Bahnstrecke Moldava nad Bodvou–Medzev

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Moldava nad Bodvou–Medzev[1]
Kursbuchstrecke (ZSSK):168
Streckenlänge:15,358 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Streckenklasse:C4
Höchstgeschwindigkeit:50 km/h
von Barca
0,000 Moldava nad Bodvou
nach Rožňava
1,300 Moldava nad Bodvou mesto
3,535 vlečka Vojenský opravárenský závod
5,491 Debraď
10,181 Jasov
12,760 Počkaj
nach Baňa Lucia
Staatsgrenze UngarnSlowakei (1938–1944)
Borzov
15,358 Medzev

Die Bahnstrecke Moldava nad Bodvou–Medzev ist eine regionale Eisenbahnverbindung in der Slowakei. Sie verläuft im Süden des Slowakischen Erzgebirges von Moldava nad Bodvou nach Medzev (Metzenseifen).

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Strecke wurde vom Ungarischen Handelsministerium am 26. August 1893 als Teil der Kassa-Tornai helyi érdekú vasut (Lokalbahn Kaschau–Torna; slowakisch: Miestna železnica Košice–Turňa) konzessioniert. Am 1. August 1894 wurde sie zusammen mit dem Abzweig nach Baňa Lucia eröffnet.

Nach dem Zerfall Österreich-Ungarns im Oktober 1918 und der Gründung des neuen Staates Tschechoslowakei ging die Strecke in die Verwaltung der neu gegründeten Tschechoslowakischen Staatsbahnen (ČSD) über. Ab den 1930er Jahren setzten die ČSD im Reiseverkehr moderne Motorzüge ein, die sowohl eine Verdichtung des Fahrplanes, als auch eine deutliche Fahrzeitverkürzung ermöglichten. Der Sommerfahrplan 1938 verzeichnete sieben Zugpaare, die sämtlich als Motorzug geführt waren.[2]

Nach dem Ersten Wiener Schiedsspruch kamen die mehrheitlich ungarisch besiedelten Gebiete der Tschechoslowakei und damit auch die Strecke zwischen Moldava nad Bodvou (ungarisch: Szepsi) und Počkaj (ungarisch: Ferenctelep) im November 1938 wieder zu Ungarn. Betreiber dieses Streckenabschnittes waren nun wieder (bis 1945) die Ungarischen Staatsbahnen (MÁV). Die slowakische Staatsbahn Slovenské železnice (SŽ) betrieb den kurzen verbliebenen Abschnitt nunmehr als Inselbetrieb. Im Sommerfahrplan 1941 verkehrten zwei grenzüberschreitende Personenzugpaare zwischen Szepsi und Medzev/Metzenseifen, wobei der Aufenthalt im Grenzbahnhof Ferenctelep in der Regel etwa eine halbe Stunde betrug.[3]

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Lokalbahngesellschaft verstaatlicht und die Strecke wurde in das Netz der wiederbegründeten ČSD integriert. In den 1950er Jahren wurde der Reisezugfahrplan auf bis zu zehn Reisezugpaare verdichtet. Mit einigen Fahrten wurde dabei auch die bisher nur im Güterverkehr betriebene Zweigstrecke Počkaj–Baňa Lucia bedient.[4]

Haltestelle Jasov (2009)

Am 1. Januar 1993 ging die Strecke im Zuge der Auflösung der Tschechoslowakei an die neu gegründeten Železnice Slovenskej republiky (ŽSR) über. Am 2. Februar 2003 stellten die ŽSR den planmäßigen Reiseverkehr wegen zu geringer Auslastung ein. Der letzte gültige Jahresfahrplan von 2002 verzeichnete fünf Personenzugpaare. Die Reisezeit zwischen Moldava nad Bodvou und Medzev betrug 28 Minuten.[5]

Im Jahr 2015 entstand an der Haltestelle Moldava nad Bodvou mesto eine moderne Schnittstelle zum Überlandbusverkehr („terminál integovanej dopravy“). Seitdem werden die vorher von Košice nach Turňa nad Bodvou verkehrenden Personenzüge bis Moldava nad Bodvou mesto durchgebunden. Im Jahresfahrplan 2019 verkehren sieben Personenzugpaare von und nach Košice.[6]

Mittelfristig soll der Abschnitt Moldava nad Bodvou–Moldava nad Bodvou mesto zusammen mit der Strecke Haniska–Moldava nad Bodvou für den Reiseverkehr elektrifiziert werden.[7]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Railway line 168 (Slovakia) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Streckendaten Stand 2010.
  2. Sommerfahrplan 1938
  3. Fahrplan 1941
  4. Fahrplan 1950
  5. Jahresfahrplan 2002
  6. Jahresfahrplan 2019 (Memento des Originals vom 18. Mai 2019 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.slovakrail.sk
  7. Petit Press a.s: Železnice chcú za dozor na stavbách dať 44 miliónov eur. In: ekonomika.sme.sk.