BBÖ 2020

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
BBÖ 2020
Nummerierung: BBÖ: 2020.01
Anzahl: 1
Hersteller: Grazer Maschinen- und Waggonbau-Aktiengesellschaft, AEG/Wien
Baujahr(e): 1927
Ausmusterung: 1939
Achsformel: A1A
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Länge über Puffer: 10.080 mm
Gesamtradstand: 4.800 mm
Dienstmasse: 37,1 t
Reibungsmasse: 25,0 t
Radsatzfahrmasse: 12,5 t / 12,1 t / 12,5 t
Höchstgeschwindigkeit: 60 km/h
Dauerleistung: 160 kW, 270 A, 600 V
Treibraddurchmesser: 1.000 mm
Laufraddurchmesser: 1.000 mm
Zylinderanzahl: 6 / Reihe
Zylinderdurchmesser: 225 mm
Kolbenhub: 340 mm
Motorentyp: US 701a
Nenndrehzahl: 400/min
Anzahl der Fahrmotoren: 2
Antrieb: Tatzlagerantrieb
Bremse: Hardy-Vakuumbremse, mech. Handbremse

Die BBÖ 2020.01 war eine von einem Verbrennungsmotor angetriebene Lokomotive der BBÖ.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die BBÖ hatten schon einige benzingetriebene Triebwagen im Einsatz. Da aber die Brandgefahr beim Abstellen dieser Fahrzeuge mit Dampflokomotiven im selben Lokschuppen erheblich war, bestellte die BBÖ im Sommer 1926[1] zwei dieselkraftstoffbetriebene Streckenlokomotiven, eine für 760 mm-Schmalspur (BBÖ 2070/s) und eine für Normalspur. Die 2020.01 wurde im Oktober 1927 von der Grazer Waggon- und Maschinenfabriks AG geliefert, die auch den Motor herstellte. Die elektrische Kraftübertragung stammte von der AEG in Wien. Die Lok wurde auf der Gailtalbahn ArnoldsteinKötschach-Mauthen und auf anderen Nebenbahnen eingesetzt, war jedoch nur wenig erfolgreich. Wegen des harten Laufs des ursprünglich als Schiffsmaschine konstruierten Motors und der schwierigen Wartung wurde das Fahrzeug schon 1935 abgestellt und als Ersatzteilspender für die technisch gleiche 2070/s verwendet. Generator und Elektromotor fanden 1937 als Transmissionsantrieb in der Dreherei der Hauptwerkstätte St. Pölten Verwendung. Die Deutsche Reichsbahn bezeichnete die Lokomotive 1938 als V 20.001, musterte das motorlose Fahrzeug aber bereits 1939 aus.

Die ÖBB verwendeten die Bezeichnung 2020 später nochmals – für die 1960 vollständig neu entwickelte ÖBB 2020.

Technik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Lok war mit einem Sechszylinder-Hesselman-Motor Typ HSS 34/6 der Grazer Waggonfabrik ausgestattet, der 200 PS (147 kW) bei 400/min leistete. Die Motordrehzahl wurde unabhängig von der Last konstant geregelt. Jeder Zylinder war mit einer eigenen Einspritzpumpe versehen, der Gesamthubraum betrug 81 Liter. Der Motor wurde elektrisch über den mit Batteriestrom laufenden Generator gestartet, als Reserve gab es auch einen Druckluft-Starter.[2] Der elektrische Generator vom Typ 2xNLH 65 war als Doppelmaschine ausgebildet, d. h. zwei auf einer gemeinsamen Welle sitzende und in Serie geschaltete, achtpolige Generatoren lieferten maximal 600 V Spannung. Die Steuerung erfolgte über je einen 14-stufigen Fahrschalter, der über Regulierwiderstände auf das Generatorfeld wirkte und zusätzlich eine Serien- und Parallelschaltung der beiden Fahrmotore (mit Feldschwächung auf den oberen beiden Fahrstufen) bewirkte. Die beiden Tatzlager-Fahrmotore Typ US 701a hatten eine Stundenleistung von 76,5 kW bei 600 V Spannung und 700/min, die Übersetzung betrug 1:5,2.[2] Die Maschine war mit einer Totmanneinrichtung für Einmannbedienung ausgestattet, gebremst wurden die beiden angetriebenen Achsen mittels der automatischen Hardy-Saugluftbremse.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Erich Doleschal, Heinz Gerl, Helmut Petrovitsch, Wilhelm Saliger: Triebfahrzeuge österreichischer Eisenbahnen – Diesel-Lokomotiven und Dieseltriebwagen, alba-Verlag, Düsseldorf, 1993, ISBN 3-87094-150-2.
  • O. Nebesky: Diesellokomotive mit elektrischer Kraftübertragung, Reihe 2020 der Österreichischen Bundesbahnen. In: Elektrotechnik und Maschinenbau, 1928.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. O. Nebesky: Diesellokomotive mit elektrischer Kraftübertragung, Reihe 2020 der Österreichischen Bundesbahnen. In: Elektrotechnischer Verein in Wien (Hrsg.): Elektrotechnik und Maschinenbau. 46. Jahrgang, Nr. 52. Verlag des Elektrotechnischen Vereines in Wien, Wien 1928, S. 3.
  2. a b ÖNB-ANNO - Elektrotechnik und Maschinenbau. Abgerufen am 2. Dezember 2021.