Bürgermeisterei Friemersheim

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Die Bürgermeisterei Friemersheim war eine Bürgermeisterei im Regierungsbezirk Düsseldorf der preußischen Rheinprovinz. Ihr Gebiet gehört heute zu den Städten Duisburg und Krefeld in Nordrhein-Westfalen.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von 1798 bis 1814 stand der linke Niederrhein unter französischer Herrschaft. Während dieser Zeit wurde nach französischem Vorbild die Mairie Friemersheim gebildet, die zum Kanton Uerdingen im Arrondissement Krefeld des Rur-Departements gehörte.[1] Nachdem 1814 das gesamte Rheinland auf dem Wiener Kongress dem Königreich Preußen zugeschlagen wurde, kam der Kanton Uerdingen 1816 im Zuge der Preußischen Verwaltungsorganisation zum neuen Kreis Krefeld. Aus der Mairie Friemersheim der Franzosenzeit wurde die preußische Bürgermeisterei Friemersheim.[2] Die Bürgermeisterei umfasste die vier Landgemeinden Bliersheim, Friemersheim, Hohenbudberg-Kaldenhausen und Rumeln.[3][4]

1857 wurde die Bürgermeisterei Friemersheim vom Kreis Krefeld in den neuen Kreis Moers umgegliedert.[5]

In den 1920er Jahren kam es zu umfassenden kommunalen Neugliederungen, bedingt durch die starke Industrialisierung und das damit verbundene Bevölkerungswachstum. Zunächst wurde die Gemeinde Bliersheim am 1. Juli 1920 in die Gemeinde Friemersheim eingegliedert.[6] 1923 wurden dann die Gemeinden Hochemmerich und Friemersheim zur neuen Gemeinde Rheinhausen sowie die Bürgermeistereien Hochemmerich und Friemersheim zur Bürgermeisterei Rheinhausen vereinigt.[7][8] Die neue Bürgermeisterei Rheinhausen umfasste damit die drei Gemeinden Rheinhausen, Hohenbudberg-Kaldenhausen und Rumeln.

Der Südteil der Gemeinde Hohenbudberg-Kaldenhausen wurde am 1. November 1927 in die Stadt Uerdingen im Landkreis Krefeld umgemeindet. Der Rest der Gemeinde verblieb als Gemeinde Kaldenhausen in der Bürgermeisterei Rheinhausen.[9] Am Ende des Jahres 1927 wurde die Bezeichnung aller rheinischen Landbürgermeistereien in Amt geändert.[10] Die Bürgermeisterei Rheinhausen hieß nun Amt Rheinhausen.

Rheinhausen erhielt 1934 das Stadtrecht und wurde amtsfrei. Gleichzeitig wurde Kaldenhausen nach Rumeln eingemeindet. Das Amt Rheinhausen wurde aufgehoben. Rheinhausen und Rumeln verblieben amtsfreie Gemeinden im Kreis Moers.[11]

Bürgermeister von Friemersheim[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1794–1828: Freiherr Karl von Nyvenheim, genannt von Neukirchen, aus Kaldenhausen
  • 1828–1831: Bürgermeister Erlenwein, aus Linn
  • 1831–1851: Bürgermeister Westerkamp
  • 1851–1879: Bürgermeister Hermann Pickhardt
  • 1879–1896: Bürgermeister Ernst Czettritz († 1896)
  • (1.8) 1896–1923: Bürgermeister Emil Heynen (* 1862, † 1929)

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Einwohner Quelle
1816 1.793 [12]
1828 1.966 [13]
1871 2.805 [4]
1885 3.562 [14]
1895 4.282 [15]
1910 11.796 [16]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. GenWiki: Kanton Uerdingen
  2. Johann Georg von Viebahn: Statistik und Topographie des Regierungs-Bezirks Düsseldorf. 1836, S. 128, abgerufen am 11. November 2022 (Digitalisat).
  3. Otto v. Mülmann: Statistik des Regierungsbezirks Düsseldorf , 1867, S. 1004
  4. a b Gemeindeverzeichnis Rheinprovinz 1871
  5. Amtsblatt der Regierung Düsseldorf 1857, S. 819
  6. Amtsblatt für den Regierungsbezirk Düsseldorf 1920, S. 240
  7. Amtsblatt für den Regierungsbezirk Düsseldorf 1923, S. 159
  8. Amtsblatt für den Regierungsbezirk Düsseldorf 1923, S. 299
  9. Amtsblatt für den Regierungsbezirk Düsseldorf 1927, S. 277
  10. Gesetz über die Regelung verschiedener Punkte des Gemeindeverfassungsrechts vom 27. Dezember 1927: „Die Landbürgermeisterei in der Rheinprovinz führt hinfort die Bezeichnung Amt.“
  11. Amtsblatt für den Regierungsbezirk Düsseldorf 1934, S. 259
  12. Beschreibung des Regierungsbezirkes Düsseldorf (1817)
  13. Amtsblatt der Regierung zu Düsseldorf 1829, S. 149
  14. Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland 1885
  15. Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland 1898
  16. www.gemeindeverzeichnis.de: Kreis Moers

Koordinaten: 51° 23′ N, 6° 42′ O