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Architektur in Namibia[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Architektur in Namibia lässt sich grob in vier Zeiträume einteilen. Die vorkoloniale Architektur ist geprägt von traditionellen Bauweisen der verschiedenen Ethnien im Land. Auf diese folgte die deutsche Kolonialzeit als Deutsch-Südwestafrika zwischen 1884 und 1915, die Zeit unter südafrikanischer Herrschaft bis zur Unabhängigkeit 1990 und die schließlich die andauernde Periode seit der Unabhängigkeit.

Vorkoloniale Architektur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der vorkolonialen Zeit, d. h. bis etwa 1884, waren dauerhafte Bauwerke die Ausnahme. Vor allem lebten die verschiedenen Volksgruppen, die nicht selten nomadisch als Jäger und Sammler umherzogen, in aus Naturmaterialien errichteten Behausungen. Dies bestanden je nach Ethnie vorwiegend aus Gras und Lehm oder einer Kombination hieraus.

Als älteste vorkoloniale permanente Behausung ist ǁKhauxaǃnas[Khi 1] überliefert. Diese Ansiedlung wurde um 1820 von den Nama aus übereinandergeschichteten Schiefersteinen errichtet.

Aufgrund der wenig nachhaltigen Bauweise in der vorkolonialen Zeit sind, mit Ausnahme der Überreste von ǁKhauxaǃnas, keine Gebäude erhalten.

Architektur zur deutschen Kolonialzeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aus dieser Zeit, die dem Historismus zugeordnet werden kann, sind zahlreiche Bauwerke im Kolonialstil bis heute (Stand 2020) erhalten. Zu den bekanntesten Architekten dieser Zeit zählen Otto Busch, Otto Ertl, Friedrich Höft, Gottlieb Redecker und Wilhelm Sander. Während Busch, Höft und Sander vor allem Privathäuser entwarfen und teilweise errichteten, zeichneten Ertl und Redecker vor allem für öffentliche Bauwerke und Kirchen verantwortlich. Vielfach kamen Elemente des Jugendstil zur Anwendung. Nicht selten wurden auch stilistische Elemente des Fachwerkhaus genutzt.

Architektur zur Südafrikanischen Besatzungszeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von 1915 bis zur Unabhängigkeit Namibias stand das Land unter südafrikanischer Verwaltung. Es wurden vor allem zweckmäßige Bauwerke ohne besonderen Charme errichtet.

Architektur seit der Unabhängigkeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit der Unabhängigkeit 1990 hat sich kein konsistenter Stil entwickelt. Vielfach ist von einer afrikanischen Moderne die Rede, wobei diese in Namibia bei öffentlichen Gebäuden, Denkmälern und Statuen durch nordkoreanische Pracht, vor allem in der Hauptstadt Windhoek, und generischer Bauweise geprägt ist.

Privatbauten orientieren sich zumeist auch an internationaler moderner Architektur.

Sonstiges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Während die meisten Architekten in Namibia eine Ausbildung im Ausland, vor allem Südafrika genossen haben, gibt es seit Anfang der 2000er Jahre auch ein Bachelor- und Master-Studium an der Namibia University of Science and Technology.[1]

Die offizielle Vertretungen der zugelassenen Architekten im Land ist das Namibia Institute of Architects.

Anmerkung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Anmerkung: Dieser Artikel enthält Schriftzeichen aus dem Alphabet der im südlichen Afrika gesprochenen Khoisansprachen. Die Darstellung enthält Zeichen der Klicklautbuchstaben ǀ, ǁ, ǂ und ǃ. Nähere Informationen zur Aussprache langer oder nasaler Vokale oder bestimmter Klicklaute finden sich z. B. unter Khoekhoegowab.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Erhard Roxin: Journey with Namibian Architect Erhard Roxin, Swakopmund 2021, ISBN 9789994552368.
  • Walter Peters: Vernacular Architecture in Namibia, Rössing, 1987.
  • Walter Peters: Historicism and Objectivity, The Reception of German Architecture during the period 1882 to 1914 in the former German South West Africa (Namibia). University of Natal, In: Restorica, Nr. 14, Oktober 1983. (online abrufbar)
  • Walter Peters: Baukunst in Südwestafrika, 1884-1914: Die Rezeption deutscher Architektur in der Zeit von 1884 bis 1914 im ehemaligen Deutsch-Südwestafrika (Namibia). SWA Wissenschaftlichen Gesellschaft, Windhoek 1981. (PDF, 106 MB; englisch)
  • Jean Fisher: Namibia, An Unmistakable Architectural Style, in: Flamingo, TA Publications Namibia, 2003, S. 206ff.
  • Anene Ejikeme: Culture and Customs in Namibia, Greenwood, Oxford 2011, ISBN 978-0-313-35892-0, S. 73ff.
  • Vanessa Jane Ruhling: Colonial Architecture as Heritage: German Colonial Architecture in Post-Colonial Windhoek, Universität Kapstadt, August 2018. (online abrufbar; englisch; PDF)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Department of Architecture and Spatial Planning. NUST. Abgerufen am 30. Januar 2020.

Kategorie:Architektur (Namibia) Kategorie:Kultur (Namibia)