Bürgermeisterei Lohmar

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Die Bürgermeisterei Lohmar war eine von zunächst neun preußischen Bürgermeistereien, in welche sich der 1816 gebildete Kreis Siegburg im Regierungsbezirk Köln verwaltungsmäßig gliederte. 1822 kam die Bürgermeisterei Lohmar zur damals neu gebildeten Rheinprovinz. Der Verwaltung der Bürgermeisterei unterstanden die sechs Gemeinden Lohmar, Altenrath, Breidt, Halberg, Inger und Scheiderhöhe.

Nach dem Ersten Weltkrieg wurde die Bürgermeisterei von alliierten Soldaten besetzt. Diese blieben bis zum 29. Januar 1926.[1]

Auf der Grundlage des preußischen „Gesetzes über die Regelung verschiedener Punkte des Gemeindeverfassungsrechts“ vom 27. Dezember 1927 wurden alle Landbürgermeistereien der Rheinprovinz in „Amt“ umbenannt.[2] Das Amt Lohmar bestand in der Folge bis 1969.

Das Amt Lohmar wurde zum 1. August 1969 aufgrund des Bonn-Gesetzes aufgelöst, aus den Gemeinden Breidt, Halberg, Inger, Lohmar und Scheiderhöhe sowie der Gemeinde Wahlscheid wurde die neue Gemeinde Lohmar gebildet. Die Gemeinde Altenrath wurde der Stadt Troisdorf angegliedert.[3]

Gemeinden und zugehörige Ortschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinde Altenrath[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Altenrath, Boxhohn, Euelen, Ludwigshütte, Schauenberg, Utzenrath und Witzenbach.

Gemeinde Breidt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Breidt, Breidtersteegsmühle, Deesem, Geber, Krahwinkel, Weegermühle (in den 1970er Jahren niedergelegt) und Winkel.

Gemeinde Halberg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Broich, Büchel, Donrath, Eichen, Ellhausen, Gebermühle, Grimberg, Halberg, Höngen, Kreuzhäuschen, Kreuznaaf, Kuttenkaule, Naaferberg, Salgert, Steinhauershäuschen und Weegen.

Gemeinde Inger[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Albach, Algert, Bich, Birk, Breidenbach, Haus Freiheit, Hagen, Heide, Hoven, Inger, Krölenbroich und Neuhausen

Gemeinde Lohmar[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jabach, Lohmar, Lohmarhohn und Rothenbach

Gemeinde Scheiderhöhe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bach, Berfert, Brückerhof, Feienberg, Gammersbach, Gammersbacher Mühle, Hagerhof, Hammersch, Hammerschbüchel, Helmgesmühle, Heppenberg, Hitzhof, Hoverhof, Höngesberg, Kellershohn, Kirchscheid, Klasberg, Knipscherhof, Kreuzhäuschen, Meigerhof, Meigermühle, Muchensiefen, Oberscheid, Pützrath, Reelsiefen, Rodderhof, Rottland, Scheiderhöhe, Scherferhof, Schiffarth, Schöpcherhof, Sottenbach, Haus Sülz und Wielpütz

Statistik 1830[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach der „Topographisch-Statistischen Beschreibung der Königlich Preußischen Rheinprovinz“ aus dem Jahr 1830 gehörten zur Bürgermeisterei 23 Dörfer, ein Rittersitz, 36 Höfe und zehn Kotten, weiterhin fünf Kirchen und Kapellen, zwölf öffentliche Gebäude, 622 Privatwohnhäuser und sechs Mühlen. Im Jahr 1816 wurden in den sechs zugehörenden Gemeinden insgesamt 3364 Einwohner gezählt, 1828 waren es 3588 Einwohner darunter 1811 männliche und 1777 weibliche; 3371 Einwohner gehörten dem katholischen, 189 dem evangelischen und 28 dem jüdischen Glauben an.[4]

Verwaltung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1910 waren neben dem Bürgermeister, zwei Beigeordneten und sechs Gemeindevorstehern ein Gemeinde-Empfänger und ein Bürgermeistersekretär beschäftigt, für die Ordnung sorgten ein Polizeisergeant, ein Gemeindeförster und ein Flurhüter.[5]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Stefan Villinger: Rhein-Sieg-Kreis: So erlebte die Region ihre Besatzer im Jahr 1918 - Rundschau Online. In: rundschau-online.de. 17. Januar 2019, abgerufen am 5. März 2024.
  2. Landschaftsverband Westfalen-Lippe, Landesamt für Archivpflege: Archivpflege in Westfalen und Lippe, Seite 4 (PDF; 959 kB)
  3. Gesetz zur kommunalen Neugliederung des Raumes Bonn (Bonn-Gesetz) vom 1. Juli 1969; § 13
  4. Friedrich von Restorff: Topographisch-Statistische Beschreibung der Königlich Preußischen Rheinprovinz, Nicolai, Berlin und Stettin 1830, Seite 301
  5. Einwohner-Adressbuch Siegkreis 1910