Baerkolibri

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Baerkolibri

Baerkolibri

Systematik
Klasse: Vögel (Aves)
Ordnung: Seglervögel (Apodiformes)
Familie: Kolibris (Trochilidae)
Gattung: Thaumasius
Art: Baerkolibri
Wissenschaftlicher Name
Thaumasius baeri
Simon, 1901

Der Baerkolibri (Thaumasius baeri, Syn.: Leucippus baeri) ist eine Vogelart aus der Familie der Kolibris (Trochilidae). Sein Verbreitungsgebiet umfasst Teile von Peru und Ecuador. Der Bestand wird von der IUCN als nicht gefährdet (Least Concern) eingeschätzt.

Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Baerkolibri hat eine Körperlänge von ca. 8 cm, wobei der gerade Schnabel ca. 2 cm ausmacht. Er wirkt glanzlos, die Oberseite staubig grün, wobei der Oberkopf bräunlicher ist. Hinter dem Auge hat er einen weißen Punkt. Die Unterseite ist blass gelbbraun bis gräulich. Der Schwanz ist matt bronzegrün, wobei die äußeren Steuerfedern gräulich sind. Am Schwanzende hat er ein breites schwarzes subterminales Band.[1]

Verhalten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Region Lambayeque wurden die Vögel bei der Nektaraufnahme an Korallenbäumen und an den zu den Riemenblumengewächsen gehörenden Psittacanthus-Pflanzen beobachtet, an denen sich auch Rostbauchamazilien (Amazilia amazilia) aufhielten.[2] Bei Untersuchungen des Mageninhalts wurden Insekten als weitere Nahrungsquelle nachgewiesen.[3] Die Tiere bewegen sich eher in den unteren Straten.

Lautäußerungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ruf besteht aus einer komplexen Serie von Tschips und pfeifenden, zitternden Trällern. Diese klingen wie schroffe dzi- und tschip-Laute.[4]

Verbreitung und Lebensraum[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verbreitungsgebiet des Baerkolibris

Baerkolibris kommen in trockenem Gestrüpp und an Waldrändern mit laubabwerfenden Pflanzen im Nordwesten Perus in Höhen unter 800 Metern vor.[4] In Ecuador sind sie meist nur im extremen Südwesten der Provinz Loja zu finden.

Etymologie und Forschungsgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eugène Simon beschrieb den Baerkolibri 1901 unter dem heutigen Namen Leucippus Baeri. Das Typusexemplar stammte aus der Region Tumbes und war dort von Gustave Adolphe Baer (1838–1918) gesammelt worden, nach dem die Art benannt wurde.[5] Lange wurde er der 1850 von Charles Lucien Jules Laurent Bonaparte eingeführten Gattung Leucippus zugeschlagen.[6][A 1] Der Gattungsname bezieht sich auf »Leukippos Λεύκιππος« aus der griechischen Mythologie.[7] Heute wird er unter der von Philip Lutley Sclater 1879 für den Taczanowskikolibri eingeführten Gattung Thaumasius geführt.[8] Dieser Name leitet sich von »thaumasios, thauma, thaumatos θαυμασιος, θαυμα, θαυματος« für »fantastisch, wunderbar, Wunder« ab.[9] ab.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Charles Lucien Jules Laurent Bonaparte: Conspectus generum avium. Band 1. E. J. Brill, Leiden 1850 (gallica.bnf.fr).
  • James Vanderbeek Remsen, Frank Gary Stiles, Peter Evans Scott: Frequency of Arthropods in Stomachs of Tropical Hummingbirds. In: The Auk. Band 103, Nr. 2, 1986, S. 436–441 (sora.unm.edu [PDF; 339 kB]).
  • Robert Sterling Ridgely, Paul J. Greenfield: Birds of Ecuador Field Guide: Status, Distribution, and Taxonomy. Band 1. Princeton University Press, Princeton 2001, ISBN 0-8014-8720-X.
  • Robert Sterling Ridgely, Paul J. Greenfield: Birds of Ecuador Field Guide: Field Guide. Band 2. Princeton University Press, Princeton 2001, ISBN 0-8014-8721-8.
  • Thomas Scott Schulenberg, Douglas Forrester Stotz, Daniel Franklin Lane, John Patton O’Neill, Theodore Albert Parker III: Birds of Peru. Princeton University Press, Princeton, New Jersey 2007, ISBN 978-0-7136-8673-9.
  • Thomas Scott Schulenberg, Theodore Albert Parker III: Status and Distributions of Some Northwest Peruvian Birds. In: The Condor. Band 83, Nr. 3, 1981, S. 209–216 (sora.unm.edu [PDF; 974 kB]).
  • Philip Lutley Sclater: Mr. Sclater laid before the Meeting an example of a Hummingbird at Guajango, in Northern Peru, By Messer. Stolzmann and Jelski, and forwarded to Mr. Sclater for examination by L. Taczanowski, of Warsaw, C.M.Z.S. In: Proceedings of Scientific Meeting of the Zoological Society of London for the Year 1879. 1879, S. 145–146 (biodiversitylibrary.org).
  • Eugène Simon: De trois espèces nouvelles de la famille de Trochilidae. In: Ornis – Journal of the International Ornithological Committee. Band 11, 1901, S. 201–203 (zobodat.at [PDF; 360 kB]).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Baerkolibri (Thaumasius baeri) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Robert Sterling Ridgely u. a. (Band 2), S. 262.
  2. Thomas Scott Schulenberg u. a. (1981), S. 212.
  3. James Vanderbeek Remsen u. a., S. 439.
  4. a b Thomas Scott Schulenberg u. a. (2007), S. 228.
  5. Eugène Simon, S. 202.
  6. Charles Lucien Jules Laurent Bonaparte (1850), S. 73.
  7. Leucippus The Key to Scientific Names Edited by James A. Jobling
  8. Philip Lutley Sclater (1879), S. 144–145.
  9. Thaumasius The Key to Scientific Names Edited by James A. Jobling

Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Neben dem Zimtbrustkolibri hatte er dieser Gattung auch Trochilus turnerrii (Bourcier, 1846) – ein Synonym für eine Unterart der Weißbauchamazilie (Amazilia chionogaster hypoleuca (Gould, 1846)) – zugeordnet.