Benutzer:Ca$e/Portal:Astronomie/Populäre Missverständnisse

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„Man sollte die Dinge so einfach machen wie möglich. –
Aber nicht einfacher.“

Wie der Name schon sagt, werden auf dieser Seite populäre Missverständnisse und verbreitete Irrtümer im Bereich Astronomie / Astrophysik gesammelt. Es handelt sich um Fehler, die bereits mindestens einmal (meistens: mehrfach) in der Wikipedia gemacht wurden. Diese Seite und alle Bearbeitungen, die daran vorgenommen werden, gelten als gemeinfrei, können unbeschränkt weiterverbreitet werden und stehen unter keiner Lizenz.

Es wird hier bewusst auf Erklärungen zu den einzelnen Punkten verzichtet. Diese Seite soll als Motivation für (angehende) Autoren im Astronomie-Bereich dienen, ihre Kenntnisse entsprechend zu erweitern; sekundär auch, um sich im Irrtum befindende Autoren hierhin zu verweisen mit demselben Ziel. Eine Aufklärung der einzelnen Punkten hätte mehr den Charakter einer Bestimmung per Autorität und würde daher nicht zu der bezweckten Erkenntnis und dem Verständnis führen, das ohne den zugehörigen Prozess nicht zu gewinnen ist.

Die Liste[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die folgenden Annahmen / Aussagen sind allesamt falsch, auch wenn sie vielleicht manchem auf den ersten Blick plausibel erscheinen mögen. Die Reihenfolge ist zufällig.

  1. Ich kann bei SIMBAD Werte abschreiben, ohne eine Ahnung davon zu haben, was sie bedeuten oder wie sie zustande gekommen sind. Das ist eine sinnvolle Betätigung, die Wikipedia voranbringt. Das selbe gilt für vergleichbare Datenbanken.
  2. SIMBAD misst die Daten von Himmelsobjekten und macht diese im Internet für jedermann zugänglich.
  3. Die Daten bei SIMBAD sind von Astronomen für die einzelnen Objekte zusammengestellte Informationen. Was bei SIMBAD steht, muss stimmen. Was heute bei SIMBAD steht, steht auch morgen noch da.
  4. Die Daten von Himmelsobjekten sind im Allgemeinen sehr genau vermessen und bekannt. Sie sind für sich alleinstehend aussagekräftige Beschreibungen der Himmelsobjekte.
  5. 100 Parsec entsprechen 326,156 Lichtjahren.
  6. Westen ist links, Osten rechts.
  7. In einer seriösen Fachpublikation habe ich für die Masse des Sterns xy die Angabe "(11,2 ± 2,3) M" gefunden. Demzufolge kann man im Artikel schreiben, dass die Masse des Sterns zwischen 8,9 und 13,5 Sonnenmassen liegen muss.
  8. Der Quasar xyz hat eine Rotverschiebung von z = 0,9. Seine Entfernung ist (nach Hubble) folglich D = c • z / H0 = 3870 Mpc, also etwa 3,8 Milliarden Parsec.
  9. Wenn sich die Rektaszension zweier Himmelsobjekte um 3 Bogenminuten (12s) unterscheidet und ihre Deklination um 4 Bogenminuten, dann sind die Objekte folglich (nach Pythagoras) am Himmel um sqrt(3′2 + 4′2) = 5′ voneinander entfernt.
  10. Im HR-Katalog steht für den Stern xyz bei Spektralklasse "G5 SB v". Das kann man folglich so in der Infobox angeben bei Spektralklasse.
  11. Der Stern xyz hat bei SIMBAD einen Eintrag im CCDM. Es handelt sich folglich um ein Doppelstern-System.
  12. Man kennt die Masse von Exoplaneten im Allgemeinen genau.
  13. Man weiss im Allgemeinen Genaueres über die Zusammensetzung von Exoplaneten und ihren Atmosphären.
  14. Die Bahnen von Asteroiden und Kometen sind Kegelschnitte (Ellipsen, Hyperbeln, Parabeln).
  15. Ein Komet, dessen Bahn mit einer Exzentrizität grösser als 1 angegeben wird, hat eine Hyperbel als Bahn und wird das Sonnensystem folglich verlassen und niemals wieder zurückkehren.
  16. In der Datenbank steht für den Asteroid xyz bei der Spektralklasse nach Tholen der Eintrag "I". Der Asteroid gehört also zur Spektralklasse I.
  17. Es ist für Laien praktisch unmöglich, an astronomische Fachliteratur heranzukommen.
  18. Ich habe zwar keine Ahnung von Astrophysik, aber ich kann dennoch Daten-Aggregationen / Rohdaten richtig interpretieren, dafür braucht man keine Fachkenntnisse.
  19. Ich habe das Recht, jede Bearbeitung rückgängig zu machen, die ich nicht verstehe.
  20. Zur Entfernung von unbelegten Angaben muss man eine Quelle angeben.
  21. Artikel bestehen vor allem aus Infoboxen. Jeder Artikel muss unbedingt eine Infobox haben.
  22. Die anderen Benutzer sind vor allem dazu da, mir die Dinge zu erklären. Es ist mir nicht zuzumuten, Google zu benutzen oder mich gar anhand eines Buches selbst zu informieren.
  23. Zeitungsartikel und Pressemitteilungen genügen als alleinige Grundlage für einen Artikel zu einem astronomischen Objekt. Tageszeitungen sind stets vertrauenswürdige Quellen zu astronomischen / astrophysikalischen Themen.
  24. Es ist ungewöhnlich und im Allgemeinen speziell erwähnenswert, dass verschiedene Quellen für dieselbe Eigenschaft eines astronomischen Objekts verschiedene Angaben machen.
  25. Benutzer mit Fachkenntnissen erkennt man nicht etwa durch ihre Artikelbeiträge, sondern durch ihre Kritik an Artikeln anderer Autoren.
  26. Es ist wichtiger, Recht zu bekommen als einen Artikel zu verbessern.
  27. Benutzer mit Fachkenntnissen erkennt man daran, dass sie viele Artikel angelegt haben, häufig Vorlagen editieren oder auf Portalsseiten ihre Meinung kund tun.
  28. Die Angabe des Wertes 1,2300 ist gleichbedeutend mit der Angabe des Wertes 1,23.
  29. Auch ein L-Zwerg ist ein Brauner Zwerg.
  30. Bei astronomischen Objekten findet man in der Infobox eine Auswahl von Daten zu diesem Objekt, wobei zu den Werten oft auch ihre Toleranz angegeben ist (zum Beispiel z = 0,0244 ± 0,0003 für die Rotverschiebung).
  31. 'Galaxie' und 'Galaxis' sind synonym.
  32. Ein Pluszeichen (+) am Anfang kann immer bedenkenlos weggelassen werden.
  33. Die Angabe 3,72413138 ± 0,87094 ist eine sinnvolle Angabe eines Wertes mit seinem Fehler.
  34. Die Bezeichnungen von astronomischen Objekten enthalten oft Ziffernfolgen, wie zum Beispiel in XTE J1650−500; diese Ziffernfolgen kommen zufällig zustande und haben keinerlei Bezug zum bezeichneten Objekt. Die Ziffern werden durch einen Bindestrich verbunden (zur besseren Lesbarkeit).
  35. Die Astronomie/Astrophysik ist ein wichtiges Betätigungsgebiet der NASA. Die NASA ist eine wichtige Institution der astronomischen/astrophysikalischen Forschung. Wenn man etwas über Astronomie/Astrophysik wissen will, dann ist man bei der NASA richtig. Das gleiche gilt im übrigen natürlich auch für die ESA.
  36. Viele der kleinen Asteroiden haben eine längliche Form, wofür ihre Rotation ursächlich ist.
  37. Das Polarlicht ist eine Leuchterscheinung, die beim Auftreffen geladener Teilchen des Sonnenwindes auf die Erdatmosphäre in den Polargebieten der Erde hervorgerufen wird.
  38. Der englische Begriff binary system ist in deutschen Texten als Binärsystem zu übersetzen, so ist zum Beispiel ein binary star zu deutsch ein Binärstern oder auch ein binärer Stern.
  39. William Herschel hat zahlreiche Galaxien entdeckt.
  40. In Einzelfällen wurde beobachtet, dass bei Kometen, die sich der Sonne ursprünglich auf einem hyperbolischen Orbit näherten, der Orbittyp nach dem Durchgang durch das innere Sonnensystem grundlegend verändert worden ist, zum Beispiel zu einer elliptischen Umlaufbahn.
  41. Die Form der Plutobahn (Exzentrizität 0,2488) weicht stark von der eines Kreises ab, mehr als ein längs geschnittenes Hühnerei.
  42. Derjenige Pol eines beliebigen Himmelskörpers, bei dem die Rotation in der Draufsicht gegen den Uhrzeigersinn erfolgt, ist der Nordpol.
  43. Polarlichter entstehen, wenn elektrisch geladene Teilchen des Sonnenwinds aus der Magnetosphäre (hauptsächlich Elektronen, aber auch Protonen) auf Sauerstoff- und Stickstoffatome in den oberen Schichten der Erdatmosphäre treffen und diese ionisieren. Bei der nach kurzer Zeit wieder erfolgenden Rekombination wird Licht ausgesandt. (cf.: Punkt 37)
  44. Aufgrund ihrer starken Abweichung von einer Kugelform wird Vesta nicht zu den Zwergplaneten gerechnet.
  45. Was nummeriert wird, hat eine Reihenfolge.
  46. Konfidenzintervalle geben an, wie gross die Wahrscheinlichkeit ist, dass ein gemessener Wert vom tatsächlichen Wert abweicht. Mittels Konfidenzintervallen kann man die Sicherheit von Aussagen abschliessend bewerten.
  47. Der extrasolare Planet xyz kreist um die Sonne zusammen mit zwei anderen Planeten in diesem Sonnensystem.
  48. Die Differenz der scheinbaren Helligkeiten in bestimmten Wellenlängenbereichen gibt die Rotverschiebung eines Sterns an.
  49. Wenn für zwei Sterne mit geringem Winkelabstand Entfernungen von 78 bzw. 81 Lichtjahren zur Erde gemessen wurden, dann kann es sich nicht um ein physisch gebundenes Doppelsystem handeln, weil die Distanz dafür zu gross ist.
  50. Bei einer minimalen Gesamtgröße des Universums von 78 Mrd. Lichtjahren und etwa 45 Mrd. Lichtjahren Entfernung in alle Richtungen der Grenzgalaxien von der Erde aus, ist es nicht ausgeschlossen, dass man dieselben Himmelskörper in verschiedenen Richtungen beobachten könnte. Versuche hierzu haben bislang keine Ergebnisse gebracht. Die Interpretation der Daten ist aber sehr schwierig, weil sich Objekte im Laufe der Zeit verändern. Eine Galaxie, die auf gegenüberliegenden Seiten des Universums beobachtet würde, könnte auf der einen Seite z. B. 1 Mrd. Jahre älter sein, da sie zur einen Seite von uns aus gesehen 1 Mrd. Lichtjahre weiter entfernt läge. Eine Galaxie kann aber nach 1 Mrd. Jahren ganz anders aussehen, z. B. mit einer anderen Galaxie verschmolzen sein und sich so z. B. von einer Spiralgalaxie in eine irreguläre Galaxie verwandelt haben. Die Tatsache, dass es noch nicht gelungen ist, Himmelsobjekte „gleichzeitig“ in verschiedenen Richtungen des Universums zu identifizieren, stellt demnach nur ein Indiz, aber keinen Beweis dafür dar, dass wir nicht in einem auf „nur“ 78 Mrd. Lichtjahre in sich selbst zurückgekrümmten Universum leben.
  51. Sternbilder sind wohldefinierte (gedachte) Linien am Himmel, die Sterne miteinander verbinden.
  52. Wenn ein Stern eine Flamsteed-Bezeichnung mit dem Kürzel 'PsA' hat, dann muss sich der Stern im Sternbild Piscis Austrinus befinden.