Benutzer:Claus aus Leipzig/Reichsbund der Deutschen Jungdemokraten

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Der Reichsbund der Deutschen Jungdemokraten war ein Zusammenschluss politischer Jugendvereine in der Weimarer Republik, der 1919 unter dem Namen Reichsbund demokratischer Jugendvereine gegründet wurde, und der Deutschen Demokratischen Partei (DDP) nahestand.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lilo Linke bei einem Ausflug der Berliner Jungdemokraten zum Wannsee, Sommer 1928

Vom 25. bis 27. April 1919 kamen in Berlin zahlreiche der Deutschen Demokratischen Partei nahestehende Jugendvereine zusammen. Diese fassten den Beschluss, die Jugendvereine zu einem Bund zusammenzuschließen. Im Vorfeld des Parteitags der DDP im darauffolgenden Juli wurde dann der Reichsbund demokratischer Jugendvereine gegründet. Die Mitgliedsvereine des Reichsbundes entsandten je einen bis drei Delegierte zum jährlichen Reichsjugendtag.[1][2]

Bald kam der Name Jungdemokraten auf. Nachdem sich bereits 1922 der bayerische Verband in Jungdemokratischer Verband Bayern umbenannt hatte, änderte der Reichsbund im Jahr 1928 seinen Namen in Reichsbund der Deutschen Jungdemokraten.[1][2]

In den Jahren bis 1923 gab es neben Jugendlichen, die sich politisch engagieren wollten, auch eine beträchtliche „freideutsche“ Strömung im Reichsbund.[1][2]

Die Freideutsche Jugend war vor dem Ersten Weltkrieg aus dem Wandervogel entstanden, als Gründungstag kann der Erste Freideutsche Jugendtag im Oktober 1913 auf dem Hohen Meißner gelten. Zu Beginn eher unpolitisch, wandten sich unter dem Eindruck des Krieges die „Freideutschen“ in der frühen Weimarer Republik verschiedenen politischen Richtungen zu. Innerhalb der demokratischen Jugendvereine legten die sich als freideutsch verstehenden Jugendlichen den Fokus auf Erziehung und Bildung im Sinne der Demokratie und lehnten es ab, sich mit tagespolitischen Fragen zu beschäftigen.[1][2] Auf den Reichsjugendtagen 1922 und 1923 wurde eine Dominanz der „Politischen“ deutlich, worauf sich 1923 die „Freideutschen“ aus dem Verband zurückzogen.[1][2] Um diese Zeit zerfiel auch die Freideutsche Jugend.

Die DDP verlor zum Ende der Weimarer Republik zunehmend Wähler und rückte immer weiter nach rechts. Zur Reichstagswahl 1930 bildete sie eine gemeinsame Liste mit der Volksnationalen Reichsvereinigung, die aus dem Jungdeutschen Orden (JungDO) heraus gegründet worden war, unter dem Namen Deutsche Staatspartei. Der Jungdeutsche Orden war nationalliberal orientiert, hierarchisch organisiert und teilweise antisemitisch. Die Vereinigung war unter anderem von Ernst Lemmer vorangetrieben worden, der gerade zuvor als Vorsitzender der Jungdemokraten zurückgetreten war. Auch wenn die angestrebte Fusion letztlich scheiterte, benannte sich die DDP in Deutsche Staatspartei um.[1][2]

Linke und pazifistische Mitglieder der DDP, darunter viele Jungdemokraten, widersetzten sich erbittert der angestrebten Vereinigung und gründeten im gleichen Jahr die Radikaldemokratische Partei, in der auch der Friedensnobelpreisträger Ludwig Quidde Mitglied wurde. Zu den jungdemokratischen Gründungsmitgliedern der Radikaldemokratischen Partei gehörten Erich Lüth, der zuvor als Pazifist aus den Jungdemokraten ausgeschlossen worden war, die Soziologin Julie Meyer, die Schriftstellerin Lilo Linke sowie Irma Dehler, die Ehefrau von Thomas Dehler. Hierdurch wurden die Jungdemokraten effektiv gespalten. Die Spaltung wurde im darauffolgenden Jahr abgeschlossen durch Umbenennung des Reichsbundes in Reichsbund der staatsbürgerlichen Jugend durch den Vorstand. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten im Jahr 1933 verliert sich die Spur des Reichsbundes.[1][2]

Mitglieder der Jungdemokraten in der Weimarer Republik, die Bedeutung erlangten, waren – neben den genannten Personen – der spätere Reichstagsabgeordnete Heinrich Landahl, die späteren Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus Ernst Strassmann und Hans Robinsohn, der spätere Vorsitzende der FDP Thomas Dehler, der spätere deutsche Bundespräsident Gustav Heinemann sowie die Schauspielerin Inge Meysel.

Tradition[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Tradition der Jungdemokraten wurde nach dem 2. Weltkrieg wiederbelebt durch Gründung der Deutschen Jungdemokraten (DJD) im Jahr 1947. Im Gegensatz zum Reichsbund der Deutschen Jungdemokraten wurden diese als Verein mit Einzelmitgliedschaft gegründet. Die Deutschen Jungdemokraten wurden auf dem 1. Bundesparteitag der FDP 1949 von dieser als Jugendorganisation anerkannt. Die DJD trennten sich nach der Bonner Wende 1982 von der FDP; an ihre Stelle traten die Jungen Liberalen als Jugendorganisation der Partei. Sie vereinigten sich im Jahr 1992 mit der Marxistischen Jugendvereinigung – Junge Linke zu Jungdemokraten – Junge Linke (später JungdemokratInnen – Junge Linke). Der Verband ist seit 2013 auf Bundesebene inaktiv.

Zum 100. Gründungsjahr 2019 gaben Roland Appel und Michael Kleff einen Sammelband mit Beiträgen zur Geschichte der Jungdemokraten in den unterschiedlichen Organisationen heraus.[3] In einem einleitenden Beitrag betonen sie dabei als verbindendes Element von Jungdemokraten über die Generationen hinweg den Einsatz für Frieden und für Grundrechte.[4]

Reichsvorsitzende[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Amtszeit Vorsitzende(r)
1919–1920 Max Wiessner
1920–1923 Heinrich Landahl
1923 Werner Fischl
1923–1930 Ernst Lemmer
1930–1933 Hellmuth Jäger

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Roland Appel, Michael Kleff (Hrsg.): Grundrechte verwirklichen, Freiheit erkämpfen – 100 Jahre Jungdemokrat*innen. Academia Verlag, Baden-Baden 2019, ISBN 3-89665-800-X (mit einigen Quellen).
  • Wolfgang R. Krabbe: Die gescheiterte Zukunft der Ersten Republik. Jugendorganisationen bürgerlicher Parteien im Weimarer Staat (1918–1933). Westdeutscher Verlag, Wiesbaden 1995, ISBN 3-531-12707-1.
  • Hans-Otto Rommel: Die jungdemokratische Bewegung zur Zeit der Weimarer Republik, Zulassungsarbeit, Pädagogische Hochschule Weingarten 1966
  • Hans-Otto Rommel: Die Weimarer Jungdemokraten In: liberal 13, 1971, S. 915–924.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e f g Zeitstrahl: Wahlen und Beschlüsse der JungdemokratInnen / Junge Linke 2019-2019. In: Roland Appel, Michael Kleff (Hrsg.): Grundrechte verwirklichen, Freiheit erkämpfen – 100 Jahre Jungdemokrat*innen. 2019, S. 443–484.
  2. a b c d e f g Roland Appel: Vom Wandervogel zur Radikaldemokratischen Partei – Jungdemokraten 1930–1933. In: Roland Appel, Michael Keff (Hrsg.): Grundrechte verwirklichen, Freiheit erkämpfen – 100 Jahre Jungdemokrat*innen. 2019, S. 497–530.
  3. Roland Appel, Michael Kleff (Hrsg.): Grundrechte verwirklichen, Freiheit erkämpfen – 100 Jahre Jungdemokrat*innen. Academia Verlag, Baden-Baden 2019.
  4. Was macht denn nun Jungdemokrat*innen aus? In: Roland Appel, Michael Kleff (Hrsg.): Grundrechte verwirklichen, Freiheit erkämpfen – 100 Jahre Jungdemokrat*innen. 2019, S. 33–34.

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