BDŽ-Baureihe 05 04–07

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BDŽ-Baureihe 05 04–07
BDŽ-Baureihe 82
Nummerierung: BDŽ: 05 04–07
BDŽ: 82 01–04
Anzahl: 4
Hersteller: Ganz & Co., Budapest
Baujahr(e): 1952
Ausmusterung: 1977
Achsformel: B'B'
Spurweite: 760 mm (Bosnische Spur)
Länge über Puffer: 17.000 mm
Drehzapfenabstand: 11.900 mm
Drehgestellachsstand: 1.700 mm
Gesamtradstand: 13.600 mm
Kleinster bef. Halbmesser: 60 m
Leermasse: 28,3 t
Dienstmasse: 32,6 t
Reibungsmasse: 32,6 t
Radsatzfahrmasse: 8,4 t
Höchstgeschwindigkeit: 50 km/h
Installierte Leistung: 235 kW(320 PS)
Anfahrzugkraft: 57 kN
Raddurchmesser: 720 mm
Motorentyp: Ganz VIII Iat 170/240
Motorbauart: Achtzylinder-Viertakt-Dieselmotor
Leistungsübertragung: mechanisch
Tankinhalt: 335 l
Bremse: Druckluftbremse KNORR
Handbremse
Sitzplätze: 6/31
Klassen: 2./3.

Die Fahrzeuge der BDŽ-Baureihe 05 04–07 (später Reihe 82 01–04) waren vierachsige dieselmechanische Triebwagen für die mit Bosnischer Spurweite ausgelegten Schmalspurbahnen der bulgarischen Staatseisenbahn Balgarski Darschawni Schelesnizi (BDŽ).

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die 1941 beschafften drei vierachsigen Schmalspurtriebwagen BDŽ-Baureihe 05 01–03 hatten sich im Betrieb auf der Rhodopenbahn sehr gut bewährt. Um den nach dem Zweiten Weltkrieg gestiegenen Verkehr zu bewältigen, beschafften die BDŽ 1952 wiederum bei Ganz & Co. in Budapest vier Dieseltriebwagen. Sie waren vom Aufbau und Aussehen den Fahrzeugen von 1941 ähnlich, jedoch mit einer Leistung von 320 PS stärker motorisiert. Ursprünglich erhielten sie dieselbe Baureihenbezeichnung 05 mit den Ordnungsnummern 04–07, ab 1965 erhielten die vier neuen Fahrzeuge dann die neue Baureihenbezeichnung 82. Mit den Triebwagen wurden sechs im Aussehen gleiche Beiwagen beschafft, denen 1961 noch zwei weitere folgten.

Ursprünglich waren die Triebwagen ebenso wie die drei Vorkriegstriebwagen in Septemwri eingesetzt. Unter anderem wickelten sie mit sechs Pendelfahrten täglich den Gesamtverkehr zwischen Warwara und Pasardschik ab.[1] Ihr Einsatz auf der Rhodopenbahn währte bis 1966, als die neue Reihe 75 den Gesamtverkehr auf der Strecke übernahm. Sämtliche Triebwagen wurden nach Červen Brjag umbeheimatet, wo sie einen Großteil des Personenzugdienstes übernahmen. Ganz ablösen konnten sie die Dampflokomotiven nicht. Der Einsatz auf der Schmalspurbahn nach Orjachowo dauerte bis 1977, als die neue Reihe 76 den Verkehr übernahm.

Einige Wagenkästen sind nach der Ausmusterung als Lagerraum erhalten geblieben. So soll ein Beiwagenwrack in Orjachowo hinter dem Bahnhofsgebäude und in Červen Brjag zwei Triebwagen-Wagenkasten und ein Beiwagen-Wagenkasten erhalten geblieben sein.[2] Als Denkmal wurde der Triebwagen 82-01 in Bansko aufgestellt.

Foto eines Beiwagens 2015 im Depot Septemvri

Technische Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für Schmalspurverhältnisse waren die Fahrzeuge groß ausgelegt, wesentlich größer als die bekannten Schmalspurtriebwagen DR 137 322 bis 325, die sie noch um 3 m Länge überragten. Dafür besaßen sie ungefähr dieselbe Anzahl an Sitzplätzen wie diese genannte Baureihe.

In dem in Stahlskelettbauweise hergestellten Wagenkasten waren auf einer Seite die Sitzplätze in Holzlattenbauweise und auf der anderen Seite die Maschinenanlage platziert. Wo der Dieselmotor seine Lage hatte, befand sich ein Gepäck- und Traglastenabteil. Das Traglastenabteil war mit einer Falttür verschlossen, die Eingänge für die Reisenden erfolgte über die Endtüren des Triebwagens. Die Einstiegsräume waren die Arbeitsplätze für den Lokführer, auf der nicht benötigten Seite konnten die Bedienelemente durch Rollos verschlossen werden.[3] Ähnlich gestaltet waren die Beiwagen, bei ihnen fehlten die Traglastenabteile und die Mitteltüren.[4] Dafür besaßen sie mit 62 Sitzplätzen eine deutlich höhere Kapazität.

Der Motor leistete 320 PS und die Kraftübertragung war mechanisch. Der Motor gab sein Drehmoment auf das genau in Wagenmitte liegende mechanische Vierganggetriebe ab, von dem über Gelenkwellen beide Drehgestellräder angetrieben wurden. Diese Anordnung verlieh den Triebwagen ein hohes Reibungsgewicht. Bei ihrer Anlieferung besaßen die Fahrzeuge einen silber-grauen Anstrich.[2] Später wurden einige Fahrzeuge in der unteren Hälfte blau, in der oberen Hälfte weiß gestrichen.[4] Der Museumstriebwagen in Bansko besitzt noch den silber-grauen Anstrich, die Färbung hat jedoch deutlich gelitten.[5]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Paul Engelbert: Schmalspurig durch Bulgarien, Stenvalls Verlag Trelleborg, 2002, ISBN 91-7266-155-0
  • Dimitri Dejanow: Die 760-mm-Schmalspurbahn Septemvri-Dobrinischte in Der Modelleisenbahner 3/1980

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Triebwagen der Rhodopenbahn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Paul Engelbert: Schmalspurig durch Bulgarien, Stenvalls Verlag Trelleborg, 2002, ISBN 91-7266-155-0, Seite 71
  2. a b Paul Engelbert: Schmalspurig durch Bulgarien, Stenvalls Verlag Trelleborg, 2002, ISBN 91-7266-155-0, Seite 93
  3. Skizze mit Fotos von den Triebwagen der Reihe 82
  4. a b Triebwagenzug auf der Rhodopenbahn aus den Jahren um 1953
  5. Foto des 82-01 in Bansko in gutem Zustand. In: railwaymodeling.com. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 6. Februar 2017; abgerufen am 29. Oktober 2021.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.railwaymodeling.com