Bahnstrecke Reims–Laon

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Reims–Laon
Bahnhof Guignicourt, 2015
Bahnhof Guignicourt, 2015
Streckennummer (SNCF):082 000
Kursbuchstrecke (SNCF):114 (Nord), 10 (SNCF)
Streckenlänge:51,96 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Maximale Neigung: 5[1] 
Zweigleisigkeit:ja
Bahnstrecke Soissons–Givet von Soissons
Bahnstrecke Épernay–Reims von Épernay
171,9
0,0
Reims 83 m
~0,5 D 944 (ehem. N 44)
~4,8 D 966 (ehem. N 366)
            
Bahnstrecke Châlons-en-Champagne–Reims-Cérès v. Châlons
1,3 Abzw. No. 1 (Bétheny)
Bahnstrecke Soissons–Givet nach Givet
8,4 Courcy-Brimont 79 m
11,2 Loivre 81 m
~14,9 Département Marne/ Aisne
17,7 Suippe (12 m)
18,2 Aguilcourt-Variscourt 58 m
~19,4 Zuckerraffinerie Condé-sur-Suippe;
nach Berry-au-Bac (CGTVN) und Soissons (CBR)
20,5 Canal latéral à l’Aisne (23 m)
21,1 Aisne (75 m)
21,1 von Berry-au-Bac (CBR/ CFS); D 925 (ehem. N 325)
Bahnstrecke nach Asfeld und Rethel (CBR/ RDTA)
21,3 Guignicourt 67 m
27,9 Amifontaine 74 m
~29,3 A 26
~34,0 Militäranschl. Camp de Sissonne
34,1 Saint-Erme 101 m
41,0 Coucy-lès-Eppes 86 m
            
~49,8 Bahnstrecke Laon–Liart von Liart u. N 2
            
Bahnstrecke La Plaine–Hirson von Hirson
52,0
140,0
Laon 84 m
Bahnstrecke Laon–Cateau (abgebrochen) nach Le Cateau
138,9 Bahnstrecke Amiens–Laon (Abzw. St-Marcel) nach Amiens
Bahnstrecke La Plaine–Hirson nach Paris-Nord

Die Bahnstrecke Reims–Laon ist eine doppelgleisige, nicht elektrifizierte Eisenbahnstrecke in den nord- und ostfranzösischen Départements Marne und Aisne. Großräumig stellt sie eine Verbindung zwischen der Kanalküste und dem lothringischen Industrierevier her. Konzessionär war die Compagnie des chemins de fer du Nord (Nordbahn). Diese Strecke gehörte zum südwestlichsten Teil ihres Versorgungsgebietes.

Im Bereich dieser Bahnstrecke gab es eine Reihe von Sekundärbahnen, die zunächst meist in Meterspur ausgeführt waren. Anschlüsse bestanden in St. Erme-Ramecourt (CFDA), Guignicourt (SE) und in Reims (CBR). Nach dem Ersten Weltkrieg begann man, Strecken auf Normalspur umzurüsten. Manche Umspurungen fanden erst in den mittleren 1960er Jahren statt, bei anderen Strecken kam es nie dazu, bevor sie stillgelegt wurden. Rechts und links der Hauptstrecke gab es eine vielfältige Mischung von Normen und Gesellschaften, die alle an der Achse Reims–Laon ausgerichtet waren und von ihr abhingen.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Halt und Bahnübergang Courcy-Brimont, um 1910

Am 19. Februar 1852 wurde die Nordbahn genannte Gesellschaft Konzessionär dieser Strecke, die über Laon hinaus bis La Fère an der Oise projektiert war.[2] Der Nordbahn war dieser Streckenausleger zu fern ihres Stammwirkungsgebietes und sie tauschte ihn noch vor Streckenöffnung per Vertrag vom 12. Mai 1857 mit der Compagnie des chemins de fer des Ardennes (CA) gegen die etwa gleich lange Bahnstrecke Creil–Beauvais. Die Strecke wurde am 18. August 1857 auf ganzer Länge, aber zunächst nur mit einem Gleis, eingeweiht.[3]

Zum 1. Januar 1864 übernahmen die Chemins de fer de l’Est (EST) die Kontrolle über diese wie auch die aller anderen Strecken. Sie hatte mit der CA am 12. Mai 1857 einen Fusionsvertrag geschlossen, der durch das Dekret vom 11. Juni 1859 genehmigt worden war. In der Folge kam es 1866 zur Fusion beider Unternehmen unter Beibehaltung der Firmierung der EST.[4]

Trassierung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Streckenverlauf orientiert sich weitestgehend an dem der alten Nationalstraße 44, die ebenfalls die beiden Städte miteinander verbindet und bereits einem alten Römerweg folgte. Ebenfalls weitgehend parallel führt heute die auch Autoroute des Anglais genannte A 26. Während die N 44 noch die Ausläufer des Hügellands rund um den Flus Ailette streift, nimmt die Bahnstrecke einen etwas weiteren Abstand und führt von Reims aus zunächst eher in nördliche und erst im letzten Drittel mehr in westliche Richtung.

Größtes Einzelbauwerk ist die 75 Meter lange Brücke über die Aisne auf dem Gemeindegebiet von Guignicourt. Drei Rundbögen mit je 22 Meter Durchmesser überspannen den ganzen Fluss.[5] Die Brücke wurde sowohl im Ersten als auch im Zweiten Weltkrieg zerstört und anschließend mit Betonarmierung wieder aufgebaut.[6] Beim Neuaufbau verbesserte man die Struktur, indem man die beiden Fahrwege baulich unabhängig konstruierte, weil es zuvor zu Erschütterungen im ganzen Bauwerk und vorzeitigen Schäden gekommen war. Reste einer baugleichen Brücke, die 1940 zerstört und anschließend nicht wieder aufgebaut wurde, finden sich in Concevreux.[3]

In Berry-au-Bac betrieb die Compagnie Générale de Traction sur les Voies Navigabies (C.G.T.V.N.) eine Art Treidel-Bahn auf Kanälen, die anstelle von Pferden zumeist spur-, sprich schienengeführte Schlepplokomotiven oder -traktoren Lastkähne mit 6 km/h zogen. Seit Ende des 19. Jahrhunderts war ein Netz von Kanälen entstanden, das von der Ärmelkanalküste bis Basel reichte und für diese eine Firma konzessioniert war.[7]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. S.N.C.F. Région de l’est. Carnet de profils et schémas. 1962, Blatt 128
  2. Annales des ponts et chaussées. Mémoires et documents relatif à l’art des constructions et au service de l’ingénieur, Ausgabe 22, Teil 2, 1852, Seite 136–139
  3. a b Matthieu Germain: Le pont ferroviaire. Auf: lespontsurlaisne
  4. Collection complète des lois, décrets, ordonnances, règlemens avis …. Herausgeber: Jean Baptiste Duvergier, A. Guyot et Scribe 1863, Band 63, Seite 664–669
  5. Foto von Google Streetview
  6. Les ponts sur l’Aisne. Auf: Homepage der Gemeinde.
  7. Claude Robin: La traction électrique sur les voies navigables. In: Chemins de fer secondaires. No. 81, 1967, Heft III, Seite 2–20

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Bahnstrecke Reims–Laon – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien