Assault – Anschlag bei Nacht

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Film
Titel Assault – Anschlag bei Nacht
Originaltitel Assault on Precinct 13
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1976
Länge 91 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie John Carpenter
Drehbuch John Carpenter
Produktion J.S. Kaplan
Musik John Carpenter
Kamera Douglas Knapp
Schnitt John Carpenter
(als John T. Chance)
Besetzung

Assault – Anschlag bei Nacht (Originaltitel: Assault on Precinct 13) ist ein Action-Thriller von Regisseur John Carpenter aus dem Jahr 1976. Er ist Carpenters zweiter Film in Spielfilmlänge nach Dark Star – Finsterer Stern. 1979 war die deutsche Erstveröffentlichung des Films. 1982 erfolgte die Wiederveröffentlichung unter dem Titel Das Ende.[2]

2005 erschien eine Neuverfilmung von Jean-François Richet unter dem Titel Das Ende – Assault on Precinct 13.

Handlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mehrere Gangmitglieder werden bei einer Schießerei von Polizisten getötet. Während im Radio über die eskalierende Gewalt von Jugendbanden und den Verlust mehrerer automatischer Waffen berichtet wird, findet ein Treffen mehrerer Bandenführer statt, bei dem die „Warlords“ durch ein blutiges Ritual den „Cholo“ einleiten, ihren Rachefeldzug.

Das Precinct 9, Division 13, eine Polizeidienststelle in Anderson, einem heruntergekommenen Vorort von Los Angeles, steht kurz vor der Schließung. Sie ist daher nur noch mit wenigen Bediensteten besetzt, darunter der Polizist Chaney und die Angestellten Leigh und Julie. Lt. Bishop hat an diesem Abend erstmals hier Dienst.

Nahe der Dienststelle überfällt eine Jugendbande einen Eiscremeverkäufer. Dabei tötet der Anführer den Verkäufer und ein kleines Mädchen. Dessen Vater, außer sich vor Wut, nimmt den Revolver des Verkäufers, verfolgt die Bande und erschießt schließlich den Mörder seiner Tochter. Der Rest der Bande verfolgt ihn, und der Mann kann sich in letzter Minute in die Räume von Precinct 9 retten, wo er sich aber, entkräftet und unter Schock stehend, nicht zu dem Vorgefallenen äußern kann.

Währenddessen wird ein Gefangenentransport ins Precinct 9 umgeleitet, da einer der Gefangenen ernsthaft erkrankt ist und dringend ärztliche Hilfe benötigt. Die Gefangenen werden dort in Zellen untergebracht, während Starker, der Aufseher des Transports, einen Arzt anruft. Das Gespräch wird aber unterbrochen – es stellt sich heraus, dass alle Telefonleitungen gekappt wurden und die Dienststelle, ohnehin in einem kaum noch bewohnten Straßenzug gelegen, von der Außenwelt abgeschnitten ist. Starker entscheidet daher, eine andere Dienststelle aufzusuchen. Beim Versuch, Precinct 9 zu verlassen, wird der Bus unter Beschuss genommen. Dabei werden Starker und die anderen Polizisten des Transports getötet. Zwei Gefangene, Wells und der zum Tode verurteilte Schwerverbrecher Napoleon Wilson, können dem Kugelhagel entkommen und werden von Bishop zurück in ihre Zellen gebracht. Da die Schützen schallgedämpfte Waffen verwenden, wird niemand außerhalb auf die Situation aufmerksam.

Durch eine Nachricht in Form einer Flagge erfahren die Überlebenden im Revier, dass die Jugendbanden Rache an dem Vater nehmen werden, der einen ihrer Anführer getötet hat, und dass sie dabei vor nichts zurückschrecken werden. In Unterzahl und mit zur Neige gehender Munition entscheidet sich Bishop, die beiden Gefangenen Wells und Wilson aus ihren Zellen zu lassen und zu bewaffnen, um mit ihrer Hilfe die Angreifer so lange abzuwehren, bis Verstärkung eintrifft. Bei der anschließenden Schießerei versucht die Jugendbande vergeblich, das Revier zu überrennen, doch Julie wird hierbei getötet.

Wells versucht – nach Absprache mit den anderen Eingeschlossenen – durch die Kanalisation aus der Wache zu entkommen und mit einem nahe geparkten Auto das Gelände zu verlassen, um Hilfe herbeizurufen. Er gelangt zwar in das Fahrzeug, wird jedoch sofort von einem der Angreifer, der sich im Fond des Fahrzeugs versteckt hatte, erschossen.

Da die Angriffe der Bande im Laufe des Abends immer heftiger werden, ziehen sich die Überlebenden Bishop, Wilson und Leigh mit dem Vater in den Keller zurück, wo es Bishop gelingt, mit den letzten drei Kugeln einen Gasbehälter zur Explosion zu bringen, der die eindringenden Jugendlichen tötet. Kurz darauf trifft die Verstärkung ein, der Bishop Wilson übergibt.

Abweichungen der deutschen Synchronfassung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Firma Berliner Synchron GmbH unter Leitung von Joachim Kunzendorf hat in dem Film in Bezug auf die musikalisch-atmosphärische Gestaltung in erheblichem Maße Veränderungen vorgenommen, die vom Regisseur und Filmkomponisten nicht autorisiert wurden. Die Entscheidungen Carpenters, Actionszenen mit Musik zu unterlegen und diese kontrastierend während der Dialogszenen auszusetzen, wurde an mehreren Stellen ignoriert. Während der Dialogszenen finden sich in der deutschen Synchronfassung nun an mehreren Stellen Teile des Hauptthemas. Zudem wurden bestimmte Actionszenen zwar mit dem Soundtrack-Material Carpenters unterlegt, jedoch teils mit Stücken, die vom Originalarrangement abweichen.

Hintergrund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Der Film ist eine Hommage an den Western Rio Bravo von Regisseur Howard Hawks mit John Wayne und Dean Martin. Dies zeigt sich nicht nur in der Handlung (ein paar Männer verteidigen sich in einem Gefängnis gegen eine Übermacht)[3], sondern auch in einzelnen Einstellungen (durch Zuwerfen eines Gewehrs wird eine ausweglose Situation bereinigt, Wilson schultert sein Gewehr exakt so wie John Wayne als Sheriff)[4].
  • Im Jahr 2005 erschien unter dem Titel Das Ende – Assault on Precinct 13 eine Neuverfilmung mit Ethan Hawke in der Hauptrolle. Das Remake weicht aber in einigen wichtigen Stellen von der Vorlage ab. So wird z. B. aus der Jugendbande eine Gruppe korrupter Polizisten, auch lässt der Polizist Jake Roenick den Schwerverbrecher Marion Bishop (gespielt von Laurence Fishburne) am Ende entkommen. Im Original von 1976 ist der Charakter Bishop der Polizist.
  • Die Szene, in der das kleine Mädchen erschossen wird, musste nach einer Warnung der US-amerikanischen Filmbewertungsstelle MPAA geschnitten werden, da dem Film ansonsten ein X-Rating drohte. Carpenter ging zwar auf die Forderung ein, gab den fertigen Film aber dann doch mit dieser Szene an den Verleih.[5]
  • Das belagerte Revier heißt Precinct 9, Division 13 und nicht Precinct 13, wie der Originaltitel vermuten lässt.[6]
  • Der Film war von Mitte der 1980er bis zum 31. März 2005 in Deutschland auf der Liste der jugendgefährdenden Medien. Während er im Kino 1979 mit einer FSK-Freigabe ab 18 ungekürzt zu sehen war und in dieser Fassung auch für das Heimkino veröffentlicht wurde, lief er im Fernsehen nur leicht gekürzt. Seit der Neuprüfung der FSK ist er ab 16 freigegeben.[7]
  • Der 2019 ausgestrahlte Tatort: Angriff auf Wache 08 zeigt "einen motivisch an Carpenters Film angelehnten Over-the-Top-Shoot-out."[8]
  • Der Film gilt als einer der Lieblingsfilme von Quentin Tarantino. In dem Film From Dusk Till Dawn von Robert Rodriguez trägt der asiatische Sohn des Predigers ein T-Shirt mit der Aufschrift „Precinct 13“.[9]
  • John Carpenter hat in diesem Film einen Cameo-Auftritt. Er ist eines der Bandenmitglieder, die versuchen, durch das Fenster in die Polizeiwache einzudringen. Er wird wie die anderen erschossen.

Kritik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nur Zitate Dieser Abschnitt besteht nur aus einer listenhaften Sammlung von Zitaten aus Kritiken. Stattdessen sollte eine zusammenfassende Darstellung der Rezeption des Werkes als Fließtext erfolgen, wozu auch markante Zitate gehören können.

„Perfekt und spannend, fesselt der Film durch die ästhetische Gestaltung, die freilich stellenweise in zynische Glätte umschlägt.“

„John Carpenters zweiter Spielfilm ist ein rasanter, actionreicher Großstadtwestern, dessen Story an Howard Hawks' "Rio Bravo" und "El Dorado" erinnert. Mit einem Budget von nur 200.000 Dollar und durchweg unbekannten Darstellern gelang Carpenter ein nervenaufreibendes Meisterwerk. Carpenter führte nicht nur Regie, sondern schrieb auch das Drehbuch und komponierte die Musik. 2005 drehte Jean-Francois Richet mit "Das Ende" ein sehenswertes Remake.“

„Carpenter […] profilierte sich hier als Meister perfide konstruierter Spannung.“

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Freigabebescheinigung für Assault – Anschlag bei Nacht. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft, April 2005 (PDF; Prüf­nummer: 50 610 DVD).
  2. Das Ende (Assault - Anschlag bei Nacht) bei Discogs
  3. Frank Schnelle: Suspense, Schock, Terror. John Carpenter und seine Filme. Robert Fischer + Uwe Wiedleroither, Stuttgart 1991, ISBN 3-924098-04-2.
  4. Willy Loderhose: John Carpenter. Das große Filmbuch. Präsentiert von Jason Dark. Bastei Lübbe, Bergisch Gladbach 1990, ISBN 3-404-28185-3.
  5. Zinoman, Jason (2011). Shock Value: How a Few Eccentric Outsiders Gave Us Nightmares, Conquered Hollywood, and Invented Modern Horror (Hardcover ed.). New York, NY: The Penguin Press. ISBN 978-1594203022, S. 122/123
  6. Fun Facts bei grindhousedatabase.com
  7. Assault - Anschlag bei Nacht (1976). In: Schnittberichte.com. Abgerufen am 20. Oktober 2019.
  8. Tatort: Angriff auf Wache 08 im TV. In: TV Spielfilm. Abgerufen am 20. Oktober 2019.
  9. From Dusk Till Dawn movie references guide bei tarantino.info
  10. Assault – Anschlag bei Nacht. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 2. März 2017.
  11. Assault – Anschlag bei Nacht. In: prisma. Abgerufen am 3. April 2021.
  12. Assault – Anschlag bei Nacht. In: TV Spielfilm. Abgerufen am 30. Januar 2022.