Auguste von Littrow

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Auguste von Littrow und ihr Gatte Karl Ludwig, porträtiert von Josef Danhauser (1841)

Auguste Wilhelmine von Littrow (* 13. Februar 1819 in Prag, Kaisertum Österreich; † 23. März 1890 in Wien, Österreich-Ungarn) war eine deutsch-österreichische Schriftstellerin (Pseudonym Otto August) und Frauenrechtlerin des 19. Jahrhunderts.

Leben und Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auguste Wilhelmine Bischoff war eine Tochter des Mediziners Ignaz Rudolf Bischoff (seit 1836) Edler von Altenstern (1784–1850) und der Johanna Kuh. Sie ehelichte kurz nach ihrem zwanzigsten Geburtstag 1839 den Astronomen Karl Ludwig von Littrow (1811–1877), einen Sohn des Astronomen Joseph Johann von Littrow (1781–1840) und lebte mit ihrem Ehemann in Wien.

Bereits nach kurzer Zeit entwickelte sich der vorwiegend literarische Littrowsche Salon zu einem gefragten Treffpunkt und Mittelpunkt des geistigen Wien, zu welchen zeitweilig unter anderem Hermann Bonitz, Josef Danhauser, Marie von Ebner-Eschenbach, August Eisenmenger, Ernst von Feuchtersleben, Ottilie von Goethe, Franz Grillparzer, Friedrich Hebbel, Rudolf von Jhering, Joseph Lewinsky und Franz Miklosich gehörten. Der mit ihr befreundete Franz Grillparzer nannte sie scherzhaft „Frau Astronomus“, vermutlich wegen ihres Vordringens in das bis dahin unbekannte Dasein der ärmeren, berufstätigen Frauen, genannt Weiber, in Wien.

Von Littrow war die Verfasserin von Beiträgen zur Erwerbstätigkeit der Frauen und zur Einstellung geprüfter Lehrerinnen an Volksschulen nach Einführung der allgemeinen Schulpflicht für Jungen und Mädchen in Österreich-Ungarn. Am 13. November 1866 gründete sie u. a. zusammen mit Iduna Laube und Helene von Hornbostel, der Gattin des Industriellen Theodor von Hornbostel, den Verein für volkswirtschaftlichen Fortschritt, den späteren Wiener Frauen-Erwerbs-Verein, der von der Frauenrechtlerin Lucia Laube (1872–1945), Tochter des Geologen Gustav Carl Laube (1839–1923), Präsidentin des Prager deutschen Frauen-Erwerbs-Verein und Mitglied des Bundes österreichischer Frauenvereine weitergeführt wurde.

Von Littrow publizierte autobiografische Zeitschriftenbeiträge und ein Reisetagebuch.

Publikationen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Briefe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Heribert Sturm: Biographisches Lexikon zur Geschichte der böhmischen Länder. Herausgegeben im Auftrag des Collegium Carolinum (Institut) Bd. II, R. Oldenbourg Verlag München 1984, ISBN 3-486-52551-4, S. 471.
  • Ludwig Eisenberg: Das geistige Wien, Jg. 5 (1893), S. 323.
  • Neue Freie Presse Wien vom 24. März 1890.
  • Almanach der Akademie der Wissenschaften in Wien, 28 (1878).
  • Angela Scheider: Auguste und Carl von Littrow. Detailstudie einer bürgerlichen Familie des 19. Jahrhunderts. Dissertation, Universität Wien 1999.
  • Waltraud Schütz: Positionierungen in der Frauenfrage der 1860er Jahre. Auguste von Littrow (1819–1890) und ihre Suche nach Verbündeten. In: Ariadne. Forum für Frauen- und Geschlechtergeschichte (2022), Heft 78, S. 8–23.
  • Littrow, Auguste von, in: Gudrun Wedel: Autobiographien von Frauen. Ein Lexikon. Köln : Böhlau, 2010, S. 510f.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]