Bahnstrecke Raspenava–Bílý Potok pod Smrkem

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Raspenava–Bílý Potok pod Smrkem
Kursbuchstrecke (SŽDC):038
Streckenlänge:6,213 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Höchstgeschwindigkeit:40 km/h
von Zawidów (vorm. SNDVB)
0,000 Raspenava früher Raspenau 355 m
nach Pardubice hl. n. (vorm. SNDVB)
Smědá (Wittig)
1,724 Luh pod Smrkem früher Mildenau 345 m
2,812 Lužec pod Smrkem früher Mildeneichen 360 m
4,626 Hejnice früher Haindorf-Bad Liebwerda 385 m
6,213 Bílý Potok pod Smrkem früher Weißbach (Tafelfichte) 400 m

Quellen: [1]

Die Bahnstrecke Raspenava–Bílý Potok pod Smrkem ist eine Eisenbahnverbindung in Tschechien, die ursprünglich durch die Friedländer Bezirksbahnen (FrBB) als staatlich garantierte Lokalbahn erbaut und betrieben wurde. Sie zweigt in Raspenava (Raspenau) von der Bahnstrecke Pardubice–Zawidów ab und führt am Fuß des Isergebirges im Tal der Smědá (Wittig) über Hejnice (Haindorf) nach Bílý Potok pod Smrkem (Weißbach an der Tafelfichte).

Nach einem Erlass der tschechischen Regierung ist die Strecke seit dem 20. Dezember 1995 als regionale Bahn („regionální dráha“) klassifiziert.[2]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 15. Februar 1899 erhielt der Bezirksausschuss Friedland in Böhmen „die erbetene Concession zum Baue und Betriebe einer als normalspurige Localbahn auszuführenden Locomotiveisenbahn von der Station Raspenau-Liebwerda der Süd-Norddeutschen Verbindungsbahn nach Weißbach“ erteilt. Teil der Konzession war die Verpflichtung, die Strecke innerhalb von zwei Jahren fertigszustellen.[3] Eröffnet wurde die neue Lokalbahn am 3. Mai 1900.

Am 1. Januar 1925 wurde die Friedländer Bezirksbahn verstaatlicht. Die Strecke gehörte nun zum Netz der Tschechoslowakischen Staatsbahnen (ČSD).

Nach der Angliederung des Sudetenlandes an Deutschland im Herbst 1938 kam die Strecke zur Deutschen Reichsbahn, Reichsbahndirektion Dresden. Im Reichskursbuch war die Verbindung nun als KBS 160k Raspenau–Weißbach (Tafelfichte) enthalten.[4] Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges am 8. Mai 1945 kam die Strecke wieder vollständig zu den ČSD.

Am 1. Januar 1993 ging die Strecke im Zuge der Dismembration der Tschechoslowakei an die neu gegründeten České dráhy (ČD) über.

Der Fahrplan gültig ab Dezember 2013 sah insgesamt 17 Reisezugpaare vor, die in einem angenäherten Einstundentakt verkehren.[5] Am Wochenende werden die Züge als Flügelzug von Raspenava nach Liberec durchgebunden.

Die Elektrifizierung der Strecke ist im Rahmen der Dekarbonisierung des Eisenbahnbetriebs bis 2032 vorgesehen.[6]

Fahrzeugeinsatz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nachdem die Strecke jahrelang ausschließlich mit Triebwagen der ČD-Baureihe 810 bedient wurde, werden seit Dezember 2011 die vom Liberecký kraj neubeschafften Triebwagen der ČD-Baureihe 840 eingesetzt.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ladislav Crha, Miroslav Gogl, Bohumír Chmelař: 100 let Raspenava–Bílý Potok pod Smrkem. Nakladatelství SAXI, Praha 2000
  • Wilfried Rettig: Eisenbahnen im Dreiländereck Ostsachsen (D)/Niederschlesien (PL)/Nordböhmen (CZ) – Teil 2: Neben-, Klein- und Schmalspurbahnen, Bahnbetriebs- und Ausbesserungswerke, Bahnpost, EK-Verlag, Freiburg 2011, ISBN 978-3-88255-733-6; S. 80–89

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Bahnstrecke Raspenava–Bílý Potok pod Smrkem – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Zdeněk Hudec u. a.: Atlas drah České republiky. 2006–2007. Hrsg.: Verlag Pavel Malkus. 2. Auflage. Pavel Malkus, Praha 2006, ISBN 80-87047-00-1 (tschechisch).
  2. Erlass der tschechischen Regierung vom 20. Dezember 1995
  3. Reichsgesetzblatt für die im Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder vom 28. Februar 1899
  4. Deutsches Kursbuch 1944/45 – gültig vom 3. Juli 1944 an bis auf weiteres
  5. Fahrplan (Memento vom 27. April 2014 im Internet Archive) (PDF; 115 kB)
  6. „Koncepce rozvoje elektrické Trakce v České republice“ auf zdopravy.cz (PDF; 2,7 MB)