Arnold Freyer

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Arnold Freyer (geboren 16. März 1872 in Hannover; gestorben 5. Februar 1960 ebenda) war ein deutscher Jurist und Landgerichtsirektor am Landgericht Hannover.[1]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Arnold Freyer legte am damaligen hannoverschen Lyceum II. im Jahr 1890 sein Abitur ab.[2] Später heiratete er Elisabeth, geborene Schuster (geboren am 9. November 1874; gestorben am 10. März 1972).[1]

Spätestens im Jahr der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten 1933 arbeitete Freyer im Hauptamt als Richter am Landgericht Hannover.[3] Zum 1. Mai desselben Jahres war er der NSDAP beigetreten (Mitgliedsnummer 2.957.915).[4] Zudem leitete er als Vorsitzender das Landeskirchenobergericht der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers.[5] Spätestens im selben Jahr 1933 war Freyer zudem Syndikus der Technischen Hochschule Hannover. Als solcher war er vom Senat der TH Hannover für ein Rechtsgutachten bezüglich einer etwaigen Aberkennung der Ehrendoktorwürde des Max Krone beauftragt worden. In der Quintessenz kam Freyer in seinem noch klar rechtsstaatlich orientierten Gutachten vom 16. Mai 1933 zu der lapidaren Feststellung: „Rechtlich ist nichts zu machen.“ Entgegen dieses Faktums beschloss der Hochschulsenat der TH Hannover „[...] in Anpassung an die neue Zeit [und ...] ebenso unmissverständlich wie bewusst rechtswidrig: ‚Herr Krone ist aus den (Ehren-)Listen der Hochschule zu streichen.‘“[3]

Arnold Freyer starb Anfang Februar 1960 im Alter von knapp 88 Lebensjahren in Hannover. Seine Witwe überlebte ihn um gut 12 Jahre. Mit ihrem Todesjahr endete auch eine von 1937 bis 1972 geführte Akte des Landgerichtsdirektor a. D. und dessen Witwe, kam aber erst 1990 aus der Provenienz des Präsidenten des Oberlandesgerichts Celle in das damalige Hauptstaatsarchiv Hannover.[1]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Michele Barricelli, Holger Butenschön, Michael Jung, Jörg-Detlef Kühne, Lars Nebelung, Joachim Perels: Freyer, Arnold, in dies.: Nationalsozialistische Unrechtsmassnahmen an der Technischen Hochschule Hannover. Beeinträchtigungen und Begünstigungen von 1933 bis 1945, hrsg. vom Präsidium der Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover, Petersberg: Michael Imhoff Verlag, 2016, ISBN 978-3-7319-0429-8, S. 139–140; Digitalisat

Archivalien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Archivalien von und über Arnold Freyer finden sich beispielsweise

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d Angaben über das Archivinformationssystem Arcinsys Niedersachsen Bremen
  2. o. V.: Stiftungen und Unterstützungen von Schülern, in: Jahresbericht des Städtischen Gymnasiums Lyceum II. an der Goethestraße zu Hannover für das Schuljahr von Ostern 1890 bis 1891, Hannover: Druck von August Grimpe, 1891, S. 30; Google-Books
  3. a b Holger Butenschön: Verleihung und Entzug von Titeln während der NS-Zeit, Vortrag der Arbeitsgruppe des Senates zur Gedenkveranstaltung der Leibniz Universität Hannover am 20. November 2013, S. 5f.; Digitalisat
  4. Bundesarchiv R 9361-IX KARTEI/9610859
  5. Hannover (lutherisch), in Karl-Heinz Fix, Carsten Nicolaisen, Ruth Pabst (Bearb.): Handbuch der deutschen evangelischen Kirchen 1918 bis 1949. Organe - Ämter - Verbände - Personen, Band 2: Landes- und Provinzialkirchen ( = Heinz Boberach: Handbuch der deutschen evangelischen Kirchen, Band 2: Arbeiten zur kirchlichen Zeitgeschichte, Reihe A: Quellen, Band 20), 1. Auflage, Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, [2017], ISBN 978-3-525-55794-5 und ISBN 3-525-55794-9, S. 186ff.; hier: S. 205; Vorschau über Google-Bücher