Benutzer:Artikelwerkstatt/Limousin/Schienenbus

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Text vom 28.02.2013[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Schienenbus, Schienenomnibus beziehungsweise Schienenautobus werden leichte zweiachsige Verbrennungstriebwagen der Eisenbahn bezeichnet, die für den kostengünstigen Betrieb vor allem auf Nebenbahnen entwickelt wurden.[1] Bei der Deutschen Bundesbahn gab es für ihn die Abkürzung Schom.[2][3][4]

Begriff[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Duden definiert einen Schienenbus als Triebwagen, dessen Karosserie der eines Omnibusses ähnlich ist.[6] Schienenbusse haben keine oder vereinfachte Kupplungen, da sie nur alleine oder mit baugleichen Bei-, Mittel- oder Steuerwagen zum Einsatz kommen.[1] Sind sie dagegen mit normalen Zug- und Stoßeinrichtungen versehen, ist das Mitführen von normalen Personen- oder Güterwagen möglich. Schienenbusse entstanden ursprünglich aus konstruktiven Elementen aus der Omnibusindustrie. Im Unterschied zu Omnibussen besitzen sie meist zwei Führerstände und können in beiden Fahrtrichtungen mit gleicher Höchstgeschwindigkeit verkehren.[1] Schienenbusse sind in der Regel Leichtverbrennungstriebwagen (LVT). Der Begriff Leichtverbrennungstriebwagen umfasst weitere Fahrzeugtypen, beispielsweise einen Teil der vierachsigen Triebwagen.[7]

Neben der Kurzform Schienenbus sind oder waren andere Formen wie Schienenomnibus oder Schienenautobus[8] verbreitet. Der Ausdruck Schienenauto existierte für einen „Kraftwagen mit Verbrennungsmotor für Güter- und Personenverkehr mit Radkranzrädern für das Fahren auf Schienen, ungeeignet zum Einstellen in Züge“.[9]

In anderen Sprachen existieren ähnliche Bezeichnungen für Schienenbusse und leichte Triebwagen, darunter railbus (englisch), ferrobús beziehungsweise buscarril (spanisch), autobus su rotaia (italienisch), Autorail[10] (französisch), rälsbuss (schwedisch), skinnebus (dänisch), kiskobussi (finnisch), kolejový autobus (tschechisch), šinobus (serbokroatisch), sínautóbusz beziehungsweise sínbusz (ungarisch), autobus szynowy beziehungsweise szynobus (polnisch) oder Relsowye Awtobus (russisch). Die genauen Beschreibungen und Abgrenzungen variieren, teilweise können vierachsige und/oder elektrische Triebwagen gemeint sein.

Entwicklungsgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die ersten Schienenbusse waren umgebaute Omnibusse mit Eisenbahnrädern. Vorteile gegenüber einem klassischen Triebwagen waren vor allem die geringeren Investitions- und Betriebskosten sowie das reduzierte Gewicht. Als Einrichtungsfahrzeuge, die anders als Omnibusse bereits zweiseitige Einstiege besaßen, mussten sie an den Zielbahnhöfen mittels Drehscheiben oder Gleisdreiecken gewendet werden. Diese Konstruktionsart ist heute noch in Lateinamerika typisch.

Ursprünglich ähnelten Schienenbusse daher meist zeitgenössischen Hauben-Omnibussen, wie diese in den 1920er- und 1930er-Jahren typisch waren. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg wurden ausgewählte Bauteile aus der Nutzfahrzeugindustrie, wie Motoren, Getriebe oder Karosserieelemente, angepasst und mit Triebwagenelementen kombiniert. Fortschritte im Fahrzeugbau führten bei Schienenbussen zu unterflur angeordneten Motoren und selbsttragenden Wagenkästen. Ein weiteres häufiges Merkmal von Schienenbussen ist die Großraumbauweise ohne Trennwände zwischen Einstiegsbereich sowie Fahrgastraum und ohne abgesonderten Führerstand. Ältere Fahrzeuge hatten zudem oft einen Dachgepäckträger.

Frankreich[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In frankophonen Sprachgebieten, so auch in Frankreich, gibt es keinen gängigen adäquaten Begriff zur deutschen Bezeichnung Schienenbus. Schienenbusse, Leichttriebwagen sowie Triebwagen mit thermischem Antrieb werden in der Regel als autorail bezeichnet. Vereinzelt, beispielsweise bei der SNCF-Baureihe X 5700, wird auch der Begriff "autocar sur rails" verwendet.[11] Hierbei handelt es sich um ein Fahrzeug, das praktisch in gleicher Bauweise auch im Straßenverkehr eingesetzt wurde.

Im geschichtlichen Kontext existiert diesbezüglich der Begriff Micheline,[12][13] auch wenn es sich nicht um eigentliche Michelin-Triebwagen gehandelt hatte. Obschon insgesamt nur in etwas mehr als 100 Exemplaren gebaut, fanden in Frankreich und seinen Einflussgebieten über Jahrzehnte hinweg, die vom Reifenhersteller Michelin in Zusammenarbeit mit mehreren Bahngesellschaften entwickelten mit luftgefüllten Reifen ausgerüsteten Micheline-Schienenbusse[14] eine weite Verbreitung. Die Michelines haben eine weit umfangreichere Laufwerks-Ausstattung, so sind fünf-, sechs-, acht- und zwölfachsige Michelines typisch. Bekannte Baureihen sind die fünfachsigen Typen 9 und 11 mit 24 Sitzplätzen die vorweigend durch Vorführfahrten und das Fahrzeugmodell von Märklin bekannt sind, dann der achtachsige Typ 21 mit 56 Sitzplätzen wie ein Exemplar noch im Eisenbahnmuseum Mülhausen (Cité du Train) ausgestellt ist, sowie der sechsachsige Typ 51 (Michleine Coloniale) wie einer noch in Madagaskar betriebsfähig erhalten ist.

Weitere Hersteller von Fahrzeugen, die dem Begriff Schienenbus zugeordnet werden könnten, war neben Saurer und Michlin Berliet, De Dion-Bouton, Verney oder Renault.

Typisches diesbezügliches Beispiel sind die Baureihen JM (JM1, JM2, JM3 und JM4) in Einrichtungsbauweise in der Art der Hauben-Autobusse mit der Achsfolge 1A sowie die Baureihe KG in Einrichtungsbauweise in der Art eines Frontlenker-Autobusses mit der Achsfolge 2'A, also einem vorlaufenden Drehgestell und einer nachlaufenden angetriebenen Achse, die von De Dion-Bouton in den Jahren 1924 bis 1932 gebaut wurden.

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Text vom 01.01.2012[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Schienenbus, auch Leichtverbrennungstriebwagen (LVT), Leichttriebwagen, Schienenomnibus (abgekürzt Schom) beziehungsweise in Österreich Schienenautobus, werden Eisenbahn-Triebwagen „leichter“ Bauart mit Verbrennungsmotor bezeichnet, die für den kostengünstigen Betrieb auf Haupt- und Nebenbahnstrecken sowie Schmalspurbahnen entwickelt wurden und konstruktiv meist auf Omnibussen und Lastkraftwagen basieren. Ursprünglich vielfach einem zeitgenössischen Langhauber-, Kurzhauber- oder Frontlenker-Omnibus, wie diese in den 1920er und 1930er Jahren typisch waren zum Verwechseln ähnlich als Einrichtungsfahrzeug konzipiert, wandelte sich das Bild durch die Fortschritte im Omnibus und Lastkraftwagenbau und die betrieblichen Möglichkeiten im Eisenbahnverkehrswesen, immer mehr in Richtung eines mit einem Unterflur angeordneten Motors betriebenen Omnibusses wie diese ab etwa den 1950er bis in die 1970er Jahre im Aussehen typisch waren, jedoch nun vielfach in symetrischer Bauart für den Zweirichtungsbetrieb.

Schienenbusse haben in der Regel keine oder aber vereinfachte Kupplungen, da sie nur alleine oder mit weiteren baugleichen Bei- oder Steuerwagen zum Einsatz kommen. Sind die Fahrzeuge dagegen auch mit normalen Zug- und Stoßeinrichtungen versehen, ist auch das Mitführen von einzelnen oder mehreren normalen Personen- oder Güterwagen möglich.

Der Begriff Schienenbus ist auch im geschichtlichen Kontext zu sehen. Anfänglich wurden diese Fahrzeuge auch beispielsweise als Leichttriebwagen, Leichtverbrennungstriebwagen, Schienenomnibusse, abgekürzt Schom, oder Schienenautobusse bezeichnet. Eine wortwörtliche Übersetzung des Begriffes Schienenbusses gibt es nicht in alle Sprachen. So kennt die französische Sprache keinen gängigen Begriff für Schienenbus. Selbst Fahrzeuge, die eindeutig einem Omnibus gleichgesetzt werden können, werden als Autorail bezeichnet, wobei der Ausdruck Autorail auf Deutsch übersetzt dem Ausdruck Triebwagen entspricht[15]. Auch kommt im allgemeinen Deutschen Sprachgebrauch bei Schienenbussen aus Lateinamerika alternativ der spanische Begriff Ferrobús[16] vor.

Entwicklungsgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die ersten Schienenbusse waren normale Omnibusse mit Eisenbahnrädern. Auch heute noch ist diese Konstruktionsart in lateinamerikanischen Staaten typisch. Erst später wurden ausgewählte oder konstruktiv angepasste Teile, wie beispielsweise Motoren, Getriebe und Karosserieelemente, aus der Nutzfahrzeugindustrie in der Kombination mit triebwagenspezifischen Bauteilen verwendet. In dieser Konstruktionsart liegen die Vorteile vor allem in kleineren Investitions- und Betriebskosten wie auch dem geringeren Gewicht bezogen auf einen Triebwagen klassischer Bauart.

International betrachtet ist ein Schienenbus ein normaler Omnibus mit Eisenbahnrädern oder aber ein Triebwagen (älterer zeitgenössischer deutschsprachiger Ausdruck: Motorwagen oder Verbrennungstriebwagen) in gewichtsoptimierter Bauweise (Leichtbauweise). Infolge der heutigen Sicherheitsvorschriften wird dieser Ausdruck jedoch heute für Neubaufahrzeuge, besonders bezüglich der Leichtbauweise dermaßen ausgereizt, dass die fremdsprachigen Begriffe, wie beispielsweise Railbus, Railcar,[17] Autorail (léger) oder Ferrobús für den Schienenbus eher einem normalen Triebwagen gleichzusetzen sind.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Stichwort: Schienenomnibus, in: Lexikon der Eisenbahn, Transpress; Stuttgart: Motorbuch Verlag, 1990, ISBN 3-344-00160-4, S. 658.
  2. Eisenbahn JOURNAL-Sonderausgabe 1/2012: VT 95 – 98: Uerdinger Schienenbus
  3. Abkürzungen aus dem Bahnbereich auf www.bahnseite.de
  4. Die DB-Klassiker V 100 und Schienenbus auf www.eisenbahnwelt.de
  5. www.freneydoisans.com, Association Freneytique, une étrange machine arrive en gare du Bourg-d'Oisans: Zitat vom Seitenanfang: Mi-camion, mi-bus, mi-train, c’est un autorail de marque Saurer. abgerufen am 31. Januar 2013
  6. Eintrag Schienenbus, der auf www.duden.de
  7. Stichwort: Leichtverbrennungstriebwagen, in: Lexikon der Eisenbahn, Transpress; Stuttgart: Motorbuch Verlag, 1990, ISBN 3-344-00160-4, S. 490.
  8. Stichwort: Diesellleichttriebwagen, in: Meyers Neues Lexikon, VEB Bibliographisches Institut, Leipzig 1961–64
  9. Stichwort: Schienenauto, in: Meyers Neues Lexikon, VEB Bibliographisches Institut, Leipzig 1961–64
  10. Langenscheidts Handwörterbuch Französisch, ISBN 3-468-05159-X
  11. passionlocos.e-monsite.com, Autorail X 5700 abgerufen am 31. Januar 2013
  12. www.leo.org micheline entspricht Schienenbus beziehungsweise Triebwagen abgerufen am 31. Januar 2013
  13. Stefan Hooß, Gabriel Emde, Jean-Louis Rochaix: Meterspur in der Corrèze, Von Tulle nach Ussel, Zweispur Verlag, 2012, keine ISBN-Nummer. Zitat einer Bildlegende des De Dion-Bouton ML auf Seite 140: Die Micheline in Tulle...
  14. Schweizerische Bauzeitung, Band 102, Nummer 8, Artikel Neuer Micheline-Schienenbus aus dem Jahre 1933
  15. www.leo.org Ausdruck Autorail in Französischer Sprache entspricht Ausdruck Triebwagen in Deutscher Sprache Zugriff am 27. Oktober 2012
  16. Ausdruck Ferrobús selektiert nach Artikel in Deutscher Sprache Zugriff am 27. Oktober 2012
  17. Deutsch: Schienenbus; Englisch: railbus (techn.) und railcar (Brit.); auf dem Online-Service der LEO GmbH (Zugriff am 22. Dezember 2010)
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