Aspidogyne

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Aspidogyne

Aspidogyne nobilis

Systematik
Ordnung: Spargelartige (Asparagales)
Familie: Orchideen (Orchidaceae)
Unterfamilie: Orchidoideae
Tribus: Cranichideae
Untertribus: Goodyerinae
Gattung: Aspidogyne
Wissenschaftlicher Name
Aspidogyne
Garay

Aspidogyne ist eine Gattung aus der Familie der Orchideen (Orchidaceae). Sie besteht aus etwa 78 Arten krautiger Pflanzen, die im tropischen Amerika beheimatet sind.

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Arten der Gattung Aspidogyne bilden ein kriechendes Rhizom, das an den Nodien bewurzelt ist. Die aufsteigenden Sprosse tragen die Laubblätter in einer lockeren Rosette, die Internodien sind nicht stark gestaucht. Die Blätter sind breit bis schmal oval geformt und deutlich gestielt. Der Blattgrund umfasst den Spross.

Der traubige Blütenstand erscheint endständig. Die Blütenstandsachse ist behaart und wird von wenigen Hochblättern umfasst. Die Tragblätter sind etwa so lang wie Fruchtknoten und der kurze Blütenstiel zusammen. Die Blüten sind resupiniert, die Blütenblätter sind frei. Die drei Sepalen sind etwa gleich geformt und gleich groß, auf der Außenseite behaart. Die seitlichen Petalen liegen dicht am oberen Petal an und formen eine Röhre oder Haube. Die Lippe bildet an der Basis einen langen Sporn. Die Lippe ist zweigeteilt: der basale Teil, das Hypochil, ist leicht schüsselförmig und dicht an der Säule anliegend. Der vordere Teil, das Epichil, ist nach unten zurückgebogen. Die Säule ist länglich geformt, auffällig ist das große Trenngewebe zwischen Narbe und Staubblatt (Rostellum). Auf der Unterseite der Säule befinden sich zwei dicht beieinander liegende Narbenflächen. Das einzige fruchtbare Staubblatt enthält zwei Pollinien, die über jeweils ein Stielchen mit der Klebscheibe (Viscidium) verbunden sind.

Vorkommen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aspidogyne ist im tropischen Amerika verbreitet. Im Norden wird noch Guatemala und Honduras besiedelt, im Süden reicht das Areal bis nach Paraguay und ins nördliche Argentinien. Die Arten wachsen in der Humusschicht von feuchten Wäldern, gelegentlich auch auf moosbewachsenen Felsen.

Aspidogyne commelinoides, Illustration
Illustration von:I Aspidogyne decora (Fig.I, rechts) und Aspidogyne hylibates (Fig. II, links)
Illustration von: Aspidogyne foliosa (Fig. I, links) und Aspidogyne metallescens (Fig. II, rechts)
Aspidogyne stigmatoptera

Systematik und botanische Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aspidogyne wird innerhalb der Tribus Cranichideae in die Subtribus Goodyerinae eingeordnet. Nach Dressler lässt sich diese weiter in zwei Gruppen unterteilen; Aspidogyne steht zusammen mit der Mehrzahl der Gattungen, die nicht zwei deutlich getrennte Narbenflächen aufweisen.[1] Verwandte Gattungen sind die ebenfalls in Südamerika verbreiteten Kreodanthus und Microchilus.

Die Gattung Aspidogyne wurde 1977 von Leslie Garay aufgestellt. Als Typusart wählte er die bis dahin als Pelexia foliosa bezeichnete Aspidogyne foliosa.

78 Arten werden zu Aspidogyne gezählt:[2]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Informationen dieses Artikels stammen überwiegend aus:

  • Leslie A. Garay: 225 (1). Orchidaceae (Cypripedioideae, Orchidoideae and Neottioideae). In: Gunnar Harling, Benkt Sparre (Hrsg.): Flora of Ecuador. Band 9, 1978, ISSN 0347-8742, S. 298.
  • Alec M. Pridgeon, Phillip Cribb, Mark W. Chase, Finn Rasmussen (Hrsg.): Genera Orchidacearum. Orchidoideae (Part 2). Vanilloideae. Band 3/2. Oxford University Press, New York und Oxford 2003, ISBN 0-19-850711-9, S. 72–74.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Robert L. Dressler: Phylogeny and Classification of the Orchid Family. Cambridge University Press, 1993, ISBN 0-521-45058-6, S. 118.
  2. a b c Aspidogyne. In: POWO = Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew: Kew Science, abgerufen am 26. März 2020..

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Aspidogyne – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien