Bahnstrecke Avranches–Saint-James

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Avranches–Saint-James
Boulevard de l’Est in Avranches (heute Boulevard de l’Amiral-Gauchet)
Boulevard de l’Est in Avranches (heute Boulevard de l’Amiral-Gauchet)
Strecke der Bahnstrecke Avranches–Saint-James
Ehemaliger Streckenverlauf auf einer Karte von 2022
Streckenlänge:17 km
Spurweite:1000 mm (Meterspur)
Höchstgeschwindigkeit:20 km/h
Tramway Granville–Avranches–Sourdeval von Granville
Avranches-Etat
Tramway Granville–Avranches–Sourdeval nach Sourdeval[1]
Tramway d’Avranches Rue de la Liberte[2][3]
Avranches-Est
Verbindung zur Tramway Granville–Avranches–Sourdeval
Saint-Martin – Saint-Quentin
Le Val-Saint-Père
Pontaubault
Steinbrücke über die Sélune
Pontaubault-Bourg
Le Vey
Juilley
Le Haute-de-la-Lande
Saint-Senier-en-Beuvron
La Croisette
Saint-James[4][5]

Die Bahnstrecke Avranches–Saint-James (französisch Le tramway Avranches à Saint-James) war eine 17 Kilometer lange Meterspurbahn am Ärmelkanal im Département Manche in der französischen Region Normandie, die im am 29. Juli 1901 in Betrieb genommen wurde und bis 31. Dezember 1933 betrieben wurde.

Genehmigung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Präsident Émile Loubet genehmigte am 8. Juni 1899 die Errichtung der mit Lokomotiven betriebenen Sekundärbahnstrecke. Bereits zuvor, am 18. Mai 1899, hatte der Präfekt des Departements Manche mit den Brüdern Paul und Edmond Beldant und François Baërt, einem Unternehmern für öffentliche Arbeiten in Le Mans, eine Vereinbarung den Bau und den Betrieb der Strecke sowie insbesondere über die Rückübertragung der Straßenbahn nach Ablauf der Konzession abgeschlossen.

Das Departement verpflichtete sich, zwei Lokomotiven, acht Personenwagen, zwei geschlossene Güterwagen und zwölf offene Güterwagen zu finanzieren, vorbehaltlich der Rückgabe am Ende der Konzession, und überließ kostenlos die Flächen der öffentlichen Straßen jeder Kategorie, die für den Unterbau der Strecke und ihrer Nebenanlagen erforderlich waren. In einer Festpreisvereinbarung wurden die Tarife für die Infrastruktur (Studien, Grundstücke und Arbeiten), den Oberbau (Gleise, festes Material und Stationen) und das rollende Material festgelegt.[6][7]

Laut Lastenheft sollte die Straßenbahn auf den folgenden öffentlichen Straßen verkehren: Boulevard du Sud in Avranches, Chemin de Grande Communication Nr. 47, Nationalstraße Nr. 176 und Chemin de Grande Communication Nr. 12. Folgende Stationen oder Haltestellen sollten für den Personenverkehr eingerichtet werden: Avranches-Est (Station), Saint-Martin-Saint-Quentin (Haltestelle), Pontaubault (Station, Anschluss an die Westlinie), Bourg de Pontaubault (Haltestelle), Le Vey (Haltestelle), Juilley (Station), Le Haut-de-la-Lande (Haltestelle), Saint-Senier-de-Beuvron (Station), Saint-James (Station).

Die Spurweite sollte 1000 mm betragen, die Mindestanzahl der Fahrten pro Tag war auf drei in jede Richtung festgelegt, ein Zug durfte nicht mehr als zwölf Wagen haben, nicht länger als 60 Meter sein und seine Geschwindigkeit durfte höchstens 20 km/h betragen.

Betrieb[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Lokalbahn wurde am 29. Juli 1901 von der Compagnie des Tramways Normands (TN) in Betrieb genommen, am selben Tag wie die Strecke von Pontorson nach Mont-Saint-Michel.

In der Nachkriegszeit des Ersten Weltkriegs hinterfragte der Generalrat des Departements Manche 1921 die Zukunftsfähigkeit der Lokalbahn und übernahm das Netz im Jahr 1926. Im Jahr 1928 übergaben die Compagnie des Tramways Normands (TN) den Betrieb an die Société des Chemins de Fer de la Manche (CFM).

Die Strecke wurde 1933 stillgelegt. Im Mai 1938 wurde sie vom Conseil général de la Manche deklassiert und musste abgebaut werden.[7]

Streckenverlauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die meterspurige Strecke begann am Bahnhof Avranches-Est am Boulevard de l'Est (heute Place du Tramway am Boulevard de l’Amiral-Gauchet), wo es zwischen 1907 und 1914 eine Umsteigemöglichkeit zur elektrischen Straßenbahn gab. Die Strecke war 17 km bzw. einschließlich der für den Personenverkehr elektrisch betriebenen Verbindungsbahn der Tramway d’Avranches 21,117 km lang.

Sie führte über Saint-Martin-des-Champs, wo noch heute der Bahndamms im Tal von La Bourdonnière sichtbar ist, über Saint-Quentin-sur-le-Homme in Le Grand-Chien nach Pontaubault, wo sie die Sélune auf der heute noch erhaltenen Steinbrücke überquerte. Dort gab es eine Umsteigemöglichkeit nach Dol-de-Bretagne (Ille-et-Vilaine) oder Saint-Lô oder Saint-Hilaire-du-Harcouët.

Über Juilley und Saint-Senier-de-Beuvron in La Croisette führte die Strecke schließlich nach Saint-James.[7][5]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Jean Randé und Francois Librini: Granville Avranches Sourdeval. In: Archéologie ferroviaire (v2) – Atlas des lignes de chemins de fer disparues.
  2. Jean Randé und Francois Librini: Tramway d’Avranches. In: Archéologie ferroviaire (v2) – Atlas des lignes de chemins de fer disparues.
  3. Tramway d’Avranches.
  4. Jean Randé und Francois Librini: Avranches Saint-James. In: Archéologie ferroviaire (v2) – Atlas des lignes de chemins de fer disparues.
  5. a b Journal de la Manche et de la Basse-Normandie. Nr. 506, 24. Oktober 1908.
  6. Journal officiel de la République française. Lois et décrets. S. 3857–3864.
  7. a b c Ligne ferroviaire Avranches-Saint-James.

Koordinaten: 48° 41′ 6,4″ N, 1° 21′ 22,2″ W