Artur Weigandt

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Artur Weigandt[1] (* 1994 in Uspenka, Kasachstan) ist ein deutscher Journalist und Schriftsteller.

Leben und Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weigandt wurde als Sohn eines russlanddeutschen Vaters, dessen Vater 1941 aus Schöntal im Wolgagebiet deportiert worden war, und einer Mutter mit ukrainischen und weißrussischen Wurzeln in Kasachstan geboren.[2] 1995 zog die Familie ins emsländische Freren, wo Weigandt aufwuchs.[3] Sein Abitur absolvierte er am Gymnasium Georgianum in Lingen. Weigandt studierte an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main Germanistik, Philosophie und Ästhetik. Weigandt verbrachte längere Zeit in Prag, Kiew und Tiflis. Er absolvierte eine Ausbildung an der Deutschen Journalistenschule in München. Das Medium Magazin wählte ihn 2021 zu den Top-30-bis-30-Journalisten.[4]

Aufsehen erregte Weigandt im Januar 2021 als Bodo Ramelow, der Ministerpräsident von Thüringen, in der Clubhouse-Talkrunde Nachtgespräche – zwischen Trash und Feuilleton der Politikerin Lilly Blaudszun und Weigandt offenbarte, dass er während eines Lockdown-Gipfels mit seinem Handy Candy Crush gespielt habe. Medien sprachen von der „Candy-Crush-Affäre“.[5]

Als Journalist veröffentlicht er Artikel in der Zeit, F.A.Z. und der Welt.[6][7] Seine Texte beschäftigten sich mit Antislawismus, Rassismus, sowjetischer und postsowjetischer Geschichte und den Konflikten in Belarus, Russland und der Ukraine. Weigandt äußerte sich kritisch zur Friedensbewegung in Deutschland nach dem russischen Überfall auf die Ukraine 2022. In der Welt urteilte er 2022, dass die Unterzeichner des offenen Briefes gegen Waffenlieferungen beweisen, dass sie „keinerlei Ahnung von Osteuropa“ hätten. Ukraine, Lettland, Estland, Litauen und Polen brauchen keine Deutschen, „die einmal mehr den Erklärbär geben“.[8]

Im März 2023 erschien sein Debütroman Die Verräter bei Hanser Berlin.[9] Als Dolmetscher nahm er im Sommer 2023 an der deutschen Ausbildungsmission am Leopard 1 für Soldaten des ukrainischen Heeres teil.[10] Artur Weigandt lebt in Berlin.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Artur Weigandt - 1 Buch - Perlentaucher. Abgerufen am 6. März 2024.
  2. Das Dorf am Ende der Welt, aus dem ich komme. Abgerufen am 6. März 2024.
  3. Krieg und Familie –Artur Weigandt. Abgerufen am 6. Februar 2024.
  4. Medium Magazin: 30 unter 30 - Top Journalisten. Hrsg.: Alexander Graf. 2021.
  5. Artur Weigandt: Debatte um Bodo Ramelow auf Clubhouse: Das sagen die Moderatoren. In: FAZ.NET. 25. Januar 2021, ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 6. Februar 2024]).
  6. Artur Weigandt. 24. Januar 2024, abgerufen am 6. Februar 2024.
  7. Artur Weigandt: Erfolg im Exil: Interview mit dem russischen Musikprojekt Aigel. In: FAZ.NET. 22. Januar 2024, ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 6. Februar 2024]).
  8. Debatte: "Emma"-Brief offenbart einen "blinden Fleck", sagt Artur Weigandt. Abgerufen am 6. Februar 2024 (deutsch).
  9. Artur Weigandt: Artur Weigandt Die Verräter. In: Hanser Verlag. Abgerufen am 6. Februar 2024.
  10. Artur Weigandt: Ukraine-Krieg: Die Panzerausbildung ukrainischer Soldaten. In: FAZ.NET. 17. Dezember 2023, ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 6. Februar 2024]).