Bahnstrecke Valea Vișeului–Borșa

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Valea Vișeului–Borșa
Strecke der Bahnstrecke Valea Vișeului–Borșa
Kursbuchstrecke (CFR):409
Streckenlänge:55,2 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
von Iwano-Frankiwsk
0,000 Valea Vișeului
nach Sighetu Marmației
8,525 Vișeu Bistra
Vișeu
13,764 Petrova (ehem. Bf)
20,183 Leordina
24,000 Leordina haltă
Vișeu
29,840 Bocicoel
Vișeu
33,000 Vișeu de Jos
nach Salva
37,220 Vișeu de Sus haltă
Vișeu
38,529 Vișeu de Sus
Anschluss an Wassertalbahn
Vișeu
47,752 Moisei
55,200 Borșa
Reisezug im Bahnhof Valea Vișeului (2007)

Die Bahnstrecke Valea Vișeului–Borșa ist eine Normalspurbahn in Rumänien. Sie verläuft durch den Kreis Maramureș im Tal des Flusses Vișeu.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Während des Baus der Strecke lag die Region auf dem Territorium Ungarns innerhalb der habsburgischen Doppelmonarchie. Im Jahre 1872 wurde die Bahnstrecke Debrecen–Satu Mare–Sighetu Marmației eröffnet. Damit war das Maramuresch-Becken durch das Tal der Theiß an das Eisenbahnnetz angebunden. Durch die Linie Bahnstrecke Sighetu Marmației–Iwano-Frankiwsk (1895) wurden weitere Gebiete der Maramuresch erschlossen.

Danach plante die ungarische Regierung den Bau einer Linie in den Südosten des Komitats Máramaros. Ziel war vor allem die Erleichterung des Holztransports aus den Forstgebieten der Karpaten und der Zugang zu den Erzlagerstätten bei Baia Borșa (ungarisch Borsabánya). Ausgehend von Valea Vișeului (Visóvölgy) an der Bahnstrecke Sighetu Marmației–Iwano-Frankiwsk wurde eine normalspurige Bahn entlang des Flusses Vișeu über Vișeu de Sus (deutsch Oberwischau, ung. Felsővisó) nach Borșa (ung. Borsa, dt. Borscha) errichtet und 1913 für den Verkehr freigegeben.[1][2]

Gemäß dem Vertrag von Trianon nach dem Ende des Ersten Weltkrieges gelangte der südliche Teil des Komitats Máramaros (Maramuresch) zu Rumänien, der nördliche zur Tschechoslowakei. Die Grenze wurde so gezogen, dass die hier beschriebene Bahnstrecke vollständig zu Rumänien kam. Sie wurde von der Staatsbahngesellschaft CFR übernommen. Durch die neuen Grenzen war die Strecke und auch die Anschlussverbindung nach Sighetu Marmației vom Rest des rumänischen Eisenbahnnetzes abgetrennt. Es verkehrten Züge zwischen Sighetu Marmației und Borșa.[3] Vom Bahnhof Vișeu de Sus aus wurde in den Jahren 1930 bis 1933 die Wassertalbahn errichtet.

In der Zwischenkriegszeit nahm die rumänische Regierung den Bau einer Verbindung von Nordsiebenbürgen in die Maramuresch zwar in Angriff, konnte ihn jedoch nicht vollenden. 1940 ging lediglich eine von Telciu ausgehende Kleinbahn in Betrieb, die die Bahnlinie in der Maramuresch in der Nähe der Ortschaft Moisei erreichte.[4] Noch im gleichen Jahr musste Rumänien durch den Zweiten Wiener Schiedsspruch seinen Teil der Maramuresch wieder an Ungarn abtreten.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Maramuresch in der Pariser Friedenskonferenz 1946 erneut geteilt; der Südteil gelangte wieder an Rumänien. Dadurch gewann für Rumänien der in der Vorkriegszeit begonnene Bau der Verbindung von Nordsiebenbürgen in die Maramuresch wieder an Aktualität. 1949 wurde die Bahnstrecke Salva–Vișeu de Jos eröffnet,[3] die auch die Bedeutung der hier beschriebenen Linie deutlich erhöhte; diese wurde Teil der Bahnverbindung der Maramuresch in den Rest des Landes.

Im März 1997 wurde der Streckenabschnitt zwischen Vișeu de Jos und Borșa für den Personenverkehr stillgelegt.[5] Er wurde von der SC RG Holz Company SRL, die auch die Wassertalbahn betreibt, erworben.

Betrieb[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Strecke ist eingleisig und nicht elektrifiziert. Zwischen Sighetu Marmației, Valea Vișeului und Vișeu de Jos verkehren täglich vier Zugpaare von Personenzügen, zwei davon führen Kurswagen nach Bukarest und Cluj-Napoca mit. Der Abschnitt von Vișeu de Jos nach Borșa ist weiterhin im Besitz der SC RG Holz Company SRL und dient nur noch dem Güterverkehr.

Galerie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Academia Republicii Socialiste România: Revue Roumaine de Géologie, Géophysique Et Géographie. Bukarest, 1979. S. 144
  2. http://www.myotherdrive.com/file/673.161321.15032008.07620.0067fi/MM.odt (Link nicht abrufbar)
  3. a b ADZ.ro vom 26. März 2009, abgerufen am 19. Mai 2009 (Memento vom 1. April 2009 im Internet Archive)
  4. D. Turnock: Railway Network Development in Inter-war Romania: Economic and Strategic Motives. In Geographica Pannonica 2003, Ausgabe 8, S. 16–24
  5. Branch Line News International A newsletter about the world's railway geography and infrastructure. (Memento vom 3. Dezember 2008 im Internet Archive) 1997