Balduin Bricht

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Balduin Bricht (stehend) mit Ehefrau und Kindern, um 1906

Balduin Bricht (* 9. Juli 1852 in Vittencz, Königreich Ungarn[1]; † 27. März 1937 in Wien) war ein österreichischer Journalist und Musikkritiker.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bricht war gebürtig aus Vittencz, einem Ort, der bis 1918 innerhalb des Komitats Neutra im Königreich Ungarn lag, und zuständig nach Verbó und damit nach dem Ausgleich 1867 ungarischer Staatsbürger, später erwarb er das Heimatrecht in Techendorf[2] und damit die österreichische Staatsbürgerschaft.

Er erwarb die Reifeprüfung am Gymnasium in Ödenburg. Bricht, der dort zugleich seine erste musikalische Ausbildung erhielt, später gelegentlich als Sänger auftrat, sammelte seine ersten publizistischen Erfahrungen als Theaterreferent der „Ödenburger Nachrichten“.

Im Jahre 1873 übersiedelte Bricht nach Wien, dort besuchte er Vorlesungen an der Universität, zusätzlich setzte er seine Musik- und Gesangsstudien fort. In unmittelbarer Folge wurde Bricht zum Inlandsredakteur sowie Musikreferenten der Wiener Allgemeinen Zeitung bestellt, 1899 erfolgte sein Eintritt als Leitartikler und Musikreferent in den Redaktionsverband der Österreichischen Volkszeitung. Darüber hinaus gründete er den Verein der Wiener Musikreferenten, dessen Leitung er übernahm. Überdies bekleidete Bricht das Amt des Präsidenten der Pensionsfonds des Presseclubs Concordia.

Er war mit der Konzertsängerin Agnes Pyllemann verheiratet. Ihr gemeinsamer Sohn war der Pianist, Komponist und Musiklehrer Walter Bricht, die gemeinsame Tochter Franziska (Frances), verh. (von) Wasserthal-Zuccari (1894–1982) emigrierte nach Oxford und arbeitete als Bibliothekarin und Hochschulprofessorin.[3]

Bricht verstarb im Frühjahr 1937 84-jährig in Wien.

Publikation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Was ist, was will die Freimaurerei? Was sind die Ziele der Grossloge von Wien?, Heller, Wien, 1919

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Jahrbuch der Musikbibliothek Peters, Bände 44-47, Peters, Leipzig 1965, S. 96.
  • Susanne Blumesberger, Michael Doppelhofer und Gabriele Mauthe: Bricht, Balduin. In: Popper, Wilma (Hrsg.): Handbuch österreichischer Autorinnen und Autoren jüdischer Herkunft. 18. bis 20. Jahrhundert. Band 1. Saur, München 2002, ISBN 3-598-11545-8, S. 168.
  • Martin Eybl: Die Befreiung des Augenblicks: Schönbergs Skandalkonzerte 1907 und 1908. Eine Dokumentation, Böhlau, Wien 2004, ISBN 3-2057-7103-6. S. 40.
  • Anna Staudacher: "… meldet den Austritt aus dem mosaischen Glauben" 18000 Austritte aus dem Judentum in Wien, 1868–1914: Namen, Quellen, Daten, Lang, New York, NY, Frankfurt am Main, 2009, ISBN 3-6315-5832-5. S. 81.
  • Günter K. Kodek: Unsere Bausteine sind die Menschen. Ee Mitglieder der Wiener Freimaurerlogen (1869-1938), Löcker, Wien 2009, S. 53.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Personenlexikon Nachlässe in Österreich; Sterbebuch Wien Lutherische Stadtkirche, tom. LVII, Nr. 106 (Faksimile); Trauungsbuch IKG Wien Stadttempel, Band H, Nr. 515 (Faksimile bei FamilySearch, kostenlose Registrierung erforderlich). Abweichend sowohl in der Sekundärliteratur (Susanne Blumesberger, Michael Doppelhofer und Gabriele Mauthe: Bricht, Balduin. In: Popper, Wilma (Hrsg.): Handbuch österreichischer Autorinnen und Autoren jüdischer Herkunft. 18. bis 20. Jahrhundert. Band 1. Saur, München 2002, ISBN 3-598-11545-8, S. 168.) als auch in manchen Primärquellen auch Verbó.
  2. Sterbebuch Wien Lutherische Stadtkirche, tom. LVII, Nr. 106 (Faksimile).
  3. Bricht Franziska, verh. Franziska de Zuccati. In: Ilse Korotin (Hrsg.): biografiA. Lexikon österreichischer Frauen. Band 1: A–H. Böhlau, Wien 2016, ISBN 978-3-205-79590-2, S. 426 (PDF).