Arylradikale

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Arylradikale, auch aromatische Radikale, entstehen beim homolytischen Zerfall aromatischer Verbindungen des Typs 1a oder 1b:

Bildung eines Arylradikals, Variante 1
Bildung eines Arylradikals, Variante 1


Bildung eines Arylradikals, Variante 2
Bildung eines Arylradikals, Variante 2


Ein konkretes Beispiel für eine aromatische Verbindungen des Typs 1a sind Diarylperoxide, die sich zu einem Arylradikal (Ar•), Kohlendioxid (CO2) und einem Aryloxyradikal [•O–(CO)–Ar] zersetzen.[1] Typisch für den Typus 1b ist die Zersetzung von Azoverbindungen, dabei wird als XΞY ein Stickstoffmolekül (NΞN) gebildet.[2] So zersetzt sich Dibenzoylperoxid thermisch oder photochemisch zu (instabilen) Phenylradikalen (C6H5•) und Kohlendioxid:[1]

Zersetzung von Dibenzoylperoxid
Zersetzung von Dibenzoylperoxid

Reaktionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Arylradikale sind sehr reaktionsfreudig und treten als Zwischenprodukte in zahlreichen synthetisch bedeutsamen Reaktionen auf:

Biochemie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Phenole können auch zu Arylradikalen oxidiert werden.[3] Die dabei gebildeten Arylradikale dimerisieren in der Regel unter Ausbildung von Kohlenstoff-Kohlenstoff- oder Kohlenstoff-Sauerstoff-Bindungen. Im Stoffwechsel spielt die oxidative Kupplung von Phenolen eine Rolle bei der Bildung von

  • Bisanthrachinonen,

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Ivan Ernest: Bindung, Struktur und Reaktionsmechanismen in der organischen Chemie, Springer-Verlag, 1972, S. 322−325, ISBN 3-211-81060-9.
  2. Ivan Ernest: Bindung, Struktur und Reaktionsmechanismen in der organischen Chemie, Springer-Verlag, 1972, S. 325−328, ISBN 3-211-81060-9.
  3. a b Peter Nuhn: Naturstoffchemie, S. Hirzel Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, Stuttgart, 2. Auflage, 1990, S. 522−523, ISBN 3-7776-0473-9.