Azteken-Samtfledermaus

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Azteken-Samtfledermaus

Azteken-Samtfledermaus (Molossus aztecus)

Systematik
Überordnung: Laurasiatheria
Ordnung: Fledertiere (Chiroptera)
Überfamilie: Glattnasenartige (Vespertilionoidea)
Familie: Bulldoggfledermäuse (Molossidae)
Gattung: Samtfledermäuse (Molossus)
Art: Azteken-Samtfledermaus
Wissenschaftlicher Name
Molossus aztecus
Saussure, 1860
Verbreitungsgebiet
Bekannt Funde bis 2012, noch ohne Daten aus Venezuela

Die Azteken-Samtfledermaus (Molossus aztecus) ist ein hauptsächlich in Mittelamerika verbreitetes Fledertier in der Familie der Bulldoggfledermäuse. Die Population zählte bis in die 1990er Jahre als Synonym der Großen Samtfledermaus (Molossus molossus). Das Typexemplar der Art stammt vom Vulkan Popocatépetl.[1]

Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wie die Große Samtfledermaus ist die Art mit einer Kopf-Rumpf-Länge von 54 bis 89 mm, einer Schwanzlänge von 31 bis 41 mm und einem Gewicht von 12 bis 23 g ein großer Vertreter ihrer Gattung. Sie hat 35 bis 42 mm lange Unterarme, Hinterfüße von 8 bis 11 mm Länge sowie etwa 15 mm lange Ohren. Die Haare der Oberseite besitzen nahe der Wurzel einen hellen Abschnitt und sind an den Spitzen dunkelbraun bis schwarz. Auf der Unterseite kommt leicht helleres Fell vor. Der Kopf ist durch abgerundete Ohren, die sich auf der Stirn berühren, sowie durch obere Lippen ohne Mittelfurche gekennzeichnet. Die Azteken-Samtfledermaus hat dunkelbraune bis schwarze Flughäute.[2]

Verbreitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dokumentierte Funde sind von zentralen Bereichen Mexikos bis nach Nicaragua sowie aus Venezuela bekannt. Diese Fledermaus lebt im Flachland und in Gebirgen bis 1300 Meter Höhe. Sie hält sich in trockenen und feuchten Wäldern auf und besucht menschliche Siedlungen.[3]

Lebensweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Azteken-Samtfledermaus ruht am Tage in Baumhöhlen sowie Gebäuden und beginnt ihre Jagd auf Nachtfalter, Käfer und andere fliegende Insekten bei Sonnenuntergang. Sie wird selbst vom Fledermausfalke gejagt. Zum Fortpflanzungsverhalten liegen keine Angaben vor.[2]

Gefährdung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Landschaftsveränderungen bedrohen den Bestand der Art. Obwohl die Gesamtpopulation abnimmt, tritt die Azteken-Samtfledermaus noch häufig auf. Die IUCN listet sie als nicht gefährdet (least concern).[3]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Azteken-Samtfledermaus – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Don E. Wilson, DeeAnn M. Reeder (Hrsg.): Mammal Species of the World. A taxonomic and geographic Reference. 3. Auflage. 2 Bände. Johns Hopkins University Press, Baltimore MD 2005, ISBN 0-8018-8221-4 (englisch, Molossus aztecus).
  2. a b Wilson, Lacher Jr. & Mittermeier (Hrsg.): Handbook of the Mammals of the World. 9 - Bats. Lynx Edicions, 2019, ISBN 978-84-16728-19-0, S. 624 (englisch).
  3. a b Molossus aztecus in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2019. Eingestellt von: Solari, S., 2018. Abgerufen am 1. Januar 2023.