Benutzer:C holtermann/Gerhard Kienle Lehrstuhl für Medizintheorie, Integrative Medizin und Anthroposophische Medizin

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Der Gerhard Kienle Lehrstuhl an der Universität Witten/Herdecke (UW/H) ist benannt nach dem Arzt, Wissenschaftler und Politiker Gerhard Kienle. Er wurde 1993 für Peter Matthiessen eingerichtet, der bereits vorher im Auftrag der deutschen Bundesregierung die erste akademische Bestandsaufnahme der Komplementärmedizin in Deutschland vornahm "unkonventionelle medizinische Richtungen (UMR)" und "unkonventionelle Methoden der Krebsbekämpfung (UMK)"[1], diese fortsetzte und dann einer der Begründer des Forums Pluralismus in der Medizin war.[2] Er war auch ein Mitbegründer der UW/H.[1][3] Er trat für einen Methoden- und Theorienpluralismus in der Medizin ein.[4]

2009 wurde er emeritiert und Peter Heusser wurde sein Nachfolger auf dem Lehrstuhl,[5] nachdem er vorher 14 Jahre lang die erfolgreiche Dozentur für Anthroposophische Medizin an der Universität Bern an der Kollegialen Instanz für Komplementärmedizin (Institute of Complemetary Medicine KIKOM) aufgebaut hatte.

Aus diesem Grund wurde in 2009 der UW/H Lehrstuhl umbenannt von „Gerhard Kienle Lehrstuhl für Medizintheorie und Komplementärmedizin“ zu „Gerhard Kienle Lehrstuhl für Medizintheorie, Integrative Medizin und Anthroposophische Medizin“. Auch die Nachfolgerin von Heusser in Bern wurde dort 2014 zur Professorin für anthroposophisch erweitere Medizin ernannt.[6]

Bereits in Bern wurde jede Studie zu Verfahren der Anthroposophischen Medizin in Kooperation mit Chefärzten und Professoren der Universität Bern durchgeführt unter anderem mit einem der zwei Leiter des Departments für Klinische Forschung. Dies alles entsprach den modernen Wissenschaftskriterien. Die Ergebnisse wurden und werden in Peer review Journals veröffentlicht.

Heusser war ferner zusammen mit einem der zwei Chefärzte der Onkologie des Berner Universitätsspitals Co-Chairman eines größeren Nationalfondsprojekts (entspricht der DFG) zur kritischen Prüfung des Beitrags der anthroposophischen Krebsbehandlung zur Lebensqualität bei nicht-heilbarer Krebskrankheit. Mit positivem Resultat.

Heusser war außerdem langjähriger Experte für die Evaluation für Komplementärmedizin für das schweizerische Bundesministerium („Bundesämter“) für Sozialversicherung und für Gesundheit. Er ist heute noch ausserordentliches Mitglied des Swissmedic Medicines Expert Committees als Experte für Anthroposophische Medizin.[7]

Am Gemeinschaftskrankenhaus Herdecke wurde durch seine Initiative ein klinisches Forschungs- und Lehrzentrum (FLZ) aufgebaut[5], in dem GCP-Konforme Studien zu den Verfahren der Anthroposophischen Medizin (AM) und der Homöopathie durchgeführt werden. Das FLZ ist Teil des Zentrums für Klinische Forschung der UW/H. Das Ziel ist die Beforschung der AM nach gültigem wissenschaftlichem Standard.

Nachdem der Wissenschaftsrat 2005 die hervorragende Lehre positiv, aber die Forschungsleistung der UW/H kritisch sah, hatte sich dies bei der neuen Überprüfung 2010 sehr gewandelt, sodass 2011 die Re-Akkreditierung für 7 statt 5 Jahre ausgesprochen wurde und die UW/H von der Presse sehr gelobt wurde.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Martin Adler: Lehrbuch Naturheilverfahren. Hrsg.: Karin Kraft, Rainer Stange. Georg Thieme Verlag, 2010, ISBN 978-3-8304-5333-8, S. 802 (google.de).
  2. Bülent Erdogan-Griese: Nordrheinische Ärzteschaft gedenkt Professor Jörg-Dietrich Hoppe. Ärztekammer Nordrhein, 30. November 2012, abgerufen am 16. Mai 2015 (deutsch).
  3. Steffen Gerber: Balanceakt zwischen Krankenhaus und Uni. In: WAZ. 26. April 2013, abgerufen am 16. Mai 2015 (deutsch).
  4. Klaus-Dietrich Bock und Manfred Anlauf: Am Ende des Weges: Magie als Kassenleistung ? Die Jünger STEINERs in der Gesundheitspolitik. Abgerufen am 17. Mai 2015 (deutsch).
  5. a b Zwischen praktischer Hilfe für Ärzte und Forschung. In: WAZ. 24. Mai 2013, abgerufen am 16. Mai 2015 (deutsch).
  6. Kay Gropp Pressestelle, private Universität Witten/Herdecke gGmbH: Gerhard Kienle Lehrstuhl für Medizintheorie, Integrative und Anthroposophische Medizin besetzt. idw - Informationsdienst Wissenschaft, 9. Juli 2009, abgerufen am 16. Mai 2015 (deutsch).
  7. swissmedic (Hrsg.): Reglement der Swissmedic Medicines Expert Committees (SMEC). 20. Februar 2015 (swissmedic.ch).