6. April 2021 (russisch).
  5. А. Абаза и др., И. Тургенев - Утро туманное (с нотами). Abgerufen am 29. April 2017.
  6. Т. А. Брежнева, С. Е. Горлинская, Аркадий Максимович Абаза: Аркадий Максимович Абаза. "Гимн святым братьям Кириллу и Мефодию". Курский госун-т, Курск 1. Januar 2004 (Online [abgerufen am 12. April 2017]).
  7. Светлана Евгеньевна Горлинская: Музыкально-общественная деятельность Аркадия Максимовича Абазы. Изд-во Курского государственного университета, Курск 1. Januar 2004 (Online [abgerufen am 12. April 2017]).
  8. Светлана Евгеньевна Горлинская: Музыкальная жизнь Курской губернии до 1917 года: автореф. дис. на соиск. учен. степ. канд. искусствоведения : специальность 17.00.02. Ростов-на-Дону 1. Januar 2009 (Online [abgerufen am 12. April 2017] Ростов-на-Дону).