Bahnstrecke Deljatyn–Stepaniwka

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Deljatyn–Stepaniwka
Bahnstrecke in Kolomyja bei Sonnenuntergang
Bahnstrecke in Kolomyja bei Sonnenuntergang
Streckenlänge:112 km
Spurweite:1520 mm (Russische Spur)
von Rachiw
0 Deljatyn (Делятин)
nach Iwano-Frankiwsk
8 Dobrotiw (Добротів)
11 Lantschyn (Ланчин)
13 Sedsawka (Седзавка)
18 Sadschawka (Саджавка)
20 Iwaniwzi (Іванівці)
24 Towmatschyk (Товмачик)
20 Rakiwtschyk (Раківчик)
von Iwano-Frankiwsk und Lemberg
39 Kolomyja (Коломия)
ehemalige Strecke der Kolomeaer Lokalbahnen
nach Czernowitz
44 Zenjawa (Ценява)
Turka
52 Pidhajtschyky (Підгайчики)
61 Balynzi (Балинці)
64 Hwisdez (Гвіздець)
Tschernjawa
69 Chwaliboha (Хвалибога)
74 Ostriwez (Острівець)
78 Wikno (Вікно)
90 Horodenka-Sawod (Городенка-Завод)
93 Horodenka-Misto (Городенка-Місто)
100 Jasseniw-Pilnyj (Ясенів-Пільний)
108 Rudka (Рудка)
von Luschany
112 Stefaneschty (Стефанешти)
nach Tschortkiw

Die Bahnstrecke Deljatyn–Stepaniwka ist eine Nebenbahn in der Ukraine. Sie verläuft von Deljatyn, einer Kleinstadt in den südlichen Teilen der Oblast Iwano-Frankiwsk über Kolomyja, einer Kleinstadt im Osten der Oblast Iwano-Frankiwsk nach Stepaniwka, einem kleinen Ort in der nördlichen Bukowina nahe der Grenze zur Oblast Ternopil.

Der Betrieb wird durch die Ukrainischen Bahnen, im Speziellen die Lwiwska Salisnyzja geführt. Die gesamte Strecke ist eingleisig ausgeführt und nicht elektrifiziert.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die heutige Bahnstrecke entstand aus der Lokalbahn Delatyn–Kolomea–Stefanówka, welche am 25. April 1898 ihre Konzession erhielt[1] und ihre damals im österreichischen Galizien gelegene Strecke am 18. November 1899 bei einer Streckenlänge von 112,62 Kilometer eröffnete.

Das ursprünglich durch die Kolomeaer Lokalbahnen geplante Eisenbahnprojekt wurde aus Geldmangel schließlich durch eine eigene Lokalbahngesellschaft realisiert, um Kolomea herum wurde aber die Strecke Staatsbahnlinie von Lemberg nach Czernowitz mitbenutzt.

Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges kam der Großteil der Strecke bis zur polnisch-rumänischen Grenze bei Horodenka unter polnische Herrschaft und wurde nun von den Polnischen Staatsbahnen (PKP) bedient, der kurze Teil in der Bukowina verblieb bei Großrumänien und wurde in deren Staatsbahnen Căile Ferate Române eingegliedert. die Streckenverbindung über die rumänisch-polnische Grenze bei Jasienów Polny wurde aber beibehalten[2] und ein Korridorverkehr zwischen Czortków und Kołomyja durchgeführt.

Durch die Besetzung Ostpolens durch die Sowjetunion kurz nach dem Beginn des Zweiten Weltkrieges 1939 kam der polnische Streckenteil in den Besitz der Sowjetischen Eisenbahnen, diese begannen sofort mit der Umspurung einzelner Strecken. 1940 nach der Annexion der Nordbukowina kam auch das rumänische Teilstück hinzu, auf der Strecke wurde ebenfalls mit der Umspurung auf Breitspur begonnen, dies wurde aber nach dem Überfall Deutschlands auf die Sowjetunion 1941 rückgängig gemacht und die Strecken der Ostbahn unterstellt. Die Strecke Kolomea – Delatyn bekam die Nummer 534h,[3] die Strecke Kolomea – Jasienow Polny die Nummer 534k.

Das Ende des Zweiten Weltkrieges brachte die endgültige Angliederung Ostpolens und der Nordbukowina an die Sowjetunion mit sich und unter der Führung der Sowjetischen Eisenbahnen wurden sämtliche normalspurigen Bahnen auf Breitspur umgespurt, seither ist die Bahnstrecke in Breitspur ausgeführt.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Bernhard Neuner: Bibliographie der österreichischen Eisenbahnen von den Anfängen bis 1918. Band 2. Walter Drews Verlag, Wien 2002, ISBN 3-901949-00-3.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Reichsgesetzblatt von 1898, Nr. 69, Seite 119
  2. http://semaforek.kolej.org.pl/wiki/index.php/Kolejowe_przej%C5%9Bcia_graniczne_%281918_-_1939%29
  3. http://www.pkjs.de/bahn/Kursbuch1944/Teil6/534c.jpg