Benutzer:Cethegus/Geschichte Europas

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Nach dem Zweiten Weltkrieg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Militärbündnisse zu Zeiten des Kalten Kriegs

Die beiden Weltkriege, besonders der zweite, beendeten die herausragende Rolle Westeuropas. Die Landkarte Europas musste neu gezeichnet werden, als Europa das Hauptspannungsfeld im Kalten Krieg zwischen den neu entstandenen Supermächten, den kapitalistischen USA und der kommunistischen Sowjetunion wurde. Der „Eiserne Vorhang“ bildete die Trennlinie zwischen der Interessensphäre der USA in Westeuropa und dem sowjetisch beherrschten Ostblock mit Polen, der Tschechoslowakei, Ungarn, Rumänien, Bulgarien und der DDR. Militärisch standen sich die von der USA gegründete NATO und der sowjetisch kontrollierte Warschauer Pakt gegenüber.

Mitgliedsstaaten und Beitrittskandidaten der EU

Von West- und Mitteleuropa ausgehend begann innerhalb des Westblocks ein Prozess wirtschaftlicher und politischer Integration[1]. Von einer Montanunion aus entwickelte sich die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft (1957), die nach dem Maastrichter Vertrag von der Europäischen Union abgelöst wurde.

Im Ostblock entwickelte sich in den Satellitenstaaten ein starkes Freiheitsbedürfnis, das trotz mancher Rückschläge (1956 in Ungarn, 1968 in der CSSR) nach einer Schwächung der Sowjetunion aufgrund von wirtschaftspolitischen Fehlern und einer Überlastung durch den Rüstungswettlauf schließlich zum Ende der Teilung Europas führte. Die sowjetischen Satellitenstaaten konnten ihre kommunistischen Regierungen abschütteln, und die deutsche Wiedervereinigung wurde am 3. Oktober 1990 abgeschlossen. Infolge der Auflösung der Sowjetunion 1991 entstand eine Reihe neuer Staaten in Osteuropa und Asien.

Nach Auflösung der Blöcke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zunächst erschien es so, als könne die Beendigung des Kalten Krieges und die Auflösung der Blöcke aufgrund allgemeiner Abrüstung zu einer Friedensdividende und zu weit reichender Demokratisierung führen. Und es herrschte in der Mehrzahl der europäischen Staaten weitgehende Einigkeit darüber, dass die wirtschaftliche Entwicklung von Deregulierung und Globalisierung geprägt sein sollte.[2] Jedoch das Auseinanderbrechen Jugoslawiens und mehr noch die Terroranschläge am 11. September 2001 in den USA durch al-Qaida beendigten diese Friedenshoffnung. Es kam zu Terroranschlägen auch in Europa[3]

Russland kehrte unter Gorbatschows Nachfolger Boris Jelzin zu einer nationalistischeren Politik zurück, doch bereicherten sich Wirtschaftsführer unverhältnismäßig, während ein großer Teil der Bevölkerung verarmte. Ab 2000 setzte Wladimir Putin mit diktatorischen Methoden die staatliche Autorität wieder durch, doch bei dem inneren Konflikt mit Tschetschenien ließ er schwere Menschenrechtsverletzungen zu. Beim Kaukasus-Konflikt trat Russland deutlich als Hegemonialmacht auf. Auch nachdem Putin aus verfassungsrechtlichen Gründen als Staatspräsident von Dmitri Medwedew abgelöst wurde, blieb er als Ministerpräsident weiterhin der starke Mann.

Die europäische Integration machte weiterhin deutliche Fortschritte durch die Einführung einer gemeinsamen Währung, des Euro, in 16 Ländern der Europäischen Union und durch die Erweiterung der Europäischen Union um Polen, Tschechien, die Slowakei, Ungarn, Estland, Lettland, Litauen, Slowenien, Malta sowie die Republik Zypern am 1. Mai 2004 und um Bulgarien und Rumänien am 1. Januar 2007. Mit dem Vertrag von Lissabon von 2009[4] wurde die Struktur an die neue Situation angepasst, nachdem ein Verfassungsvertrag 2005 an Negativvoten bei Volksabstimmungen in Frankreich und den Niederlanden gescheitert war.

2009 allerdings geriet Griechenland im Zuge der Weltfinanzkrise seinerseits in eine schwere Finanzkrise, die sich 2010 zur Eurokrise entwickelte, gegen die ein Europäischer Stabilisierungsmechanismus entwickelt wurde.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. sieh: Geschichte der Europäischen Union
  2. vgl. Washington Consensus von 1990 und Umbau des GATT in die WTO mit stärkeren Kompetenzen, Zollabbau zu erzwingen, andererseits die Kritik an dieser Politik durch attac (1998 gegründet) und u.a. den Wirtschaftsnobelpreisträger Joseph E. Stiglitz in Die Schatten der Globalisierung (2002).
  3. In Madrid (2004), in London (2005)
  4. unterzeichnet 2007, endgültig ratifiziert 1. Dezember 2009