Benutzer:Artikelstube/Mobile Friedensseminare

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Der Begriff Mobiles Friedensseminar steht für zwei mehrtägige Veranstaltungen, die in den Sommermonaten der Jahre 1981 bis 1989 im Bereich der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Mecklenburgs (ELLKM) stattfanden. Bürgerrechtler, Friedens- und Umweltaktivisten aus vielen Gegenden der DDR wie auch sympathisierende Ausländer kamen hier zusammen. Maßgebliche Veranstalter beider Friedensseminare waren jeweils die evangelischen Theologen Heiko Lietz und Markus Meckel.

Nach der Teilnahme an den Friedensseminaren 1981 und 1982 unter der Leitung von Heiko Lietz (damals noch „Friedenswanderung“ genannt) beschlossen Markus Meckel und andere, 1983 und in den Folgejahren ein eigenes Mobiles Friedensseminar durchzuführen. Der Grund dafür waren Meinungsverschiedenheiten zwischen vor allem Lietz und Meckel über Konzeption und Inhalt solcher Veranstaltungen. Meckel war besonders an systematischer politischer Bildungsarbeit gelegen, worauf Lietz weitgehend verzichten wollte.

Das Mobile Friedensseminar unter Meckels Leitung erstreckte sich in der Regel über neun Tage und fand jeweils in der ersten Augustwoche, in zeitlicher Nähe zu den Jahrestagen der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki, in jeweils mehreren Gruppen statt. Diese bewegten sich täglich zu Fuß, zu Wasser oder per Fahrrad fort, waren also mobil. An den Zielorten oder unterwegs fand die thematische Arbeit statt. Daneben gab es auch Gruppen, die ausschließlich an einem Ort das Friedensseminar durchführten.

Hatte der Verlauf des Mobilen Friedensseminars von Heiko Lietz seinen Ort im Westen Mecklenburgs, so fand das Mobile Friedensseminar von Markus Meckel, Martin Gutzeit und anderen seinen Platz eher im Osten Mecklenburgs, in der Nähe ihrer Pfarrstellen Trug das Mobile Friedensseminar um Markus Meckel schon ab 1983 diesen Namen, firmierte die Veranstaltung von Heiko Lietz anfangs noch als „Friedenswanderung“, um später, das Jahr ist nicht genau feststellbar, ebenfalls in „Mobiles Friedensseminar“ umbenannt zu werden. Im nachhinein wurde der Einfachheit wegen jede Veranstaltung dieser Art „Mobiles Friedensseminar“ genannt. Wann und wie der Begriff Mobiles Friedensseminar für diese Veranstaltungen geprägt wurde, ist nicht mehr genau feststellbar. Sicher ist, Markus Meckel folgend, aber, daß mit diesem Begriff dem mobilen und gleichzeitig seminaristischen Charakter dieser Veranstaltung explizit Rechnung getragen werden sollte. Lietz hingegen verweist darauf, daß mit dem Verweis auf die Mobilität die ortsgebundene Anmeldungspflicht des Friedensseminars umgangen werden konnte.

Onlinequellen http://widerstand-in-mv.de/detail/vipperow-mobile-friedensseminare-im-osten-mecklenburgs-hatten-auch-seminarcharakter/ http://widerstand-in-mv.de/detail/mobiles-friedensseminar-im-westen-mecklenburgs-kurzversion/