Australian-Venture-Klasse

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Australian-Venture-Klasse
Die New Zealand Pacific in Hamburg
Die New Zealand Pacific in Hamburg
Schiffsdaten
Schiffsart Kühlcontainerschiff
Reederei Australian National Line, Melbourne, Associated Container Transportation, London, Overseas Container LTD., London und New Zealand Shipping Corp., Wellington
Bestellung Juni 1974
Bauwerft Bremer Vulkan
Bauzeitraum Oktober 1976 bis September 1978
Gebaute Einheiten 5
Fahrtgebiete Weltweite Fahrt
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 248,6 m (Lüa)
236,2 m (Lpp)
Breite 32,20 m
Seitenhöhe 21,5 m
Tiefgang (max.) 11 m
Vermessung 44.000 BRZ
 
Besatzung 47
Maschinenanlage
Maschine 2 × MAN-Zweitakt-Dieselmotoren Typ K8SZ 90/160 zu je 26.640 PS (19580 kW) bei 122/min
Maschinen­leistungVorlage:Infobox Schiff/Wartung/Leistungsformat PS 53.300
Höchst­geschwindigkeit 23 kn (43 km/h)
Propeller 2 × Festpropeller, 1 Bugstrahlruder
Transportkapazitäten
Container 2.345 TEU
Anschlüsse Kühlcontainer 1.275 (Porthole-Kühlcontainer R-TEU)
Sonstiges
Klassifizierungen Lloyd’s Register

Die Australian-Venture-Klasse bestand aus fünf weitgehend baugleichen Kühlcontainerschiffen der 2. Generation.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Schiffe wurden von der Australian National Line in Melbourne, Associated Container Transportation in London, Overseas Containers Limited in London und der New Zealand Shipping Corporation in Wellington beim Bremer Vulkan in Auftrag gegeben, von Oktober 1976 bis Mai 1978 auf Kiel gelegt und von Februar 1977 bis September 1978 abgeliefert.

Schiffsbeschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Schiffe hatten eine Länge über alles von 248,6 m, Breite von 32,3 m und eine Tiefgang von 12 m und waren mit rund 44.000 BRT vermessen. Zwei langsamlaufende MAN-Zweitakt-Dieselmotoren hatten eine Antriebsleistung von jeweils 26.640 PS (19580 kW) bei 122/min und wirkten ohne Getriebe auf zwei Propeller mit fünf Flügeln und 6,3 m Durchmesser. Damit hatten die Schiffe eine Nenngeschwindigkeit von 24 kn bei 0,85 MCR. Die Schleppversuche erfolgten in Wageningen, Seegangs- und Manövrierversuche bei der HSVA in Hamburg. Zur Stromerzeugung wurden fünf Dieselgeneratoren von MAN, Typ G8V 30/45 ATL, mit einer Nennleistung von 1650 kW installiert. Zur Dampferzeugung dienten zwei Abgaskessel zu je 3,5 t/h bei 8 bar Nenndruck sowie zwei ölgefeuerte Hilfskessel mit einer Nennleistung von 5 t/h bei 8 bar Nenndruck für den Revier- und Hafenbetrieb.

Die Kühlcontainerschiffe galten seinerzeit mit der hohen Kühlcontainerkapazität von rund 1275 20-Fuß-Porthole-Kühlcontainern (Reefer-TEU = R-TEU) als diejenigen mit der weltweit größten Kühlkapazität. Die größten Kühlschiffe dieser Zeit hatten in 16 bis 20 Kühldecks rund 18.000 m³ Kühlkapazität und die Australian-Venture-Klasse mit rund 1275 Kühlcontainer rund 42.000 m³ Kühlkapazität. Sie erhielten senkrechte Kühlstabe. Sie zeugten für die intensive Bautätigkeit des Bremer Vulkan. Das Besondere an diesen Schiffen war die hohe Kühlcontainerkapazität, die aufgrund der Kühlladung bestehend aus Fleisch und Obst notwendig war.

Die Container wurden an Deck zu neun nebeneinander und unter Deck vertikal acht übereinander gestaut. Die Ladungskühlanlage wurde von der englischen Firma Hall Thermotank geliefert und arbeitete mit dem Kältemittel R 22 und Salzsole. Als Kältemaschinen wurden vier Schraubenverdichter und ein Kolbenverdichter mit acht Zylindern eingesetzt. Die Porthole-Kühlcontainer wurden von einer schiffseigenen Ladungskühlanlage versorgt. Sie wurden in den gekühlten isolierten Laderäumen 3–9 untergebracht und konnten bis −23 °C, im Laderaum 8 bis −29 °C gekühlt werden. Sie wurden durch isolierte Luftkanäle mit Kälte versorgt, in denen sich die mit Salzsole durchströmten Luftkühler und die Containerkupplungen befanden.

Die Schiffe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Australian-Venture-Klasse
Bauname Bau-
nummer
IMO-Nummer Kiellegung
Stapellauf
Ablieferung
Auftraggeber Umbenennungen und Verbleib
Australian Venture 1004 7416911 -
23. Oktober 1976
28. Februar 1977
Lombard Leasing Corporation
HBZ Finance AG
1996 MSC Nuria, ab 21. Dezember 2006 in Chittagong verschrottet.
ACT 7 1005 7416923 -
-
1977
Associated Container Transportation 1991 Palliser Bay, 2002 in Jiangyin verschrottet.
Resolution Bay 1006 7417575 -
-
1977
Overseas Containers Limited 2002 in Shanghai verschrottet.
Mairangi Bay 1007 7417563 -
Januar 1978
April 1978
Overseas Containers Limited Ab 7. Juni 2002 in Jiangyin verschrottet.
New Zealand Pacific 1008 7417587 -
-
September 1978
Shipping Corporation of New Zealand 1989 Tui, 1989 New Zealand Pacific, 2002 in Jiangyin verschrottet.
Daten: Equasis[1]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Reinhold Thiel: Die Geschichte des Bremer Vulkan 1805–1997, Band III 1946–1997, Hausschild Bremen
  • N. N.: Containerschiff „Australian Venture“, Hansa Sondernummer STG Mai 1977 S. 905 ff.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Equasis-Startseite (englisch)