Bartwichse

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Ein mit Bartwichse geformter Vollbart
Werbung für die Es ist erreicht-Bartwichse von und mit Hoffriseur François Haby (1900)

Bartwichse, auch Bartwachs oder Bartpomade genannt, ist ein traditionelles Kosmetikprodukt für den Mann. Sie ähnelt der Pomade, dient aber als Bartbefestigungsmittel speziell der Pflege des Schnurrbarts.

Anwendung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bartwichse wird als fertiges Produkt in Tuben und Dosen angeboten. Angewendet wird sie, indem sie mit dem Zeigefinger in den Bart eingerieben wird (Bartwichsen). Der Bart wird dadurch weich und formbar und kann in die gewünschte Form gebracht oder gezwirbelt werden. Bei Bartmeisterschaften werden Bärte, die mit Hilfsmitteln wie Haarspray und Bartwichse künstlich verändert werden, auch als Freistil- oder Freestyle-Bärte bezeichnet. Um Gerüchen vorzubeugen, bedürfen mit Bartwichse behandelte Bärte einer täglichen Pflege. Im Gegensatz zu anderen Formmitteln ist die Bartwichse wasserlöslich.

Inhaltsstoffe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bartwichse enthält üblicherweise Bienenwachs, Kokosnussöl oder Sheabutter – generell: irgendein Pflanzenöl mit gesättigten Fettsäuren, das bei Raumtemperatur fest ist und nicht ranzig werden kann – oder auch Talg, dann Vaseline, Gummi arabicum oder ein Naturharz; für einen angenehmen Geruch können ätherische Öle zugesetzt werden.

Marken und Hersteller[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bekannt ist besonders die Ungarische Bartwichse[1][2] oder im englischsprachigen Raum Fisticuffs Mustache Wax.

Zu den bekannten Herstellern von Bartwichse zählte etwa der Hoffriseur Kaiser Wilhelms II., François Haby.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Stangen- und Bartpomaden. In: G. A. Buchheister: Handbuch der Drogisten-Praxis. Ein Lehr- und Nachschlagebuch für Drogisten, Farbwaarenhändler etc. Zweiter Theil: Die Herstellung der gebräuchlichen Handverkaufsartikel. dritte vermehrte Auflage. Verlag von Julius Springer, Berlin 1898, S. 163 f. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche)
  • Bartbefestigungsmittel. In: Fred Winter: Die Moderne Parfumerie. Springer, Berlin 1949, S. 271 f.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. G. A. Buchheister: Handbuch Der Drogisten-Praxis. Рипол Классик, ISBN 978-1-148-01567-5, S. 164 (google.de).
  2. Fred Winter: Handbuch der gesamten Parfumerie und Kosmetik: Eine wissenschaftl. -prakt. Darst. d. modernen Parfumerie einschliessl. d. Herstellg d. Toiletteseifen u. d. Methoden d. angewandten Kosmetik. Springer-Verlag, 2013, ISBN 978-3-662-02107-1, S. 580 (google.de).