Bahnstrecke Fengersfors bruk–Ärr

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Fengersfors bruk–Ärr
Streckenlänge:2,54[1] km
Spurweite:600 mm (Schmalspur)
Maximale Neigung: 25[1] 
Minimaler Radius:100[2] m
Knarrbysjön
0 Fengersfors bruk
vom Holzplatz
~ 1,6 Fröskogsån
2,54 Ärrsjön

Die Bahnstrecke Fengersfors bruk–Ärr war eine schwedische Feldbahnstrecke mit einer Spurweite von 600 mm[3][4][5] in der Provinz Västra Götalands län und der historischen Provinz Dalsland. Sie verband den Industriekomplex Fengersfors bruk mit dem See Ärr.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einer Eisenhütte folgte ab 1882 an gleicher Stelle eine Papierfabrik,[6] für die eine 2,54 km[1] (nach anderer Quelle 2,7 km)[7] lange Bahnstrecke errichtet wurde.

Ziel des Bahnbaus war es, den Anleger am See Ärr einfacher und kostengünstiger als mit Pferdefuhrwerken zu erreichen.[7] Ab dem Anleger existierte seit 1872 über zwei Schleusen eine Verbindung mit dem Dalsland-Kanal und damit auch mit Ost- und Nordsee.

Nach Stellungnahme der Genehmigungsbehörde am 31. März 1919 wurde die Konzession für den Bau am 16. Mai desselben Jahres erteilt. Die Konzessionsbedingungen waren: Baubeginn spätestens 1. Juli 1920, Eröffnung spätestens 1. Juli 1921, Länge 2,5 km, Schienengewicht 10 kg/m, maximale Steigung 25 ‰, minimaler Kurvenradius 100 m.[2]

Die Arbeiten begannen sofort. Bei der Inspektion im Jahr 1920 wurde bekannt gegeben: Die Trassierung war auf 1850 m in der Nähe von Fängersfors und die Schienenverlegung auf 1650 m durchgeführt. Die Widerlager für die Brücke über den Fröskogsån waren gemauert. Dann traten Probleme auf. 1921 hieß es: Der Bahnbau war im Laufe des Jahres fast fertig gestellt worden. Für 1922 wurde veröffentlicht: Die Trassierung war 3/4 abgeschlossen. Die Arbeiten waren wegen verzögerter Enteignungsverfahren eingestellt worden. Bis um 1926 wurde die Bahnstrecke jedes Jahr als „fast fertig“ aufgeführt. Die Strecke wurde wahrscheinlich 1927 oder etwas später eröffnet.[2][7][8][9]

Neben dem Hauptgleis zum Anleger am See Ärr gab es ein Nebengleis zum höher gelegenen See Knarrby nördlich der Fabrik sowie mehrere im Bereich des Holzplatzes.[1]

1959 wurde der Bahnbetrieb eingestellt,[8][9] die Strecke abgerissen und die Schienen und Fahrzeuge verkauft. 1975 waren auf dem Werksgelände noch einige Meter Schienen vorhanden.[10]

Das Planum wird heute größtenteils für Straßen und Wege genutzt. Ein Wiederaufbau für touristische Zwecke wurde diskutiert, aber bisher nicht realisiert.[11]

Betrieb[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ladung wurde in beiden Richtungen befördert, Kohle, Kalk und Chemikalien vom See bergauf zur Fabrik, und Papierballen in der Gegenrichtung.[9]

Der Betrieb wurde mit einer Diesellokomotive aufgenommen, die sich aber als zu schwach erwies.[7] Daher wurde sie 1930 durch eine 1919 von Orenstein & Koppel gebaute Dampflokomotive mit der Fabriknummer 7387 ersetzt. Diese Bt-Lokomotive wurde an AB Järnvägsmateriel geliefert und zu einem nicht bekannten Zeitpunkt an AB Svenska Denofa (De Norske Fabriker i Fredriksstad) in Nödinge verkauft. 1930 kam sie wiederum über AB Järnvägsmateriel nach Fengersfors. Sie wurde 1958 abgestellt und verschrottet.[3][4][5]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Dalsländsk industrimiljö, Erik Wegraeus i Dalslands Fornminnes- och Hembygdsförbunds årsskrift 1972
  • Freding, Mats, ”Fengersfors bruk och järnvägen till Ärrsjön”, Werk: Skogen tar tåget: industribanor av Décauvilletyp för timmer, virke, ved, pappersmassa och papper; Svenska Järnvägsklubbens skriftserie nr 56, Eksjö 1992, 0346-8658, ISBN 91-85098-70-1; Libris: 7745523.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d Julihn, Erich; Spade, Bengt; Lagerqvist, Bosse: Fengersfors Bruk i utveckling. Teknik- och industrihistoria Produktion och kreativitet Kunskap och utveckling. Hrsg.: Göteborgs universitet Institutionen för Kulturvård. 2013, ISBN 978-91-981406-2-0, ISSN 1101-3303, Anhang, S. 91 (schwedisch, 99 S., sim.se [PDF; 8,6 MB; abgerufen am 23. Juni 2020]).
  2. a b c FENGERSFORS–ÄRRSJÖN. In: Tågposten, Spårvägs- och Järnvägsklubbens tidskrift. Nr. 5. Lund 1975, S. 23 (schwedisch).
  3. a b Nödinge (AB Svenska Denofa). In: pospichal.net. Abgerufen am 14. September 2022.
  4. a b Fengerfors - Ärrsjön (Fengerfors Bruks AB). In: pospichal.net. Abgerufen am 14. September 2022.
  5. a b AJMA lok. In: svenska-lok.se. Abgerufen am 14. September 2022 (schwedisch).
  6. Fengersfors-en typisk bruksort. In: bruket.se. Abgerufen am 15. September 2022 (schwedisch).
  7. a b c d Järnväg till hamnen i Ärran (= Informationstafeln zur Fabrikgeschichte). Fengersfors (schwedisch).
  8. a b Fengersfors bruk - från pappersindustri till kreativ oas. Papperstillverkningen utvecklas. In: Prisma Västra Götaland. Abgerufen am 7. September 2022 (schwedisch).
  9. a b c Julihn, Erich; Spade, Bengt; Lagerqvist, Bosse: Fengersfors Bruk i utveckling. Teknik- och industrihistoria Produktion och kreativitet Kunskap och utveckling. Hrsg.: Göteborgs universitet Institutionen för Kulturvård. 2013, ISBN 978-91-981406-2-0, ISSN 1101-3303, 2. Fengersfors – ett bruk i utveckling, S. 19–20 (schwedisch, 99 S., sim.se [PDF; 8,6 MB; abgerufen am 23. Juni 2020]).
  10. Björn Waldenström: Fengersfors Bruk. In: SJK–Småbaneavdelning (Hrsg.): Meddelanden från SJK–Småbaneavdelning. S. 1 (schwedisch, 4. Jahrgang / Heft 2/1978).
  11. Julihn, Erich; Spade, Bengt; Lagerqvist, Bosse: Fengersfors Bruk i utveckling. Teknik- och industrihistoria Produktion och kreativitet Kunskap och utveckling. Hrsg.: Göteborgs universitet Institutionen för Kulturvård. 2013, ISBN 978-91-981406-2-0, ISSN 1101-3303, 7. Vision, S. 65 (schwedisch, 99 S., sim.se [PDF; 8,6 MB; abgerufen am 23. Juni 2020]).