Benutzer:Der funker/Liste von Chinatowns

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Die Liste von Chinatowns ordnet sich nach Kontinenten und Staaten.

Europa[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Belgien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Belgien existieren derzeit zwei Chinatowns in der belgischen Hauptstadt Brüssel und in der Stadt Antwerpen. Die Brüssler Chinatown siedelte sich zwischen der Börse und der Place Sainte-Catherine an.

Deutschland[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Deutschland gibt es keine richtige Chinatown mehr, seitdem die Nationalsozialisten das kleine Chinatown in St. Pauli räumten und die Bewohner deportierten. Der Wiederaufbau einer Chinatown ist geplant. Hamburg unterhält enge Beziehungen zur Volksrepublik China, zudem ist Shanghai Partnerstadt Hamburgs. Weiterhin gibt es Planungen einer Chinatown in Berlin, in einem brachliegenden Bereich des ehemaligen Zentralvieh- und Schlachthofes. Noch ist unklar, ob es in Berlin eine reine Chinatown geben wird, oder ob man eine Asiatown aufbaut, die ein Stadtteil für alle Asiaten werden kann.

Frankreich[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Paris rühmt sich des „le plus grand quartier chinois“ (der größten Chinatown) in Europa. Gelegen im 13. Arrondissement, besteht das Quartier asiatique aus chinesischen, vietnamesischen und laotischen Kaufleuten und Einwohnern. Der Bereich verläuft zwischen der Avenue d'Ivry und der Avenue de Choisy, östlich der Rue de Tolbiac. Neben der großen Chinatown im 13. Arrondissement existieren zwei kleinere asiatische Viertel.

Im dritten Arrondissement, rund um die Rue des Gravilliers, gibt es sehr viele asiatische Großhändler (Stoffe, Taschen, Kleider, Schmuck), weshalb dieses Viertel auch "Sentier chinois", bezeichnet wird (benannt nach dem Zentrum der Pariser Bekleidungsindustrie Sentier im zweiten Arrondissement). Es ist die älteste Chinatown von Paris.

Im Stadtteil Belleville, welcher durch viele verschiedene Kulturen geprägt wird, befindet sich ein weiteres chinesisches Viertel.

Großbritannien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Londoner Chinatown liegt im Stadtviertel Soho. Zudem hat Manchester[1] eine bedeutende Chinatown. Newcastle upon Tyne[2], Birmingham und Liverpool haben ebenfalls Chinatowns.

Londons Chinatown, festlich dekoriert für das chinesische Neujahrsfest

Italien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Italien hat eine schnell wachsende chinesische Minderheit. Das Land hatte bereits seit dem Zweiten Weltkrieg eine kleine chinesische Minderheit gehabt, aber der Großteil der gegenwärtigen chinesischen Bevölkerung kam seit den achtziger Jahren an. Geschätzte 60.000 bis 100.000 Chinesen lebten 2005 in Italien.

Rom hat einige kleine Chinatown-Bezirke; die am schnellsten wachsende römische Chinatown befindet sich in Esquilino.

Die Chinatown von Mailand liegt rund um die Via Paolo Sarpi.

Die Chinatown der Stadt Prato ist die größte von ganz Italien. Viele Einwanderer der ersten Generation arbeiten in der Bekleidungsindustrie. Die italienische Bezeichnung für Chinatown ist "quartiere cinese", häufig wird auch die englische Bezeichnung Chinatown verwendet.

Niederlande[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die größte Chinatown der Niederlande liegt im De-Wallen-Bezirk (Rotlichtviertel) in Amsterdam. Auch Rotterdam und Den Haag haben Chinatowns.

Österreich[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Österreich gibt es keine bedeutendere Chinatown. In Wien konzentriert sich ein Großteil asiatischer Läden und Geschäfte allerdings auf den Bereich in der Umgebung des Naschmarktes, und über die ganze Stadt verteilt findet man rund 300 China-Restaurants mit mehr oder weniger authentischer Küche.

Serbien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die größte Chinatown liegt im neueren Teil von Belgrad. In Novi Pazar sind auch viele chinesische Händler zu finden. Serbische Chinatowns haben keinen speziellen Namen; die normale Bezeichnung ist kinezi.

Türkei[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine deutliche Zunahme an chinesischen Kaufleuten in den Metropolen ist auch im Südosten Europas zu verzeichnen. Seit etwa einer Dekade sind diese Händler nun auch in kleineren Städten und Touristenvierteln vorzufinden. Bedeutendere Chinatowns sind in der Türkei allerdings bislang noch nicht entstanden.

Asien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Japan[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die älteste Chinatown ist die von Nagasaki, die auf das 17. Jahrhundert zurückgeht. Die anderen Chinatowns, v.a. in Yokohama und Kobe entstanden nach der Hafenöffnung Japans, als sich Ausländer nur in bestimmten zugewiesenen Gegenden der Vertragshäfen niederlassen durften.

Thailand[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Chinatown Bangkok

Die bekannteste Chinatown Thailands ist naturgemäß jene in der Hauptstadt Bangkok. Der Stadtteil Samphanthawong bildet entlang der Yaowarat Road, der New Road (Thanon Charoen Krung) und auch dem Sampheng Lane (heute: Soi Wanit 1) eine große Ansammlung an Geschäften, vor allem für Gold und Schmuck sowie abends Seafood-Restaurants mit frischen Meerestieren und Fischen.

Der Anteil von Chinesen abstammenden Menschen an der Gesamtbevölkerung Thailands beträgt etwa 10-15%. Die Provinz mit dem größten Anteil Chinesen ist angeblich Chanthaburi, etwa 180 Kilometer östlich von Bangkok.

Australien und Ozeanien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Australien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bekannte Chinatowns gibt es in Sydney, Melbourne und Broome. Aber auch in Darwin, Adelaide und anderen größeren Städten finden sich kleine Chinatowns.

Nauru[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Inselstaat Nauru hat eine Chinatown beim Aiue Boulevard in Aiwo.

Mittel- und Südamerika[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Peru[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Peru hat einen überdurchschnittlich hohen Anteil der Bevölkerung chinesischen Ursprungs, ca. 300.000 Abstämmige, zumeist aus Guangdong. Die meisten davon leben in der Hauptstadt Lima. Die Chinatown in Lima wird als Barrio Chino bezeichnet und liegt im Osten des historischen Stadtzentrums, im Stadtteil Barrios Altos. Das Wahrzeichen dieses Viertels ist der chinesische Torbogen mit anschließender Fußgängerzone mit chinesischen Läden und Restaurants.

Eine spezielle Entwicklung durchlief die chinesische Küche in Peru, die im Gegensatz zu den weltweit gewohnten typisch chinesischen Mahlzeiten eine starke Durchmischung mit der bestehenden peruanischen Küche erfuhr und verschiedene neue Gerichte hervorbrachte. Diese Küche ist unter dem Namen Chifa bekannt und bildet heute einen festen Bestandteil der peruanischen Gastrononmie. Besuchern von Lima wird empfohlen, ein entsprechendes Chifa-Restaurant aufzusuchen.

Kuba[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Barrio Chino von Havanna liegt zentral in der Nähe des Kapitols um die Calle Dragones. Obwohl es noch durch einen Torbogen und einige chinesische Restaurants charakterisiert wird, ist es längst kein besonders chinesisch geprägtes Wohnviertel mehr.

Nordamerika[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eines von drei Eingangstoren zur Chinatown („Quartier chinois“) in Montréal, Kanada

In den reichen Ländern Nordamerikas hat die Mehrheit der Chinesen ein hohes Maß an gesellschaftlicher Integration und in der Regel auch den Aufstieg in die Mittelschicht erreicht. Die Chinatowns, die stets in den Zentren großer Städte liegen, haben durch Raummangel und durch den Anstieg der Immobilienpreise ihre Attraktivität als Wohngebiete verloren; bereits seit den 1950er Jahren lassen chinesische Familien sich lieber in den Vorstädten nieder. Mit ihrer Infrastruktur aus Geschäften, Restaurants, Kultureinrichtungen und Kirchen bilden die Chinatowns jedoch bis auf den heutigen Tag Zentren des gesellschaftlichen Lebens der nordamerikanischen Chinesen.

Kanada[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Kanada bilden die Chinesen die größte sichtbare ethnische Minderheit. Bedeutende Chinatowns bestehen unter anderem in Vancouver, Toronto und in Montréal.

Vereinigte Staaten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Tor vor der Chinatown in San Francisco
Chinatown, San Francisco

Die erste große chinesisch-amerikanische Einwanderungswelle fand in der Zeit des kalifornischen Goldrausches (seit 1848) statt. In der Hafenstadt San Francisco, wo die Mehrzahl der chinesischen Migranten einreiste, entstand in dieser Zeit die erste Chinatown auf nordamerikanischem Boden. Als sojourners (deutsch: Gastarbeiter) kamen sie fast immer ohne ihre Frauen und Kinder, die sie durch Geldüberweisungen von Amerika aus unterstützten. Von Anfang an waren die Chinesen einer erheblichen Fremdenfeindlichkeit ausgesetzt, die während der Wirtschaftsflaute der 1870er Jahren zu Massenvertreibungen führte und 1882 in der Verabschiedung des Chinese Exclusion Act gipfelte, der die Zuwanderung von Chinesen für mehr als 60 Jahre gänzlich unterband. Diese Entwicklung fiel mit einer Verdrängung chinesischer Arbeitskräfte aus vielen Wirtschaftsbereichen (Landwirtschaft, Fischerei, Leichtindustrie) und ihrer räumlichen Segregation zusammen: nachdem die chinesischen Migranten bis dahin über den ganzen amerikanischen Westen verstreut gelebt und gearbeitet hatten, zogen sie sich – oftmals unter gesetzlichem Zwang – in die Chinatowns zurück. Auf der Suche nach Erwerbsmöglichkeiten gingen viele in die großen Städte im Osten der USA, wo inzwischen ebenfalls Chinatowns entstanden waren. Die Segregation endete erst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, nachdem die Einwanderungsgesetze von 1943 bis 1965 nach und nach liberalisiert wurden, größere Zahlen von chinesischen Frauen einreisen konnten und chinesische Migranten erstmals die Möglichkeit erhielten, die amerikanische Staatsbürgerschaft zu erwerben. Die Chinatown von New York City mit ihren rund 300.000 Einwohnern ist heute die größte chinesische Siedlung außerhalb Asiens. Gleichzeitig entstand eine breite chinesisch-amerikanische Mittelschicht mit hohem Bildungsniveau und ebenso hoher gesellschaftlicher und kultureller Assimilation. Die Mehrzahl der chinesischen Amerikaner lebt heute in Wohngebieten, wie sie auch von der nicht-asiatischen Mittelschicht bevorzugt werden, etwa in den Vororten großer Städte. Die Chinatowns mit ihren bedrängten und unmodernen Wohnverhältnissen bieten heute nur noch einer kleinen Minderheit von Chinesen Unterkunft, die oftmals kein Englisch sprechen – darunter viele arme Alte. Darüber hinaus dienen die Chinatowns – mit ihrer Infrastruktur aus Geschäften, Restaurants, Kirchen, Theatern, Kinos usw. – der chinesisch-amerikanischen Gemeinschaft als wirtschaftliches, kulturelles und soziales Zentrum, das auch solche Chinesen regelmäßig aufsuchen, die in den Vorstädten leben. Eine Rolle spielen die Chinatowns von jeher auch als Touristenattraktionen.

Chinatowns sind in den USA unter anderem in Honolulu, San Francisco, Oakland, Los Angeles, Sacramento, San Diego, Portland, Seattle, Las Vegas, Denver, Oklahoma City, Houston, St. Louis, Memphis, Chicago, Cleveland, Pittsburgh, Harrisburg, Philadelphia, New York City, Boston, Baltimore, Washington, D. C., Charlotte, Tampa und Miami zu finden.

Siehe auch:

Afrika[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Marokko[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die am schnellsten wachsende Chinatown des arabischsprachigen Nordafrika ist das Quartier chinois im Derb Oma Bezirk von Casablanca. Viele Bewohner dieser Chinatown arbeiten im Textilgroßhandel.

Südafrika[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Johannesburg hat ein altes Chinatown auf der Commissioner Street. Im Vorort von Cyrildene auf der Derrick Avenue kann ein neueres Chinatown gefunden werden.