Bahnstrecke Zaandam–Enkhuizen

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Zaandam – Enkhuizen
Ein Intercity auf dem Weg nach Enkhuizen
Ein Intercity auf dem Weg nach Enkhuizen
Strecke der Bahnstrecke Zaandam–Enkhuizen
Streckenlänge:49,8 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Stromsystem:1,5 kV =
Höchstgeschwindigkeit:Zaandam–Hoorn: 140 km/h
Hoorn–Enkhuizen: 100 km/h
Zweigleisigkeit:Zaandam–Hoorn Kersenboogerd
Streckenverlauf[1][2]
von Amsterdam
0,000 Zaandam
nach Alkmaar
1,776 Zaanbrug
Zaan
2,370 Zaandam Kogerveld
Rijksweg 8
Rijksweg 7
4,765 Oostzaan
11,500 Purmerend Weidevenne
Noordhollandsch Kanaal
13,136 Purmerend
De Where
13,700 Wherebrug
14,624 Purmerend Overwhere
16,500 Kwadijk
nach Volendam
20,100 Middelie
23,100 Oosthuizen
25,800 Schardam
27,550 Avenhorn
von Alkmaar
32,483 Hoorn
Museumseisenbahn nach Medemblik
34,855 Hoorn Kersenboogerd
nach Bovenkarspel-Grootebroek
36,625 Blokker
39,400 Westwoud
42,713 Hoogkarspel
45,200 Lutjebroek
von Hoorn
46,397 Bovenkarspel-Grootebroek
47,600 Bovenkarspel Flora
50,000 Enkhuizen
Fähre nach Stavoren

Die Bahnstrecke Zaandam – Enkhuizen ist eine Bahnstrecke in der niederländischen Provinz Nordholland. Die etwa 50 Kilometer lange Strecke führt von Zaandam über Hoorn nach Enkhuizen und wurde 1860 als Abzweig der Bahnstrecke Amsterdam – Den Helder eröffnet. An der Strecke sind im Laufe der Zeit verschiedene neue Vorstadtbahnhöfe errichtet worden.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fährschiff in Enkhuizen, um 1907
Bahnhof Hoorn, 1974
Bahnhof Enkhuizen, 2010

Die Strecke wurde am 20. Mai 1884 zwischen Zaandam und Hoorn eröffnet, der Abschnitt von Hoorn nach Enkhuizen war ab dem 6. Juni 1885 in Betrieb. Die Betriebsführung oblag der Hollandsche IJzeren Spoorweg-Maatschappij (HIJSM). Zusammen mit der von der HIJSM finanzierten Eisenbahnfähre Enkhuizen–Stavoren und der Bahnstrecke Leeuwarden–Stavoren ergab sich eine direkte Verbindung von Amsterdam in die nördlichen Niederlande. Die Eisenbahnfährverbindung zwischen Enkhuizen und Stavoren ging 1886 in Betrieb. Während in Enkhuizen ein bequemer Übergang zwischen der Bahn und der Fähre bestand, war die Situation in Stavoren unbefriedigender, da die Anschlussstrecke von der konkurrierenden Maatschappij tot Exploitatie van Staatsspoorwegen betrieben wurde. 1890 übernahm die HIJSM die Betriebsführung auf der Strecke nach Leeuwarden, womit eine kürzere Verbindung zwischen Amsterdam und Leeuwarden bestand. Ab 1896 ging die Betriebsführung der Fähre ebenfalls auf die HIJSM über, drei Jahre darauf beschaffte diese das erste Eisenbahnfährschiff zum Übersetzen von Wagen. Nach dem Zusammenschluss von HIJSM und Staatsspoorwegen zur späteren Nederlandse Spoorwegen (NS) im Jahr 1917 nahm die Bedeutung der Fährverbindung ab. Nach dem Bau des weiter nördlich gelegenen Abschlussdeiches hatte die Strecke nur noch eine regionale Bedeutung, die NS stellten den Trajektverkehr 1936 ein. Bis 1963 hielt die NS die Fährverbindung mit herkömmlichen Personenschiffen aufrecht, seither übernahm ein privater Betreiber diese Aufgabe. Mit der Aufgabe des Trajektverkehrs wurden zeitgleich mehrere Zwischenbahnhöfe und Haltepunkte geschlossen.[3]

Die Bevölkerungszunahme in der Region, insbesondere in Hoorn und Purmerend, in den 1960er Jahren führte zu einer gesteigerten Nachfrage, infolge derer 1974 die Strecke elektrifiziert wurde. Ende 1982 war der Abschnitt Zaandam – Purmerend zweigleisig ausgebaut, ein halbes Jahr später der Abschnitt Avenhorn – Hoorn. Es folgten 1986 der Abschnitt Purmerend Overwhere – Avenhoorn und 1993 der Abschnitt Hoorn – Hoorn Kersenboogerd.[3] Zwischen 1971 wurden zudem mehrere Stationen neu in Betrieb genommen: Purmerend Overwhere (1971),[4] Bovenkarspel Flora (1977),[5] Hoorn Kersenboogerd (1986),[6] Zaandam Kogerveld (eröffnet 1989)[7] und Purmerend Weidevenne (eröffnet am 9. Dezember 2007).[8]

Personenverkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In den ersten Jahren fuhren auf der Strecke täglich acht Züge zwischen Amsterdam und Enkhuizen, von denen die Hälfte auf die Fähre nach Stavoren übergingen. Seit den 1950er Jahren fuhren die Züge zwischen Amsterdam und Enkhuizen im Stundentakt, ab den 1960er Jahren bestand zusätzlich eine stündlich angebotene Verbindung zwischen Amsterdam und Purmerend. Zu den Hauptverkehrszeiten bestanden zusätzliche Zugverbindungen zwischen Amsterdam und Hoorn sowie zwischen Alkmaar und Enkhuizen. Ab dem Fahrplanjahr 1970 wurden die Verstärker zwischen Amsterdam und Purmerend bis Hoorn verlängert, während der Verkehrsspitzen darüber hinaus bis Enkhuizen, die Verstärker ab Alkmaar entfielen hingegen. Ab 1986 bestand eine zusätzliche schnelle Verbindung im Berufsverkehr zwischen Hoorn Kersenboogerd und Amsterdam. Die Züge fuhren nur in Lastrichtung und hielten lediglich in Hoorn und Amsterdam Sloterdijk. Teilweise fuhren die Züge darüber hinaus als Stoptrein zwischen Hoorn Kersenboogerd und Enkhuizen.

Seit 1998 wurden die Züge mit dem Stoptrein Amsterdam – Almere Buiten zusammengeführt. Mit der Eröffnung der Hemboog wurde der Stoptrein Hoorn Kersenboogerd – Amsterdam nach Hoofddorp geführt, bis zur Inbetriebnahme von zusätzlichen Bahnsteigen an dieser Verbindungskurve im Dezember 2008 fuhren die Züge in Amsterdam Sloterdijk durch. Gleichzeitig wurde die Stoptrein-Verbindung nach Almere bis Amsterdam CS zurückgezogen. Nach 2008 wurde die Verbindung Hoofddorp – Hoorn Kersenboogerd auf einen Halbstundentakt verdichtet und die Verbindung Amsterdam – Enkhuizen zum Intercity aufgewertet; die Züge halten zwischen Amsterdam Sloterdijk und Hoorn nicht.[3]

Fahrzeugeinsatz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bis 1929 waren auf der Strecke ausschließlich mit Dampflokomotiven bespannte Züge anzutreffen. 1933 eröffneten die NS in Hoorn eine Wagenhalle für Verbrennungstriebwagen, die einen Teil der Leistungen übernahmen. Ab den 1950er Jahren bis zur Elektrifizierung 1974 waren die Triebwagen der Baureihe Mat ’40 (Dieselvijf) auf der Strecke im Einsatz, seitdem übernahmen die Triebwagen der Baureihe Mat ’64 (Apenkop) diese Aufgabe. Die Verstärkerzüge wurden meist mit Triebwagen der Baureihe Mat ’46 (Muizeneus) bespannt. Ab 1986 setzte die NS auf den Verstärkerzügen zwischen Amsterdam und Hoorn Kersenboogerd die Wagen des Typs Dubbeldeksmaterieel (DDM) ein, sechs Jahre später auch auf den Stoptrein-Zügen nach Enkhuizen. Einzelne Verstärker übernahm Anfang der 1990er Jahre die Baureihe Mat ’54 (Hondekop), später kamen die Züge des Typs Dubbeldeksaggloregiomaterieel (DD-AR) zum Einsatz. Die Verbindung nach Hoofddorp wurde anfangs mit Dieseltriebwagen, später mit Zügen des Typs DD-AR bedient. Die Intercity-Verbindung Amsterdam – Enkhuizen wird seit 2009 überwiegend mit den Triebzügen des Typs DD-IRM bedient, in der Hauptverkehrszeit verkehren auch Züge der älteren Bauart DDM.[3]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • H. Romers: De Spoorwegarchitectuur in Nederland 1841–1938. Zutphen 1981, ISBN 90-6011-366-7.
  • C. Douma: Stationsarchitectuur in Nederland 1938–1998. Zutphen 1998, ISBN 90-5730-009-5.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Enkhuizen – Zaandam. In: sporenplan.nl. Abgerufen am 17. Mai 2017.
  2. Overzicht van de spoorlijn Zaandam-Enkhuizen. In: stationsweb.nl. Abgerufen am 17. Mai 2017 (niederländisch).
  3. a b c d Martijn van Vulpen: Spoorlijn Zaandam–Enkhuizen. In: martijnvanvulpen.nl. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 9. April 2017; abgerufen am 17. Mai 2017 (niederländisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.martijnvanvulpen.nl
  4. Station Purmerend Overwhere. In: stationsweb.nl. Abgerufen am 17. Mai 2017 (niederländisch).
  5. Station Bovenkarspel Flora. In: stationsweb.nl. Abgerufen am 17. Mai 2017 (niederländisch).
  6. Station Hoorn Kersenboogerd. In: stationsweb.nl. Abgerufen am 17. Mai 2017 (niederländisch).
  7. Station Zaandam Kogerveld. In: stationsweb.nl. Abgerufen am 17. Mai 2017 (niederländisch).
  8. Station Purmerend Weidevenne. In: stationsweb.nl. Abgerufen am 17. Mai 2017 (niederländisch).