Banjo Boy

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Banjo Boy ist ein Foxtrott, dessen Musik und deutscher Text von Charly Niessen (1923–1990) stammt. Er wurde sowohl in Deutschland in der Version mit Jan & Kjeld wie auch international in verschiedenen Sprachen erfolgreich.

Deutschland[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Erstfassung von Banjo Boy schrieb Charly Niessen 1959 für den österreichischen Musikfilm Kein Mann zum Heiraten, in dem die 15 und 13 Jahre alten dänischen Brüder Jan und Kjeld Wennick mit dem Lied auftraten. In dem Lied geht es darum, dass alle großen und kleinen Leute von Tennessee vom Banjo Boy wollen „sing dein Lied“. Alle kennen es, denn es ist das schönste von der Welt, und der Banjo Boy singt es unterm blauen Himmelszelt. Der Film hatte im Januar 1960 seine Premiere in Österreich.

Im September 1959 war im Münchner Union Studio mit Produzent Helmut Jantsch für die Plattenfirma Ariola die Single mit den Titeln Banjo Boy und Mach doch nicht immer soviel Wind aufgenommen worden. Sie kam im November 1959 mit der Katalog-Nummer 35274 auf den deutschen Markt. Am 6. Februar 1960 wurde Banjo Boy zum ersten Mal von der Zeitschrift Musikmarkt in den Top 50 erwähnt und stand später zehn Wochen lang auf dem ersten Platz. In der Musikmarkt-Auswertung von Günter Ehnert in Hit Bilanz wurde Banjo Boy Schlager des Jahres 1960. Die Schallplattenindustrie zeichnete den Titel mit der Goldenen Schallplatte[1] aus, und Radio Luxemburg verlieh ihm 1960 den Bronzenen Löwen. Die Single verkaufte sich alleine in Deutschland über eine Million Mal und zählt zu den erfolgreichsten Schlagern sowie allgemein zu den meistverkauften Singes.[2]

Nach dem Erfolg von Jan und Kjeld wurden in Deutschland weitere Singles mit Banjo Boy herausgebracht. Dabei war auch Deutschlands größte Plattenfirma Polydor, die eine Fassung mit den Honey Twins veröffentlichte. Die beiden österreichischen Sängerinnen kamen in den deutschen Top 50 auf Platz 32. Auch die beiden Billiglabels Hallo und Prima brachten ihre Versionen mit Elrune Fortmann und Hanno Birkenberger bzw. Kai und Tom auf den Markt.

International[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Banjo Boy fand auch international ein beachtliches Echo. Allein in den USA wurden verschiedene Versionen veröffentlicht. Am erfolgreichsten war die deutsche Originalfassung mit Jan und Kjeld auf Kapp Records, die in den Hot 100 des Musikmagazins Billbord bis auf Platz 58 vorstieß. Mit dem englischen Text von Buddy Kaye wurde von der amerikanischen Decca eine Single mit den Honey Twins veröffentlicht. Weitere Buddy-Kaye-Versionen erschienen mit Dorothy Collins, Art Mooney und Patty & Peter. Ebenfalls in den USA erschien eine Instrumentalfassung mit dem Orchester Richard Wolfe.

In Großbritannien kam die englischsprachige Fassung mit Valerie Masters in die Charts von New Musical Express, wo sie Platz 27 erreichte. Daneben wurden weitere englische Fassungen mit George Formby jr. und Laurie London auf der Insel veröffentlicht. Banjo Boy mit dem Text von Buddy Kaye erschien auch in Australien mit Jan und Kjeld, Lori und mit Marie Simone, außerdem in Neuseeland mit den Edward Sisters. In Finnland schrieb Reino Helismaa einen finnischen Text für Eero Ja Jussi.

Anmerkung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Alle vorstehenden Angaben beziehen sich nur auf Single-Veröffentlichungen. Auf zahlreichen Vinyl-Langspielplatten und Compact Discs wurde Banjo Boy ebenfalls rund um den Erdball veröffentlicht.

Diskografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Interpret Sprache Label Land
Jan & Kjeld deutsch Ariola 35274 Deutschland
Jan & Kjeld deutsch Triola 49 Dänemark
Jan & Kjeld deutsch CNR 209 Niederlande
Jan & Kjeld deutsch Kapp 335 USA
Jan & Kjeld deutsch Ember 101 UK
Jan & Kjeld englisch Pye Int. 008 Australien
Honey Twins deutsch Polydor 24230 Deutschland
Elrune Fortmann & Hanno Birkenberger deutsch Hallo 1011 Deutschland
Kai und Tom deutsch Prima 17 Deutschland
Art Mooney / The Ivys englisch MGM 12908 USA
Dorothy Collins englisch Top Rank 2052 USA
Honey Twins englisch Decca 31108 USA
Patty & Peter englisch Bonnie Brae 4001 USA
Richard Wolfe instrumental Kapp 336 USA
George Formby englisch Pye 15269 UK
Laurie London englisch Parlophone 4662 UK
Valerie Masters englisch Fontana 267110 UK
Eero Ja Jussi finnisch Decca 5507 Finnland
Lori englisch RCA 101677 Australien
Marie Simone englisch Grendon 65 Australien
Edward Sisters englisch Lotus 1004 Neuseeland

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Günter Ehnert: Hit Bilanz – Deutsche Chart Singles 1956–1980. 1. Auflage. Verlag populärer Musik-Literatur, Norderstedt 2000, ISBN 3-922542-24-7, S. 444.
  2. Joseph Murrells: The Book of Golden Discs: The Records That Sold a Million. 2. Auflage. Limp Edition, London 1978, ISBN 0-214-20512-6, S. 125.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]