Benutzer:ChristophCSSBn/Stabsbataillon 3

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Stabsbataillon 3

Aufstellung Jänner 2017
Staat OsterreichÖsterreich Österreich
Streitkräfte Bundesheer
Teilstreitkraft Landstreitkräfte
Truppengattung Führung und Unterstützung, ABC-Abwehr
Truppenteile * Kommando & Stabskompanie
  • Führungsunterstützungskompanie
  • Werkstattkompanie
  • Nachschub- und Transportkompanie
  • ABC-Abwehrkompanie
  • Lehrkompanie
Unterstellung Bundesministerium für Landesverteidigung
Sitz des Bataillonskommandos Raab-Kaserne, Mautern an der Donau
Motto Wir bewegen!
Kommandant
Bataillonskommandant Oberst Georg Härtinger

Stabsbataillon 3 (StbB3)[1] ist in Niederösterreich in den Garnisonen Mautern und Weitra stationiert. Das Stabsbataillon 3 ist der Führungs-, Kampf-, Einsatzunterstützungs- und Ausbildungsverband der 3. Jägerbrigade[2]. Die Soldaten des Bataillons unterstützen die Einsatzführung der Brigade in den Bereichen der ABC-Abwehr, des Nachschubes und Transportes von Munition und Betriebsmitteln sowie in der Instandsetzung von Fahrzeugen, Waffen und Gerät.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Raabkaserne Mautern an der Donau[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mautern war bereits in der Römerzeit Garnisonsstadt. Um das Jahr 170 wurde unter Kaiser Domitian das römische Militärlager "Favianis" errichtet. Bis in die Mitte des 5. Jahrhunderts lagerten mehrere römische Legionen und Kohorten in Mautern. Unter Karl dem Großen wurde die Ostmark gegründet und Mautern hatte als befestigte Siedlung "civitas Mutarensis" eine wichtige Aufgabe bei der Sicherung der Ostgrenze des Reiches. Auch während des Ersten Weltkrieges wurde in Mautern zeitweilig ein Lazarett im Nikolaihof errichtet. Bereits 1916 wurde in Mautern ein Kasernenbau erwogen. Am 20.07.1938 wurde Mautern in die Gauhauptstadt Krems des Gaues "Niederdonau" eingegliedert, im Gebiet der heutigen Raabkaserne Wohngebäude, Garagen und Werkstätten errichtet, zusätzlich ein Barackenlager für die leichte Fliegerabwehr-Abteilung 94 aufgestellt. Zwischen 1945 und 1955 waren Truppen der sowjetischen Besatzungsarmee untergebracht. 1956 war Krems wieder Garnison geworden, das Gelände der heutigen Raabkaserne diente den Kremser Feldjägern als Übungsgelände. Noch im selben Jahr besichtigte der damalige Bundeskanzler Ing. Julius Raab das Areal und traf die Entscheidung für den Neubau einer Kaserne. Ab 01.08.1957 wurde Mautern zur provisorische Garnison des Österreichischen Bundesheer. Die Brigadestabskompanie bezog die "Bauleitungsbaracke" und im November desselben Jahres begann man mit dem Neubau. Am 20.04.1959 erfolgte die Übergabe der Objekte der ersten Bauetappe in feierlicher Form (2 Mannschaftsgebäude, Wirtschaftsgebäude sowie die gesamte Eigenversorgung für Wasser, Kanal und Strom). Die feierliche Eröffnung der Kaserne Mautern fand am 20.04.1959 statt. Dabei waren der Bundesminister für Landesverteidigung Ferdinand Graf, Staatssekretär Stephani, sowie Generaltruppeninspektor General der Infanterie Fussenegger und Generalmajor Waldmüller anwesend. Die Brigadestabskompanie der 3. Infanteriebrigade bezog als erste Einheit die noch im Aufbau begriffene Kaserne. Weitere Ausbaustufen folgten in den darauf folgenden Jahren, Brigadestabsgebäude, weitere Mannschaftsgebäude, Sanierung von Garagen und Werkstätten aus dem 3. Reich, Neubau von Garagen, Tankstellen, Treibstoff- und Munitionslagern, Errichtung von Sportanlagen und Schießständen. Der endgültige Ausbau der Kaserne dauerte noch bis in das Jahr 1984. 1967 erfolgte die Benennung in "Raabkaserne Mautern" als Ehrung für den Bundeskanzler Ing. Julius Raab (1891-1964). Ing. Julius Raab wurde in St. Pölten geboren und war im Ersten Weltkrieg Pionieroberleutnant jenes k.u.k. Sappeurbataillons Nr. 2 , welches bereits 1912 in Mautern seine Übungsplätze hatte. Nach dem Krieg war er in einer Baufirma tätig. Von 1927 bis 1934 widmete er sich seiner politischen Tätigkeit als Abgeordneter zum Nationalrat. Er war einer der führenden Männer der niederösterreichischen Heimwehr, Initiator des Gewerbebundes und 1938 Handels- und Verkehrsminister. Im Jahre 1945 war er Mitbegründer der Österreichischen Volkspartei und des Österreichischen Wirtschaftsbundes und gehörte 1945-1961 dem Nationalrat an. In den Jahren 1952 bis 1960 stand er an der Spitze der ÖVP und leitete von April 1953 bis April 1961 als Bundeskanzler die Geschicke der Republik Österreich.[3]

Kuenringerkaserne Weitra[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit dem Ende der Besatzungszeit durch die Alliierten Mächte richtete sich die Stadtgemeinde Weitra unter Bürgermeister Kindermann im Jahr 1955 in einem Schreiben an den damaligen Bundeskanzler Dr. Julius Raab mit der Bitte "um eine Verlegung einer Einheit des Bundesheeres nach Weitra", vor allem um die bestehende wirtschaftliche Notlage der Stadt zu beheben. Noch im selben Jahr erhielt die Stadt Weitra die Zusage zum Bau einer neuen Kaserne auf dem von der Stadtgemeinde zur Verfügung gestellten Bauareal. Der Bau der Kaserne begann im November 1956. Am 11. Juli 1959 wurde die Garnison Weitra feierlich eingeweiht und eröffnet. Im Jahr 1960 beantragte die Stadt Weitra beim inzwischen neu entstandenen Bundesministerium für Landesverteidigung die Benennung der Kaserne in Kuenringerkaserne. Das Adelsgeschlecht der Kuenringer hat eine hohe geschichtliche Bedeutung für das Gesamtgebiet des oberen Waldviertels und deshalb wurde dem Antrag seitens des Ministeriums entsprochen. Die ersten Soldaten der Kaserne entstammten der 1. Kompanie der Heeresaufklärungskompanie I aus Mistelbach, die in das Panzerbataillon 9 eingegliedert und danach auf 3. Panzergrenadierkompanie umbenannt wurden. Im Zuge der Reform "BH2010" wurde das Panzergrenadierbataillon 9 mit seinen Standorten Horn und Weitra aufgelöst. Dabei wurden die beiden in Weitra stationierten Panzergrenadierkompanien in die Lehrkompanie der 3. Panzergrenadierbrigade übergeleitet. Im Juni 2007 erfolgte hierfür die Auflösung der 3. Panzergrenadierkompanie sowie die Überleitung der 2. Panzergrenadierkompanie zur Lehrkompanie des Panzerstabsbataillon 3. Mit 1. Jänner 2017 wurde das Panzerstabsbataillon 3 in Stabsbataillon 3 umbenannt. Die Lehrkompanie des Stabsbataillon 3 ist eine von fünf "Kaderschmieden" im Österreichischen Bundesheer und ist für die Kaderanwärterausbildung verantwortlich.[4]


Das Panzerstabsbataillon 3 (1963 -2016)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 1. Jänner 1963 wurde das Panzerstabsbataillon 3 aus den brigadeunmittelbaren Einheiten der 3.Panzergrenadierbrigade aufgestellt. Die folgenden Jahre waren durch diverse Einsätze im Rahmen der CSSR-Krise, der Jugoslawienkrise, aber auch von unzähligen Assistenzeinsätzen zur Grenzraumüberwachung und zum Katastrophenschutz geprägt. Eine besondere Rolle spielte seit jeher der Auslandseinsatz. Das Panzerstabsbataillon 3 stellte seit beginn an aus allen Organisationselementen Soldaten für multinationale Einsätze. Den Höhepunkt dieser Auslandsambitionen stellte sicher die Aufstellung des "Combat Service Support Battalion" für die EU-Battlegroup ab dem zweiten Halbjahr 2012 dar. Mit 1. Jänner 2017 wurde das Panzerstabsbataillon 3 in das Stabsbataillon 3 umbenannt.[5]

Gliederung und Ausrüstung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Stabsbataillon 3 gliedert sich in[6]:

  • Stabskompanie (Mautern)
  • Führungsunterstützungskompanie (Mautern)
  • Nachschub- und Transportkompanie (Mautern)
  • Werkstattkompanie (Mautern)
  • ABC-Abwehrkompanie (Mautern)
  • Lehrkompanie (Weitra)

Ausrüstung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Stabsbataillon 3 verfügt unter anderem über folgende Ausrüstung[7]:

  • alle gängigen Infanteriewaffen (StG 77, P80,...)
  • UKW und KW-Funksysteme mit EDV-Anbindung
  • Sattelzugmaschine ÖAF mit Tiefladeanhänger 55 t
  • ATF DINGO 2
  • UNIMOG U4000-Mannschaftstransporter
  • LKW Hakenlader (gepanzert und ungepanzert)
  • LKW MAN
  • LKW OSN
  • LKW Steyr 12M18
  • Feldladegerät FIAT-HITACHI
  • Tiefladesysteme 30 t und 60 t
  • Bergepanzer (Greif)
  • Sonderfahrzeuge ABCAbwKp (MAMMUT, TLF2000, DINGO/AC, …)

Das Stabsbataillon 3 hat als einziges Bataillon des Österreichischen Bundesheeres das schwere Bergefahrzeug „BISON“ erhalten und ist stolz auf dieses sogenannte „Hight-Value-Asset“.

Combat Service Support Battalion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das vom Bundesheer geführte Logistikbataillon („Combat Service Support Battalion“) ist für Nachschub und Versorgung der European Union Battlegroup (EUBG) verantwortlich und besteht aus Soldaten aus ganz Österreich sowie internationalen Teilen. Das Stabsbataillon 3 bildete schon bei der EUBG 2012-2 sowie bei der EUBG 2016-2 das gemeinsam mit verschiedenen nationalen und internationalen Elementen das Combat Service Support Battalion und war als „Logistic Lead Nation“ eingemeldet. Das Stabsbataillon 3 ist auch bei der EUBG 2020-2 wieder für die Versorgung der gesamten Battlegroup verantwortlich. Aus dem Stabsbataillon 3 bilden dabei der Bataillonsstab, die verminderte Stabskompanie sowie KPE-Elemente der Führungsunterstützungs- und Werkstattkompanie den Kern dieses Combat Service Support Battalion.[8][9]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bundesheer – Streitkräfte – 3. Jägerbrigade – Stabsbataillon 3. Abgerufen am 2. April 2020.
  2. Bundesheer – Streitkräfte – 3. Jägerbrigade (Brigade Schnelle Kräfte). Abgerufen am 2. April 2020.
  3. Raab-Kaserne | denkmal heer. Abgerufen am 6. April 2020.
  4. Republik Österreich/ Bundesministerium für Landesverteidigung (Hrsg.): Festschrift 40 Jahre Garnison Weitra. 1999, S. 122.
  5. BMLVS/ Kommando Panzerstabsbataillon 3: 50 Jahre Panzerstabsbataillon 3. Hrsg.: Republik Österreich/Bundesminister für Landesverteidigung und Sport. S. 240.
  6. Bundesheer – Streitkräfte – 3. Jägerbrigade – Stabsbataillon 3. Abgerufen am 2. April 2020.
  7. Förderverein Die Dritte. Abgerufen am 9. Juni 2020.
  8. EU-Battlegroup. Abgerufen am 9. Juni 2020.
  9. EUBG 2020-2. Abgerufen am 9. Juni 2020.

Kategorie:Militärischer Verband (Bundesheer) Kategorie:EU-Battlegroup