Auf, auf, ihr Hirten in dem Feld

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Auf, auf, ihr Hirten in dem Feld ist ein Weihnachtslied aus dem alpenländischen Raum, vor allem aus Kärnten.

Herkunft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wilhelm Pailler veröffentlichte 1881 den in Brixen (damals Tirol) aufgezeichneten Text des Liedes, der bei ihm fünf Strophen umfasste.[1] Pailler vermutete die Herkunft des Textes „aus einem größeren [Krippen]-Spiel“. Eine Melodie wurde von Pailler nicht überliefert. Arnold Blöchl stellte in seinem „Melodiarium“ vier verschiedene Melodien zusammen, von denen keine exakt auf Paillers Text passt. Die älteste in Form eines Dreigesangs ist bis heute verbreitet. Sie wurde 1906 in Sankt Jakob im Lesachtal (Kärnten) aufgezeichnet. Die anderen Melodien wurden in Burgeis (Südtirol), Völs, in Osttirol aber auch in Lothringen aufgezeichnet.

Inhalt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Text des Liedes stellt die Verkündigung der Geburt Jesu durch die Engel an die Hirten (Lk 2,8–14 EU) in volkstümlicher, gereimter Sprache dar.

Melodie und Text[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

 {
  \tempo 4.=40 \clef violin \key a \major \time 6/8 \partial 8 {
  \stemUp \autoBeamOff < e' >8 < a' e' cis' >4 < a' e' cis' >8 < a' e' cis' >[ < cis'' a' e' >] < e'' cis'' a' > | < e'' cis'' a' >4 < d'' h' e' >8 < h' gis' e' >4 < e' >8 | < a' e' cis' >4 < a' e' cis' >8 < a' e' cis' >[ < cis'' a' e' >] < e'' cis'' a' > | <e'' cis'' a' >4 < d'' h' e' >8 < h' gis' e' > r < a' e' cis' >8 | < a' e' cis' >4 < a' e' cis' >8 < a' e' cis' >4 < a' e' cis' >8 < a' fis' d' >4. < a' e' cis' >4 < a' e' cis' >8 | < e'' cis'' e' >4 < cis'' a' e' >8 < d'' h' e'>[ < cis'' a' e' >] < h' gis' e'> | < h' e' d' >4. < a' e' cis' >4 \bar ":|." }
  \addlyrics { <<
  { Auf, auf, ihr Hir -- ten in dem Feld! Hört, was ich Neu -- es euch ver -- meld: Ver -- lass -- et eu -- re Her -- den, ver -- lass -- et eu -- re Her -- den! }
  \new Lyrics
  { Auf, auf, ob -- schon ist dunk -- le Nacht, euch auf den Weg jetzt fer -- tig macht, mit Freud er -- füllt zu wer -- den, mit Freud er -- füllt zu wer -- den.  }
  >> }
  }

1. Auf, auf, ihr Hirten in dem Feld!
Hört, was ich Neues euch vermeld:
Verlasset eure Herden,
verlasset eure Herden!
Auf, auf, obschon ist dunkle Nacht,
euch auf den Weg jetzt fertig macht,
mit Freud erfüllt zu werden,
mit Freud erfüllt zu werden.

2. Hört, ich verkünde große Freud,
die euch und allen Völkern heut
der liebe Gott zuschicket,
der liebe Gott zuschicket:
In einem Stall, o schlechter Ort,
durch sein Geburt, nach Vaters Wort,
die ganze Welt erlöset,
die ganze Welt erlöset.

3. Nicht weit von hier, bei Davids Stadt
ist jener Gott, der alles hat
uns als ein Kind geboren,
uns als ein Kind geboren.
Glaubt mir, es ist kein leere Mär,
wenn dieser nicht geboren wär,
so ging die Welt verloren,
so ging die Welt verloren.

4. Und dies soll euch das Zeichen sein:
Ihr werdet ohne Pracht und Schein
ein armes Kind dort finden,
ein armes Kind dort finden.
Dies Kind ist wahrer Mensch und Gott
so uns errettet von dem Tod,
und tilget alle Sünden,
und tilget alle Sünden.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Arnold Blöchl: Melodiarium zu Wilhelm Paillers Weihnachts- und Krippenliedersammlung. Teil 2 (= Corpus musicae popularis Austriacae. Band 13/2). Böhlau, Wien 2001, ISBN 3-205-99475-2, S. 769–781 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  • Walter Kraxner: Weihnachtliche Hirtenlieder aus Kärntner Quellen. Teil 2 (= Corpus musicae popularis Austriacae. 15/2). Böhlau, Wien 2002, ISBN 3-205-99224-5, S. 62 u. 524 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Wilhelm Pailler: Weihnachtlieder und Krippenspiele aus Oberösterreich und Tirol. Band 1. Wagner, Innsbruck 1881, S. 194 (Textarchiv – Internet Archive).