Bahnstrecke Leopoldshafen–KIT Campus Nord

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Leopoldshafen–KIT Campus Nord
Zug im Bahnhof KIT-Campus Nord
Zug im Bahnhof KIT-Campus Nord
Kursbuchstrecke (DB):710.1
Streckenlänge:2,2[1] km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Stromsystem:750 Volt =
von Karlsruhe-Mühlburg
Leopoldshafen Nord 111 m
nach Linkenheim-Hochstetten
von Karlsruhe-Mühlburg (bis 1989)
0,000
nach Graben-Neudorf (bis 1968)
Bundesstraße 36
1,185 Westtor (Awanst)
1,262 WAK (Awanst)
zur Wiederaufarbeitungsanlage Karlsruhe
1,360 Werkstor
1,440 HDB (Awanst)
zur Hauptabteilung Dekontaminationsbetriebe
1,974 KIT Campus Nord Bahnhof 110 m

Die Bahnstrecke Leopoldshafen–KIT Campus Nord ist eine nicht-öffentliche Anschlussbahn bei Karlsruhe. Sie zweigt im nördlichen Bereich des Betriebsbahnhofs Leopoldshafen Nord von der Hardtbahn ab und erschließt den sogenannten Campus Nord des Karlsruher Institut für Technologie (KIT), bis 2009 Forschungszentrum Karlsruhe (FZK), zuvor Kernforschungszentrum Karlsruhe (KfK). Eine Besonderheit der Strecke ist der Dienstpersonenverkehr für das KIT, der von der Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG) durchgeführt wird.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einfahrt bei Tor 4 des KIT Campus Nord

Das Anschlussbahn wurde ursprünglich zwischen 1972 und 1977 für den Abtransport radioaktiver Abfälle aus dem 1956 eingerichteten Kernforschungszentrum im Hardtwald eingerichtet. Als die AVG 1989 ihre neue, etwas weiter westlich verlaufende, Trasse nach Linkenheim-Hochstetten in Betrieb nahm, wurde auch die Anschlussbahn an diese angebunden, wobei die Güterzüge noch bis 1990 die alte Trasse benutzten.

Den Dienstpersonenverkehr mit der damaligen Linie A, seit 1994 S1/S11, der Stadtbahn Karlsruhe nahm das Unternehmen schließlich am 8. Dezember 1989 auf. Eigens hierfür musste die Anschlussbahn elektrifiziert sowie innerhalb der Forschungsstätte um 600 Meter verlängert werden, um an der Kreuzung Leopoldshafener Allee/Spöcker Straße einen zentralen Bahnhof errichten zu können, der über zwei Stumpfgleise verfügt. Die Benutzung des Dienstpersonenverkehrs ist nur mit besonderem Ausweis gestattet. Kurz vor der Einfahrt der Züge in das Betriebsgelände betritt Wachpersonal das Fahrzeug und kontrolliert die Zugangsberechtigungen. Erst dann werden die Stahlgittertore für die Bahn geöffnet.[1] Alle anderen Fahrgäste dürfen die Züge von und zum Campus Nord nur bis und ab der Haltestelle Leopoldshafen Frankfurter Straße benutzen.

Weil auf den Linien S1 und S11 regulär ausschließlich Einrichtungsfahrzeuge zum Einsatz kommen, müssen diese morgens nach Ankunft im Endbahnhof KIT Campus Nord Bahnhof rückwärts, das heißt vom Heckführerstand aus gesteuert, als Leerzug bis zur Wendeschleife Leopoldshafen Frankfurter Straße fahren. Nachmittags wird umgekehrt verfahren, das heißt die Züge erreichen den Endbahnhof rückwärtsfahrend als Leerzug und können dann mit Fahrgästen direkt Richtung Bad Herrenalb durchfahren.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Manfred Koch (Herausgeber): Unter Strom: Geschichte des öffentlichen Nahverkehrs in Karlsruhe. Badenia Verlag, Karlsruhe 2000, ISBN 3-7617-0324-4, S. 255