Axel C. Krieger

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Axel Constantin Krieger (* 1969) ist ein deutscher Manager, der als Finanzvorstand der freenet AG tätig war und heute als Unternehmer aus der Schweiz verschiedene Firmen leitet. Er ist höchstinstanzlich wegen Insiderhandels mit Aktien der freenet AG verurteilt worden.

Beruflicher Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Axel C. Krieger war von 1999 bis 2010 Finanzvorstand der freenet AG und in dieser Zeit an der starken Entwicklung des Konzerns, u. a. durch die Zusammenführung der Marken freenet, debitel und mobilcom, maßgeblich beteiligt. Er galt als enger Vertrauter des Vorstandsvorsitzenden Eckhard Spoerr, der 2009 bei freenet ausschied.[1][2] Nach seinem Ausscheiden verlagerte Krieger seine Aktivitäten nach Wollerau in der Schweiz, wo er u. a. die Silver Eagle Trading AG leitet, mit der er in verschiedene Branchen investiert.[3]

Privates[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der in Deutschland geborene Krieger hat seinen Wohnsitz im schweizerischen Wollerau im Kanton Schwyz, einer Niedrigsteuerregion in der sich auch viele Unternehmen mit deutschem Hintergrund zurückgezogen haben.[4]

Kritik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Sommer 2004 hat Krieger mit dem Verkauf von freenet Aktien einen sehr hohen Gewinn erlöst. Dabei soll er einen bevorstehenden Kursverlust auf Grund schlechter Geschäftsverläufe vorausgesehen und sich damit illegal einen Vorteil verschafft haben. Das Landgericht Hamburg sah es als erwiesen an, dass dieser Gewinn aus Aktien seines eigenen Unternehmens auf Insiderinformationen des Finanzvorstands beruhte und verurteilte ihn zu einer Geldstrafe von 300 Tagessätzen (insgesamt 120.000 Euro), womit Krieger als vorbestraft gilt. Weiterhin wurde ein Verfall von Vermögensvorteilen für den erzielten Gewinn aus dem Aktienverkauf angeordnet, wodurch durch das Gericht bei Krieger 700.000 Euro abgeschöpft werden sollten. Vor dem Bundesgerichtshof erreichte Krieger eine Reduzierung der Abschöpfung auf 324.000 Euro, das Strafmaß blieb ansonsten aber gleich.[5][6][7]

Im Frühjahr 2018 wurde bekannt, dass Krieger von einer Tochtergesellschaft seines früheren Unternehmens freenet AG, der Media Broadcast GmbH, Antenneninfrastruktur für den Betrieb von UKW-Rundfunk erworben hat. Eine sich anschließende Eskalation um massive Preissteigerungen durch ihn und andere Investoren führte zu der konkreten Drohung die Radioverbreitung für 10 Millionen Deutsche abzuschalten.[8][9] Der von Krieger als Geschäftsführer geleiteten Deutsche UKW Infrastruktur- und Vermarktungs GmbH in Bad Kreuznach wird dabei vorgeworfen eine reine Briefkastenfirma ohne Mitarbeiter oder Geschäftsbetrieb zu sein.[10]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Axel Krieger: Rücktritt von Freenet-Finanzchef wirft Fragen auf - computerwoche.de. Abgerufen am 9. Mai 2018.
  2. WELT: Freenet-Chef Spoerr gibt überraschend auf. In: DIE WELT. 24. Dezember 2008 (welt.de [abgerufen am 9. Mai 2018]).
  3. Silver Eagle Trading AG. Abgerufen am 9. Mai 2018 (deutsch).
  4. Natalie Gratwohl: Die Schweiz hat gute Karten im Steuerwettbewerb | NZZ. In: Neue Zürcher Zeitung. 10. Januar 2018, ISSN 0376-6829 (nzz.ch [abgerufen am 9. Mai 2018]).
  5. Freenet: Spoerr und Krieger angeklagt - manager magazin. In: manager magazin. (manager-magazin.de [abgerufen am 9. Mai 2018]).
  6. Ehemalige Freenet-Manager müssen weniger zahlen. In: Der Tagesspiegel Online. 27. Juli 2010, ISSN 1865-2263 (tagesspiegel.de [abgerufen am 9. Mai 2018]).
  7. Insiderhandel: Geldstrafe für Ex-Freenet-Chef - manager magazin. In: manager magazin. (manager-magazin.de [abgerufen am 9. Mai 2018]).
  8. Thomas Heuzeroth: Radio: Am Mittwoch droht vielerorts das Aus für UKW-Sender. In: DIE WELT. 5. April 2018 (welt.de [abgerufen am 9. Mai 2018]).
  9. Jens Schmidt: UKW-Radiosendern droht Abschaltung. Abgerufen am 9. Mai 2018.
  10. VRM GmbH & Co. KG: Drohende Antennenabschaltung: Bad Kreuznacher Briefkastenfirma mischt mit im UKW-Poker. (allgemeine-zeitung.de [abgerufen am 9. Mai 2018]).