Balsam-Weide

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Balsam-Weide

Illustration[1]

Systematik
Rosiden
Eurosiden I
Ordnung: Malpighienartige (Malpighiales)
Familie: Weidengewächse (Salicaceae)
Gattung: Weiden (Salix)
Art: Balsam-Weide
Wissenschaftlicher Name
Salix pyrifolia
Andersson

Die Balsam-Weide[2] (Salix pyrifolia) ist ein kleiner Baum aus der Gattung der Weiden (Salix) mit glänzend rotbraunen Zweigen und netznervigen Blattunterseiten. Das natürliche Verbreitungsgebiet der Art liegt in Nordamerika. Sie wird manchmal aufgrund der auffallenden Herbstfärbung als Zierpflanze verwendet.

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Balsam-Weide ist ein bis zu 7 Meter hoher, reich verzweigter Baum mit schlanken Ästen. Die Zweige sind glänzend rotbraun und kahl. Die Laubblätter haben keine oder kleine und hinfällige Nebenblätter und einen 6 bis 15 Millimeter langen Stiel. Die Blattspreite ist 3 bis 10 Zentimeter lang, 2 bis 4 Zentimeter breit[3], eiförmig oder länglich-lanzettlich, spitz, mit mehr oder weniger herzförmiger bis abgerundeter Basis und leicht kerbig gesägtem Blattrand. Beide Seiten sind kahl, die Blattoberseite ist dunkelgrün, die Unterseite ist blaugrün und netznervig. Die Herbstfärbung ist goldgelb.[4] Knospen und Blätter haben einen an Balsam erinnernden Geruch.[3]

Als Blütenstände werden 3 bis 5 Zentimeter lange, gestielte Kätzchen gebildet. Die Tragblätter sind gelb oder rötlich braun und behaart. Männliche Blüten haben zwei Staubblätter. Der Fruchtknoten weiblicher Blüten ist deutlich gestielt und kahl, die Narbe ist sitzend. Als Früchte werden 7 bis 8 Millimeter lange Kapseln gebildet[3]. Die Balsam-Weide blüht im April.[4]

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 38.[3]

Vorkommen und Standortansprüche[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das natürliche Verbreitungsgebiet liegt in Nordamerika und reicht vom subarktischen Kanada (Yukon und der Westen der Nordwest-Territorien) über den Osten und Westen Kanadas bis nach Minnesota, New York und Vermont in den Vereinigten Staaten.[5] Die Balsam-Weide wächst in kühlfeuchten Wäldern auf durchlässigen, frischen bis feuchten, sauren bis neutralen, sandig- oder kiesig-humosen, mäßig nährstoffreichen Böden an sonnigen bis lichtschattigen, sommerkühlen und winterkalten Standorten. Die Art ist frosthart. Das Verbreitungsgebiet wird der Winterhärtezone 4 zugeordnet mit mittleren jährlichen Minimaltemperaturen von −34,4 bis −28,9 °C (−30 bis −20 °F).[4]

Systematik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Balsam-Weide (Salix pyrifolia) ist eine Art aus der Gattung der Weiden (Salix) in der Familie der Weidengewächse (Salicaceae).[5] Sie wurde 1867 von Nils Johan Andersson erstmals wissenschaftlich beschrieben.[5] Der Gattungsname Salix stammt aus dem Lateinischen und wurde schon von den Römern für verschiedene Weidenarten verwendet.[6] Ein häufig verwendetes Synonym ist Salix balsamifera Barratt ex Andersson.[3]

Die Balsam-Weide bildet mit Salix brachycarpa var. psammophila natürliche Hybride.[3]

Verwendung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Balsam-Weide wird manchmal aufgrund der beeindruckenden Herbstfärbung als Zierpflanze verwendet.[4]

Der Kultivar 'Mas' ist ein bis zu 2 Meter hoher, breitbuschiger Strauch mit niederliegend-aufstrebenden Zweigen, die bei Bodenkontakt wurzeln. Seine Herbstfärbung ist ein auffallendes Goldgelb. Der Kultivar wird sehr häufig als Zierstrauch verwendet. Er wird in Baumschulen auch als Salix balsamifera mas angeboten.[4]

Nachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Andreas Roloff, Andreas Bärtels: Flora der Gehölze. Bestimmung, Eigenschaften und Verwendung. Mit einem Winterschlüssel von Bernd Schulz. 3., korrigierte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2008, ISBN 978-3-8001-5614-6, S. 585.
  • Flora of North America Editorial Committee (Hrsg.): Flora of North America North of Mexico. Volume 7: Magnoliophyta: Salicaceae to Brassicaceae. Oxford University Press, New York / Oxford u. a. 2010, ISBN 978-0-19-531822-7 (englisch).
  • Helmut Genaust: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. 3., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Nikol, Hamburg 2005, ISBN 3-937872-16-7 (Nachdruck von 1996).

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Illustration nach Britton, Brown: Illustrated Flora of the Northern States and Canada, Vol. 1, 1913 S. 596 aus USDA-NRCS PLANTS Database
  2. Deutscher Name nach Roloff et al.: Flora der Gehölze, S. 585
  3. a b c d e f Salix pyrifolia, in der Flora of North America, Band 7
  4. a b c d e Roloff et al.: Flora der Gehölze, S. 585
  5. a b c Salix pyrifolia. In: Germplasm Resources Information Network (GRIN). United States Department of Agriculture, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 12. August 2012 (englisch).@1@2Vorlage:Toter Link/npgsweb.ars-grin.gov (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  6. Genaust: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen, S. 552

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Balsam-Weide (Salix pyrifolia) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien