Belsh

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Belsh
Belshi
Wappen von Belsh
Belsh (Albanien)
Belsh (Albanien)

Koordinaten: 40° 59′ N, 19° 53′ O

Basisdaten
Qark: Elbasan
Gemeinde: Belsh
Höhe: 155 m ü. A.
Einwohner: 8781 (2011[1])
Telefonvorwahl: (+355) 582
Postleitzahl: 3008
Politik und Verwaltung (Stand: 2023)
Bürgermeister: Arif Tafani (PS)
Website:
Blick über den See auf die Stadt (2014)

Blick über den See auf die Stadt (2014)

Belsh (albanisch auch Belshi, selten auch Belësh resp. Belëshi) ist eine Kleinstadt in Mittelalbanien mit 8781 Einwohnern (Stand: 2011).[1] Belsh liegt rund 25 Kilometer südwestlich der Stadt Elbasan und etwa gleich weit entfernt östlich von Lushnja im Dumreja genannten Hügelland.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Renovierte Innenstadt und Seeufer mit Rathaus im Frühjahr 2019

Die DumrejaKarstlandschaft mit dem Evaporit Diapirdom von Dumreja[2] – liegt zwischen den Flüssen Shkumbin im Norden, dem Devoll im Osten, dem Seman im Süden sowie der Myzeqe-Ebene im Westen. Geprägt ist die Gegend von bis zu 300 Meter, ganz im Norden sogar bis zu 450 Meter hoch ansteigende Hügel, Polja und Karsthohlformen. In diesen bis zu 15 Meter tiefen Senken entstanden rund 80 kleine Karstsee (Liqenet te Belshit/Dumreja-Seen).[3] Einer davon ist der Liqeni i Belshit, entlang dessen westlichen und nördlichen Ufer sich die Stadt erstreckt.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Region von Belsh war schon im Altertum besiedelt.[3] Am anderen Seeufer beim Ort Gradishta wurden auf einem Hügel Überreste einer illyrischen Befestigung und Siedlung gefunden. Später eine griechische Kolonie, prosperierte der Ort in römischer Zeit als Handelsort nicht allzu weit von der Via Egnatia entfernt. Etwas weiter südlich beim Ort Seferan befand sich ein Tempel, der der Aphrodite gewidmet war.[4] Im angrenzenden See wurden viele Terrakottawaren gefunden, die dort zu Ehren der Göttin versenkt wurden.[5] Die Funde eines Fürstengrabs sind heute in Tirana ausgestellt.[6] Im 6. Jahrhundert wurde die befestigte antike Stadt durch einfallende Slawen zerstört.[7]

Infrastruktur und Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Belsh gibt es eine Mittelschule und ein Krankenhaus. Die Umgebung von Belsh wird stark landwirtschaftlich genutzt.[3] Man vermutet in der Dumreja auch Gasvorkommen.[8]

Verwaltung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lage der Bashkia Belsh innerhalb Albaniens

Im Sommer 2015 wurde Belsh mit den anderen Gemeinden der westlichen Dumreja zusammengelegt. Die neue Gemeinde hat 19.503 Einwohner (Stand 2011). Die Gemeinde Belsh war die drittgrößte im aufgelösten Kreis Elbasan. Belsh umfasst jetzt auch das Gebiet der ehemaligen Gemeinden, die heute Njësitë administrative der Bashkia sind: Fierza (2065 Einwohner), Grekan (3138 Einwohner), Kajan (3925 Einwohner) und Rrasa (1594 Einwohner). Die Gemeinde Belsh umfasste respektive die Njësia administrative Belsh umfasst nebst dem Zentrum (Qendër) die folgenden zwölf Dörfer: Çepa, Dushk, Belsh-Fshat, Shkoza, Qafë Shkalla, Seferan, Trojas, Shkendi, Gradishte, Marinez, Stith und Stanaj.[5]

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit 2015 ist Arif Tafani Bürgermeister der Bashkia von Belsh. Der Bashkia-Rat hat 21 Mitglieder.[9]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Neritan Ceka: Das Fürstengrab von Belsh. In: Arne Eggebrecht (Hrsg.): Albanien – Schätze aus dem Land der Skipetaren. Philipp von Zabern, Mainz 1988, ISBN 3-8053-0978-3, S. 244–259.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Belsh – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Ines Nurja: Censusi i popullsisë dhe banesave / Population and Housing Census – Elbasan 2011. Rezultatet Kryesore/Main Results. Hrsg.: INSTAT. Pjesa/Part 1. Adel Print, Tirana 2013 (Dokument als PDF [abgerufen am 28. April 2019]).
  2. Anne Jardin, Luan Nikolla, François Roure: Subsalt Imagery of the Dumre Area, Ionian Basin, Albania. (PDF; 716 kB) 2009, abgerufen am 10. Dezember 2010 (englisch).
  3. a b c Dhimitër Doka, Eqerem Yzeiri: Räumliche Struktur Albaniens. In: Peter Jordan, Karl Kaser, Walter Lukan, Stephanie Schwandner-Sievers, Holm Sundhaussen (Hrsg.): Österreichische Osthefte. Jahrgang 45, Heft 1/2. Peter Lang, 2003, ISSN 0029-9375, S. 15.
  4. James Pettifer: Albania & Kosovo – Blue Guide. A & C Black, London 2001, ISBN 0-7136-5016-8.
  5. a b Bashkia Belsh. In: Këshilli i Qarkut Elbasan. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 6. März 2016; abgerufen am 10. Dezember 2010 (albanisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.qarkuelbasan.gov.al
  6. Guntram Koch: DuMont-Kunst-Reiseführer Albanien. DuMont, Köln 1989, ISBN 3-7701-2079-5.
  7. Neritan Ceka: Das Fürstengrab von Belsh. In: Arne Eggebrecht (Hrsg.): Albanien – Schätze aus dem Land der Skipetaren. Philipp von Zabern, Mainz 1988, ISBN 3-8053-0978-3, S. 244 f.
  8. Dumrea. In: EurekaMag. Ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 10. Dezember 2010 (englisch).@1@2Vorlage:Toter Link/eurekamag.com (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  9. Përbërja e këshillit – Bashkia Belsh. Bashkiabelsh.al, abgerufen am 30. September 2017 (albanisch).