Badfinger

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Badfinger
Allgemeine Informationen
Genre(s) Soft Rock, Pop-Rock, Powerpop
Gründung 1966 als The Iveys
1969 als Badfinger
Auflösung 1983
Gründungsmitglieder
Pete Ham († 1975)
Gesang, Bass
Tom Evans († 1983)
Gitarre
Ron Griffiths
Mike Gibbins († 2005)
Letzte Besetzung
Gesang, Bass
Tom Evans († 1983)
Gesang, Gitarre
Joey Molland
Schlagzeug
Peter Clarke
Tony Kaye

Badfinger war eine britische Rockband.

Bandgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Unter dem Namen The Iveys wurde die Gruppe 1966 von Tom Evans (1947–1983), Mike Gibbins (1949–2005), Pete Ham (1947–1975) und Ron Griffiths (* 1946) gegründet. Sie traten zunächst als Backing-Band von David Garrick auf, bis sie Demo-Bänder zu Apple Records, dem von der Band The Beatles gegründeten Label, schickten und von dem Beatles-Musiker und Produzenten Paul McCartney, nachdem der Beatles-Tourmanager Mal Evans die aus Engländern und Walisern bestehende Band vorgeschlagen hatte, als Iveys unter Vertrag genommen wurden. 1968 erschien die erste Single Maybe Tomorrow, die kein großes Aufsehen erregte. Bald darauf stieg Griffiths aus. Für ihn kam Joey Molland. 1969 trat die Band erstmals (benannt nach Bad Finger Boogie, dem ursprünglichen Arbeitstitel von With a Little Help from My Friends) als Badfinger, zur Vermeidung einer Verwechslung mit einer ebenfalls „The Iveys“ genannten Band, auf. 1970 kam die McCartney-Komposition Come and Get It bis auf Platz 4 der britischen Charts.

Sie wurden zu Unrecht als Karikaturen der Beatles bezeichnet, konnten vor allem in den USA viele Erfolge verzeichnen. 1971 kam die Hitsingle No Matter What auf den Markt. Badfinger war auf Alben von George Harrison und John Lennon zu hören, und auch beim Konzert für Bangladesh war die Gruppe beteiligt. Die folgende Single Day after Day war auch erfolgreich, Baby Blue schon weniger. Ihr Song Without You wurde in der Coverversion von Harry Nilsson zu einem Welterfolg, später ebenfalls für Mariah Carey.

1973 wechselte Badfinger zu Warner Brothers. Apple torpedierte ihr erstes Album für Warner Brothers, indem es im Dezember 1973 Ass veröffentlichte. Sowohl Badfinger als auch Wish You Were Here (beide 1974) konnten nicht an die früheren Erfolge anknüpfen. Kurze Zeit später verließ Molland die Band.

Am 23. April 1975 erhängte sich Pete Ham, nachdem auch er Badfinger verlassen hatte, in seiner Garage. Die Band hatte jahrelang vergeblich um mehr Einfluss bei ihren Managern und den Plattenfirmen gekämpft, aber wurde nur systematisch ausgebeutet (unter anderem war das Album Badfinger nach finanziellen Unregelmäßigkeiten bei der Abrechnung vom Markt genommen worden). Hams letzte Arbeit mit Badfinger war das Album Head First. Es blieb unveröffentlicht und konnte erst im Jahr 2000 den Fans zugänglich gemacht werden.

Für eine Reunion Badfingers engagierten Molland und Evans 1978 Peter Clarke und Tony Kaye (Ex-Yes). Das Album Airwaves von 1979 erntete allerdings wenig Erfolg. 1981 erschien mit Say No More Badfingers letztes Album. Am 19. November 1983 folgte Tom Evans dem Beispiel Hams und erhängte sich. Er hatte lange erfolglos vor Gericht darum gekämpft, an den Einnahmen aus seinen Songs – im Speziellen von Without You, das er zusammen mit Pete Ham geschrieben hatte – beteiligt zu werden. Das Geld war irgendwo bei den beteiligten Plattenfirmen und Managern verschwunden.

Mike Gibbins starb mit 56 Jahren am Morgen des 4. Oktober 2005 im Schlaf in seinem Haus in Florida.

Trivia[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der letzten Szene der Erfolgsserie Breaking Bad wurde das 1971 erschienene Lied Baby Blue verwendet.[1] Durch die Popularität der Serie stiegen die Verkaufszahlen der digitalen Version und die Anzahl der Internetstreams kurzzeitig stark an.

Diskografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Studioalben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[2][3]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE  AT  CH  UK  US
1970 Magic Christian Music US55
(17 Wo.)US
Erstveröffentlichung: Januar 1970
No Dice US28
(15 Wo.)US
Erstveröffentlichung: November 1970
1971 Straight Up US31
(32 Wo.)US
Erstveröffentlichung: Dezember 1971
1973 Ass US122
(8 Wo.)US
Erstveröffentlichung: November 1973
1974 Badfinger US161
(5 Wo.)US
Erstveröffentlichung: Februar 1974
Wish You Were Here US148
(6 Wo.)US
Erstveröffentlichung: November 1974
1979 Airwaves US125
(8 Wo.)US
Erstveröffentlichung: März 1979
1981 Say No More US155
(6 Wo.)US
Erstveröffentlichung: Januar 1981

grau schraffiert: keine Chartdaten aus diesem Jahr verfügbar

Weitere Alben

  • 1969: Maybe Tomorrow (als The Iveys)
  • 1990: Day After Day: Live
  • 1997: BBC in Concert 1972-3
  • 2000: Head First
  • 2013: Timeless… The Musical Legacy

Singles[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Titel
Album
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[2][3]
(Jahr, Titel, Album, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE  AT  CH  UK  US
1968 Maybe Tomorrow
Maybe Tomorrow
US67
(6 Wo.)US
Erstveröffentlichung: November 1968
als The Iveys
1969 Come and Get It
Magic Christian Music
DE34
(2 Wo.)DE
UK4
(11 Wo.)UK
US7
(15 Wo.)US
Erstveröffentlichung: Dezember 1969
1970 No Matter What
No Dice
DE32
(4 Wo.)DE
UK5
(12 Wo.)UK
US8
(12 Wo.)US
Erstveröffentlichung: November 1970
1971 Day After Day
Straight Up
DE25
(7 Wo.)DE
UK10
(11 Wo.)UK
US4
Gold
Gold

(14 Wo.)US
Erstveröffentlichung: November 1971
1972 Baby Blue
Straight Up
DE30
(3 Wo.)DE
UK73
(1 Wo.)UK
US14
(10 Wo.)US
Erstveröffentlichung: März 1972
1979 Love Is Gonna Come at Last
Airwaves
US69
(4 Wo.)US
Erstveröffentlichung: März 1979
1981 Hold On
Say No More
US56
(8 Wo.)US
Erstveröffentlichung: Januar 1981

grau schraffiert: keine Chartdaten aus diesem Jahr verfügbar

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Dan Matovina: Without You: The tragic Story of Badfinger.
  • Paul McCartney: Lyrics. 1956 bis heute. Hrsg. mit einer Einleitung von Paul Muldoon. Aus dem Englischen übersetzt von Conny Lösche. C. H. Beck, München 2021, ISBN 978-3-406-77650-2, S. 78–81.
  • Ingeborg Schober: Pop-Tragödien: die spektakulärsten Fälle von den Beach Boys bis Nirvana. Ueberreuter, Wien 2004, ISBN 3-8000-7004-9.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Why 'Breaking Bad' Chose Badfinger's 'Baby Blue' - Rolling Stone. 6. Januar 2017, archiviert vom Original am 6. Januar 2017; abgerufen am 16. Oktober 2022 (englisch).
  2. a b Chartquellen: DE UK US US2
  3. a b Auszeichnungen für Musikverkäufe: US