Atypus

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Atypus

Atypus karschi

Systematik
Klasse: Spinnentiere (Arachnida)
Ordnung: Webspinnen (Araneae)
Unterordnung: Vogelspinnenartige (Mygalomorphae)
Familie: Tapezierspinnen (Atypidae)
Gattung: Atypus
Wissenschaftlicher Name
Atypus
Latreille, 1804

Atypus ist eine Gattung der Familie der Tapezierspinnen. Zu dieser Gattung gehören 34 Arten, die in Asien, Nordafrika, den USA und in Europa von Großbritannien bis zur Ukraine verbreitet sind.[1] Drei Arten kommen auch in Mitteleuropa vor: A. affinis, A. muralis und A. piceus. Die Gattung wurde erstmals 1804 von Pierre André Latreille beschrieben.

Merkmale und Lebensweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Cheliceren der Gattung sind gerade nach vorne gerichtet und fast so groß wie der Vorderkörper (Prosoma). Die Spinnwarzen am Hinterleib sind deutlich sichtbar. Die Färbung ist dunkelbraun bis tiefschwarz. Die Weibchen erreichen eine Körperlänge von 10 bis 15 mm, Männchen werden etwa 10 mm groß.

Männchen haben eine Lebenserwartung von 3 bis 4 Jahren, Weibchen leben 8–10 Jahre. Wie alle Tapezierspinnen leben sie in Röhren, die mit Spinnseide ausgekleidet sind. Bei der Gattung Atypus bestehen diese aus einem unterirdischen, senkrechten Teil und einem oberirdischen waagerechten Teil, der meist auf dem Boden aufliegt. Tagsüber halten sich die Spinnen im senkrechten Teil auf. Nachts sitzen sie im oberirdischen Teil; Arthropoden, die dann über die Röhre laufen, werden von innen mit den Cheliceren gegriffen und durch die Röhrenwand nach innen gezerrt. Das Loch wird später wieder verschlossen.

Giftwirkung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die in Mitteleuropa vorkommenden Tapezierspinnen sind nur gering giftig. Die Lokalsymptome können allerdings länger anhalten. Bekannt ist bisher nur ein Biss von Atypus affinis.[2]

Arten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der World Spider Catalog listet für die Gattung Atypus aktuell 34 Arten.[1] (Stand: Dezember 2018)

Die Arten A. abboti, A. niger und A. rufipes wurden in die verwandte Gattung Sphodros transferiert.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Heiko Bellmann: Kosmos Atlas Spinnentiere Europas. 3. Aufl., 2006. Kosmos, Stuttgart, ISBN 978-3-440-10746-1.
  • Marcus Schmitt: Wo die wilden Kerle wohnen: Vogelspinnenverwandtschaft (Atypus affinis, Araneae) im Ruthertal zwischen Werden und Kettwig (Essen). Elektronische Aufsätze der Biologischen Station Westliches Ruhrgebiet 12 (2008): 1–9 PDF

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Naturhistorisches Museum der Burgergemeinde Bern: World Spider Catalog Version 19.5 – Atypus. Abgerufen am 22. Dezember 2018.
  2. Toxikologische Abteilung, Klinikum Rechts der Isar, München. Toxinfo.org, abgerufen am 1. Januar 2011.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Atypus – Sammlung von Bildern