Benutzer:Chaddy/tun.starthilfe für flüchtlinge im landkreis eichstätt

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Das Büro der Initiative war zeitweise im Gebäude Ostenstraße 29 der Katholischen Universität untergebracht.

tun.starthilfe für flüchtlinge im landkreis eichstätt (kurz: tun.starthilfe oder tun) ist eine 2012[1] von Studierenden der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt entwickelte Initiative im Landkreis Eichstätt, die sich in der Arbeit mit Flüchtlingen betätigt.

Struktur und Ziele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

tun ist ein Arbeitskreis des Studentischen Konvents der Universität[2] sowie ein eingetragener Verein. Die Finanzierung wird durch universitäre Geldmittel, Spenden, Fördermittel und eigene Aktionen (wie z. B. der öffentlichen Auktion im November 2014) sichergestellt.

Ziel des Projektes ist es, den Flüchtlingen „den Zugang zu Deutschunterricht [zu] ermöglichen“[3] und „Anschlussmöglichkeiten an das Alltagsleben [zu] bieten“[3], um die Integration zu erleichtern. Dies geschieht in erster Linie durch die Vermittlung der deutschen Sprache.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gegründet wurde tun im Oktober 2012.[1] Im August 2013 fand die erste Sprachschule statt; im selben Monat wurde tun Teil des Live for Life e. V.[4] Von Wintersemester 2013/14 bis 2016 war tun ein Freimodul der Universität.[5][6] Nach Auflösung des Vereins Live for Life wurde die Initiative im Jahr 2016 selbst als Verein unter dem Namen tun.starthilfe für flüchtlinge e. V. formiert.[7]

Projekte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aktuelle Aufgabenfelder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kernpunkt der Initiative ist mittlerweile die Unterstützung von Sozialarbeitern vor Ort sowie von neu angekommenen Flüchtlingen, denen Starthilfe in das Alltagsleben gegeben werden soll.[7] Es werden Workshops zu verschiedenen Themen[8] sowie Informationen und Arbeitsmaterialien für den Deutschunterricht angeboten.[9] Außerdem wird ein Frauentreff organisiert.[10]

Ehemalige Projekte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Rahmen des Freimoduls kümmerten sich die Studierenden vornehmlich um Deutschunterricht und individuelle Begleitung der Flüchtlinge in den dezentralen Unterkünften des Landkreises. Hierbei wurde auch mit den Freiwilligen aus den jeweiligen Ortschaften kooperiert. Die für den Unterricht verwendeten Materialien, wie z. B. Arbeitsblätter und Memorys, wurden von den Studierenden selbst erstellt.

Zwischen 2013 und 2017 wurden – zuerst zweimal im Jahr, später nur noch im Sommer – während der vorlesungsfreien Zeit zweiwöchige, zentrale Sprachschulen in Eichstätt veranstaltet (Frühlings- und Sommerschule).[11] Die Flüchtlinge wurden hierzu nach Eichstätt gebracht und erhielten ein Betreuungsprogramm bestehend aus Deutschunterricht, Kinderbetreuung, Mittagsverpflegung und gemeinsamer Nachmittagsgestaltung. An der Sommerschule 2015 nahmen mehr als 400 Personen teil, dazu kamen über 100 Helfer;[12] 2016 warem es schließlich 600 Teilnehmer und 200 Helfer.[13] Die Organisation der Sprachschulen war in verschiedene Teams aufgeteilt, u. a. Deutschunterricht, Nachmittagsbetreuung, Kinderbetreuung, Küchenteam und Fahrteam.

Es wurden außerdem auch Beratung für den Deutschunterricht, die Arbeit mit Flüchtlingen, den Aufbau ähnlicher Flüchtlingsprojekte sowie ähnlicher Freimodule angeboten (tun.StartUp[14]) und Aufklärungsarbeit betrieben. Im Rahmen des Freimoduls wurden eine wissenschaftliche Vortragsreihen organisiert. Angeboten wurde auch ein Seminar „Lehren Lernen“, um Ehrenamtlichen Grundlagen für den Deutschunterricht zu vermitteln.[15] Zudem arbeitete tun mit den örtlichen Behörden und anderen Hilfseinrichtungen zusammen und unterstützte die Deutschlehrer an der ehemaligen Erstaufnahmeeinrichtung in Eichstätt.[16]

Des Weiteren existierte eine Kooperation mit der Universitätsleitung im Zuge des Aufbaus des Kompetenzzentrums Flucht und Migration.

Rezeption[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Projekt fand aufgrund des besonderen und deutschlandweit einmaligen Konzepts sowie des großen Erfolges überregionale mediale Aufmerksameit, so u. a. bei der Deutschen Welle[17], dem Magazin Jetzt der Süddeutschen Zeitung[18], dem Donaukurier[19], Zeit Campus[20], B5 aktuell[21], DRadio Wissen[22], 3sat nano[23], ZDF heute – in Deutschland[24], Die Tageszeitung[25] und Sat.1.[26]

Vom Flüchtlingsrat Nordrhein-Westfalen wurde die Initiative als Best-Practice-Beispiel ausgewählt.[27] 2015 gewann tun den dritten Preis beim Bürgerpreis des Bayerischen Landtags.[28]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Kay, Ramona; Albrecht, Karolina; Freund, Alexander; Heimerer, Christine: Die Sommerschulen 2016 und 2017 von tun.starthilfe für flüchtlinge; Zentrum Flucht und Migration; Eichstätt 2019 (Volltext des Evaluationsberichts, ku.de; Zugriff am 10. März 2020)
  • Pechlaner, Harald; Nordhorn, Christian; Marcher, Anja (Hg.): Wirtschaft – Forschung und Wissenschaft, Band 37: Flucht, Migration und Tourismus: Perspektiven einer "New Hospitality"; LIT Verlag; Berlin 2018
  • Heuchemer, Sylvia; Szczyrba, Birgit; van Treeck, Timo (Hg.): Blickpunkt Hochschuldidaktik, Band 136: Hochschuldidaktik als Akteurin der Hochschulentwicklung; W. Bertelsmann Verlag; Bielefeld 2020

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. ↑ a b Historie, tun-starthilfe.de; Zugriff am 10. März 2020
  2. ↑ tun.starthilfe auf der Website des Studentischen Konvents der KU Eichstätt
  3. ↑ a b Leitbild von tun
  4. ↑ Gemeinsame Wege, Eichstätter Kurier vom 22. August 2013; Zugriff am 24. März 2015
  5. ↑ Lohnendes Engagement, Eichstätter Kurier vom 21. Oktober 2013; Zugriff am 24. März 2015
  6. ↑ tun als Modul, tun-starthilfe.de im Internet-Archiv; Zugriff am 10. März 2020
  7. ↑ a b Über uns, tun-starthilfe.de; Zugriff am 10. März 2020
  8. ↑ Workshops, tun-starthilfe.de; Zugriff am 10. März 2020
  9. ↑ Deutschunterricht & Arbeitsmaterial, tun-starthilfe.de; Zugriff am 10. März 2020
  10. ↑ Frauentreff "Frauenzimmer", tun-starthilfe.de; Zugriff am 10. März 2020
  11. ↑ Sprachschulen der tun.starthilfe, tun-starthilfe.de; Zugriff am 10. März 2020
  12. ↑ Eine Stadt packt an, Süddeutsche.de vom 23. August 2015
  13. ↑ So groß wie noch nie, Eichstätter Kurier vom 16. August 2016; Zugriff am 10. März 2020
  14. ↑ Projekt tun.StartUp, tun-starthilfe.de; Zugriff am 10. März 2020
  15. ↑ Seminar "Lehren Lernen", tun-starthilfe.de; Zugriff am 10. März 2020]
  16. ↑ Arbeitsfelder, tun-starthilfe.de
  17. ↑ Studenten engagieren sich für Flüchtlinge, Deutsche Welle vom 19. Januar 2014; Zugriff am 10. März 2020
  18. ↑ Die Köpfe zusammenstecken, jetzt.de vom 19. Januar 2014; Zugriff am 10. März 2020
  19. ↑ Studenten helfen Flüchtlingen, Donaukurier vom 18. September 2013; Zugriff am 10. März 2020
  20. ↑ Wie nah ist Lampedusa?, Zeit Campus Nr. 01/2014; Zugriff am 10. März 2020
  21. ↑ Geben und Nehmen - Das Projekt "tun-Starthilfe für Flüchtlinge" an der Uni Eichstätt, B5 aktuell vom 24. November 2013; Ressource aus dem Internet-Archiv; Zugriff am 10. März 2020
  22. ↑ Credit Points für Integrationshilfe, DRadio Wissen vom 20. November 2013; Zugriff am 10. März 2020
  23. ↑ Die nachstehende Seite ist nicht mehr abrufbar. (Suche in Webarchiven.) @2Vorlage:Toter Link/www.3sat.de Hilfe steht auf dem Stundenplan: Studenten unterstützen Flüchtlinfge vor Ort, 3sat nano vom 12. Februar 2015; Zugriff am 24. März 2015
  24. ↑ Die nachstehende Seite ist nicht mehr abrufbar. (Suche in Webarchiven.) @2Vorlage:Toter Link/www.zdf.de Studenten unterrichten Flüchtlinge, ZDF heute – in Deutschland vom 10. März 2014; Zugriff am 24. März 2015
  25. ↑ Flüchtlingshilfe als Unikurs, taz.de vom 15. Januar 2014; Zugriff am 10. März 2020
  26. ↑ Hilfe, die von Herzen kommt, sat1bayern.de vom 28. August 2015; Ressource aus dem Internet-Archiv; Zugriff am 10. März 2020
  27. ↑ "Best-Practice-Beispiel" in Nordrhein-Westfalen, Eichstätter Kurier vom 20. Februar 2015; Zugriff am 24. März 2015
  28. ↑ Bürgerpreis 2015: Landtag ehrt bürgerschaftliche Initiativen für Menschen auf der Flucht, auf der Website des Bayerischen Landtags; Zugriff am 10. März 2020

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