Arnual

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Arnual (auch Arnoald, lat. Arnualdus) ist ein katholischer Heiliger. Er war in den Jahren 601 bis 609 Bischof von Metz. Sein Gedenktag ist der 9. Oktober.

Der Name „Arnoald“ kommt aus dem Althochdeutschen und bedeutet „wie ein Adler waltend“. Arnual gilt als Gründer des Stiftes in der Ortschaft Merkingen, die später in St. Arnual umbenannt wurde und heute ein Stadtteil von Saarbrücken ist.

Arnual heiratete um 584 seine Frau Oda, mit der er zwei Kinder hatte. Er hatte den Wunsch, Priester zu werden, und das Ehepaar trennte sich, Oda trat in ein Kloster ein. Arnual wurde 601 in Nachfolge seines Onkels Aigulf Bischof von Metz, verzichtete aber 609 auf den Bischofsstuhl und wurde Eremit. Im selben Jahr gründete er eine Klerikergemeinschaft in Merkingen, dem heutigen St. Arnual.[1] Der Überlieferung nach erhielt Arnual das Dorf Merkingen vom Merowingerkönig Theudebert II. als Geschenk. Von diesem Stift aus missionierte er die Gebiete rund um das heutige Saarbrücken. Er soll auch in St. Arnual bestattet sein, Ausgrabungen in der Zeit von 1989 bis 1995 zeigten eine bedeutende merowingische Grabstätte in der Vierung der Kirche, auf die die anderen Gräber der Zeit ausgerichtet sind. Arnual galt in Metz und am fränkischen Königshof seit der Zeit Karls des Großen als Stammvater der Karolinger.[2][3][4]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Evangelische Kirchengemeinde St. Arnual (Hrsg.): Stiftskirche St. Arnual, Wiederindienstnahme am 18. September 1994. Saarbrücken 1994.
  • Andreas Heinz: Glaubenszeugen und Fürsprecher. Die Heiligen des Saarlandes. Saarbrücken 1980, S. 49–53.
  • Andreas Heinz: Heilige im Saarland. 2. Auflage, Saarbrücken 1991, ISBN 3-925036-44-X.
  • Hans-Walter Herrmann: Die Stiftskirche in Saarbrücken/St. Arnual. Saarbrücken 1997 (= Kunsthistorische Reihe des Landesinstitutes für Pädagogik und Medien).
  • Hans-Walter Herrmann (Hrsg.): Die Stiftskirche St. Arnual in Saarbrücken. Rheinland-Verlag, Köln / Bonn 1998, ISBN 3-7927-1724-7 (= Schriftenreihe des Vereins für Rheinische Kirchengeschichte Band 130).
  • Christian Settipani: Continuité gentilice et continuité familiale dans les familles sénatoriales romaines à l’époque impériale: mythe et réalité. Addenda I – III (Juli 2000 – Oktober 2002) (= Prosopographica et Genealogica Bd. 2).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Arnual [auch Arnoald] in der Datenbank Saarland Biografien unter Bezug auf: Christian Settipani: Continuité gentilice et continuité familiale dans les familles sénatoriales romaines à l’époque impériale: mythe et réalité. Addenda I–III (Juli 2000 – Oktober 2002) (= Prosopographica et Genealogica Bd. 2).
  2. Hans-Walter Herrmann, Erich Nolte: Die Frühgeschichte des Stiftes St. Arnual und die politische und kirchliche Erschließung des Saarbrücker Talraumes, in: Zeitschrift für die Geschichte der Saargegend, 19, 1971, S. 53ff.
  3. Rudolf Schieffer: Die Karolinger, 2. Auflage, Stuttgart 1997, S. 11f.
  4. Wolfgang Haubrichs und Frauke Stein: Frühmittelalterliche Siedlung im Saarbrücker Raum, in: Rolf Wittenbrock (Hrsg.): Geschichte der Stadt Saarbrücken, Saarbrücken 1999, Band 1: Von den Anfängen zum industriellen Aufbruch (1860), S. 111–158, hier S. 128.
VorgängerAmtNachfolger
AigulfBischof von Metz
601–609
Pappolus von Metz