Aromata

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Aromata
Systematik
Ordnung: Schmetterlingsblütenartige (Fabales)
Familie: Hülsenfrüchtler (Fabaceae)
Unterfamilie: Schmetterlingsblütler (Faboideae)
Tribus: Sophoreae
Gattung: Clathrotropis
Art: Aromata
Wissenschaftlicher Name
Clathrotropis brachypetala
(Tul.) Kleinhoonte

Aromata (Clathrotropis brachypetala (Tul.) Kleinhoonte, Syn.: Diplotropis brachypetala Tul.) ist eine Pflanzenart, die zur Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae) gehört. Es ist eine Heil- und Giftpflanze aus dem tropischen Regenwald von den Guyanas bis Venezuela, Kolumbien sowie in der Karibik auf Trinidad und Tobago.[1][2] In den Guyanas wächst er im Regenwald entlang von Flüssen, Bachläufen oder in Sümpfen, in saisonal überfluteten Wäldern.

Sein Name „Aromata“ (Arawak) stammt von dem stechenden Geruch, den die Blätter und Rinde absondern und der Kopfschmerzen verursachen kann, was für die Giftigkeit spricht. Ähnlich in der Wirkung ist Alexa imperatricis.[3]

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der schlanke, hohe und immergrüne Aromata-Baum erreicht Wuchshöhen von bis zu 30 Metern und Stammdurchmesser von etwa 40–50 cm oder einiges mehr. Er hat eine bräunlich bis grünliche Borke. Brettwurzeln werden kein gebildet, aber Wurzelanläufe. Die wechselständigen, unpaarig gefiederten Laubblätter bestehen aus sieben leicht ledrigen, kahlen und bespitzten Fiederblättchen. Die Blättchen sind eiförmig bis -lanzettlich, bis 20 Zentimeter lang und bis 10 Zentimeter breit. Die Nebenblätter sind klein.

Die end- oder achselständigen, rispigen Blütenstände sind rostig braun mit kleinen, abfallenden Deckblättern. Die zwittrigen, zygomorphen und kurz gestielten Schmetterlingsblüten sind fünfzählig. Fünf ledrige Kelchblätter sind zu einem rosafarbenen Kelch mit kurzen Zipfeln verwachsen, der etwa 6 mm lang ist. Die fünf dicken, weißen und kurz genagelten Kronblätter sind bis 8 mm lang und 6 mm breit. Es sind zehn leicht ungleiche, fertile und mehr oder weniger freie Staubblätter vorhanden. Der behaarte, fast sitzende Fruchtknoten ist oberständig.

Die holzige, bräunliche und kahle bis leicht samtig behaarte, kurz bespitzte Hülsenfrucht mit verdickten Nähten, ist 15–20 cm lang und 5–7 cm breit und enthält nur ein bis zwei, etwas abgeflachte Samen, die etwa 4 × 3 × 2 cm groß sind.

Heilpflanze[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aromata genießt bei den Indianern ein hohes Ansehen als Heilpflanze. Die frische Innenrinde wirkt als Umschlag gegen zahlreiche gefährliche Hautparasiten, darunter sogar die gefürchteten Leishmaniose-Erreger.[3] Auch dient dieser Umschlag oder der Rindensaft zur Bekämpfung von Läusen, Flöhen und Zecken oder gegen Abszesse und Skorpionstichen oder Schlangenbissen.[4] Wesentlich gefährlicher sind innere Anwendungen des Saftes. Erfahrene Medizinleute nutzen diese Möglichkeit trotzdem, denn auch sehr kleine Mengen bekämpfen das Gift der Aimaralli-Schlange (Helicops angulata) und der Labaria-Schlange (Bothrops asper) effektiv, allerdings nur das Gift dieser Schlangen. Wirksame Inhaltsstoffe sind verschiedene Alkaloide.[3][4]

Der Rindensaft kann auch als Fischgift, Barbasco, verwendet werden.[3]

Das moderat beständige Holz ist hart und schwer. Es ist als Blackheart, Timbó oder Sapán bekannt.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • J. Lanjouw, A. L. Stoffers: Flora of Suriname. Vol. 2, Part 2, Brill, 1976, S. 5, 108 f, 557, 583.
  • Franklin R. Longwood: Commercial Timbers of the Caribbean. Agriculture Handbook 207, USDA, 1962, S. 30, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche.
  • M. Chudnoff: Tropical Timbers of the World. Agriculture Handbook 607, USDA, 1984, S. 53, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche.
  • Deborah A. Lachman-White, C. Dennis Adams, Ulric O'D. Trotz: A Guide to the Medicinal Plants of Coastal Guyana. Commonwealth Science Council, 1987, 1992, ISBN 0-85092-387-5, S. 72 f.
  • Tinde R. van Andel: Non-Timber Forest Products of the North-West Distric of Guyana. Part II, Dissertation, Utrecht University, Tropenbos, 2000, ISBN 90-393-2536-7, S. 62 f, online auf academia.edu (Illustration).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Clathrotropis brachypetala im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland.
  2. Clathrotropis brachypetala in der International Legume Database.
  3. a b c d Tinde R. van Andel: Non-Timber Forest Products of the North-West Distric of Guyana.
  4. a b Deborah A. Lachman-White, C. Dennis Adams, Ulric O'D. Trotz: A Guide to the Medicinal Plants of Coastal Guyana.