Benutzer:Dokkalli

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Ich bin gelernter Physiker, der dem Idealbild des Universalmenschen verpflichtet ist.

Die wahre Physik ist diejenige, die es fertigbringt den ganzen Menschen in ein zusammenhängendes Weltbild einzubeziehen (Teilhard de Chardin).
Seit meiner Schulzeit habe ich mich darum bemüht, diese Definition mit Leben zu erfüllen. (KHH)

Als Physiker unterwegs[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Diplomarbeit: Vergleich von Materie und Antimaterie beim Durchgang durch Materie
  • Doktorarbeit: Erklärung von drei Rätseln des elementaren Halbleiters Tellur
  • Postulierung der Quarksterne am 10. Juni 1981, festgehalten in einem Briefwechsel mit Rudolf Kippenhahn

Grundlagen der wahren Physik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Über allem steht die Wahrheit (KHH).
    • Die Wahrheit findet sich in den beobachtbaren und erfahrbaren Gesetzmäßigkeiten der Natur, wovon die menschliche Natur ein integraler Bestandteil ist (KHH).
    • Das ist in meinen Augen gerade der große moralische Wert der naturwissenschaftlichen Ausbildung, dass wir lernen müssen, Ehrfurcht vor der Wahrheit zu haben, gleichgültig, ob sie mit unseren Wünschen oder vorgefassten Meinungen übereinstimmt oder nicht (Lise Meitner).
    • Vertraue denen, die die Wahrheit suchen, aber misstraue denen, die sie gefunden haben (André Gide).
    • Wer die Wahrheit sucht, der sucht Gott, ob es ihm klar ist oder nicht (Edith Stein).
  • Viele Menschen leugnen aber die Wahrheit, wenn ihnen die Loyalität zum eigenen Ego und zur eigenen Horde (Familie, Glaubensgemeinschaft, Nation usw.) wichtiger ist, weil sie sich davon Geborgenheit und Sicherheit erwarten (KHH).
    • Dass Menschen Tatsachen, die ihnen wohlbekannt sind, nicht zur Kenntnis nehmen, wenn sie ihrem Vorteil oder Gefallen widersprechen, ist ein so allgemeines Phänomen, dass man auf den Gedanken kommen kann, dass es vielleicht im Wesen der menschlichen Angelegenheit liegt, mit der Wahrheit auf Kriegsfuß zu stehen (Hannah Arendt).
  • Wahrer Glaube widerspricht nicht den Gesetzmäßigkeiten der Natur und ist offen für neue Erkenntnisse (KHH).
    • Glaube ist Mut zum Sein, ist sich zum Leben und seinem Gutsein trotz aller Zweifel, Schwierigkeiten und Leiden zu bekennen (Kenneth S. Leong).
  • Die Welt ist magisch, d. h. sie wird vom Bewusstsein beeinflusst (KHH).
    • Magie ist die Fähigkeit den Geist jäh für die Wunder des Daseins zu öffnen, ist ein Gespür dafür, dass zum Leben viel mehr gehört, als wir gewöhnlich erkennen, dass wir nicht auf die engen Perspektiven beschränkt bleiben müssen, die uns unsere Familie, unsere Gesellschaft und unser gewohntes Denken gezogen haben; dass das Leben viele Schichten, Tiefen, Strukturen und Bedeutungen kennt, die weit über unsere üblichen Überzeugungen und Begriffe hinausgehen (John Welwood).
    • Vom Bewusstsein wird die Welt gelenkt, an das Bewusstsein ist die Welt gebunden, der Macht des Bewusstseins ist die Welt unterworfen (Buddha).
  • Alles hängt mit allem zusammen (Alexander von Humboldt).
    • Wer das All erkennt, sich selbst (aber) verfehlt, der verfehlt das All (Jesus: Thomas-Evangelium, Logion 67).
  • Ask and it will be given to you; seek and you will find; knock and the door will be opened to you (Jesus: Matthew 7, 7).
    • Wer fragt, sucht die Wahrheit (Sprichwort aus Polen).
    • Suchet nicht das Wissen der alten Weisen, sondern das, was auch sie gesucht haben (Matsuo Bashō laut Benutzer:Fährtenleser > Der Mensch dahinter > „Wahrheit“).
  • Das Denken eines Weisen zeichnet sich dadurch aus, dass er zugleich an das eigene Heil, an das Heil des anderen, an das beiderseitige Heil und an das Heil aller Wesen denkt (Buddha).
    • Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst (Jesus: Matthäus 22,39).
    • Ich aber sage euch: Liebet eure Feinde; segnet, die euch fluchen; tut wohl denen, die euch hassen; bittet für die, so euch beleidigen und verfolgen (Jesus: Matthäus 5, 44).
  • Was immer an Freude ist in der Welt, entspringt dem Wunsch für das Glück aller anderen; und was immer an Leiden ist in der Welt, entspringt dem Wunsch nach nur eigenem Glück (Shantideva).
  • Die höchste Tugend ist die Wahrhaftigkeit. (Antwort von Merlin auf die Frage von Artus im Film „Excalibur“.) Nach Ulrich Wickert ist die Wahrhaftigkeit auf die eigene Person gerichtet.
    • Was siehest du aber den Splitter in deines Bruders Auge und wirst nicht gewahr des Balkens in deinem Auge? (Jesus: Matthäus-Evangelium 7, 3)
    • Um aus seiner Blase herauszukommen, braucht es Selbsterkenntnis und Selbstkritik (Markus Springer).
    • Man kann immer nur Teil der Lösung sein, wenn man versteht, dass man auch Teil des Problems ist (Heinrich Bedford-Strohm).
    • Von allen Siegen der größte ist der Sieg eines Menschen über sich selbst (Buddha).

Vom Physiker zum Mystiker – Ein geknebelter Prophet auf den Spuren von Jesus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einleitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hey Brother!
There’s an endless road to rediscover.
Hey Sister!
Do you still believe in love, I wonder?
(Avicii)

„Du hast einen schönen Beruf“, sagte das Kind zum alten Brückenbauer, „es muss sehr schön sein, Brücken zu bauen.“

„Wenn man es gelernt hat, ist es leicht“, sagte der alte Brückenbauer, „es ist leicht Brücken aus Beton und Stahl zu bauen. Die anderen Brücken sind viel schwieriger“, sagte er, „die baue ich in meinen Träumen.“

„Welche anderen Brücken?“, fragte das Kind.

Der alte Brückenbauer sah das Kind nachdenklich an. Er wusste nicht, ob das Kind es verstehen würde.

Dann sagte er: „Ich möchte eine Brücke bauen von der Gegenwart in die Zukunft. Ich möchte eine Brücke bauen von einem zum anderen Menschen, von der Dunkelheit in das Licht, von der Traurigkeit zur Freude. Ich möchte eine Brücke bauen von der Zeit in die Ewigkeit über alles Vergängliche hinweg.“

Das Kind hatte aufmerksam zugehört. Es hatte nicht alles verstanden, spürte aber, dass der alte Brückenbauer traurig war. Weil es ihn wieder froh machen wollte, sagte das Kind: „Ich schenke Dir meine Brücke“ und das Kind malte für den Brückenbauer einen bunten Regenbogen.[1]

Interpretationen der Wirklichkeit bei Physikern und Mystikern[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

      Physik ist die Wissenschaft von der Materie. Mathematik ist die Sprache der Physik. Mit Hilfe von mathematischen Modellen lassen sich z. B. in der Quantentheorie, der Elementarteilchenphysik oder der Kosmologie immer neue Vorhersagen treffen, die immer weiter über die gewohnten Erfahrungen der Menschen hinausgehen. Ob aber eine physikalische Theorie die Wirklichkeit richtig beschreiben kann, muss experimentell überprüft werden. Wenn dies der Fall ist, dann werden Aussagen als richtig eingestuft, auch wenn sie der gewöhnliche Verstand nicht mehr begreifen kann.

Den Physikern ist klar geworden, dass solche Theorien immer nur einen Teil der Wirklichkeit näherungsweise beschreiben und erweitert werden müssen, wenn neue Beobachtungen gemacht werden, die nicht mehr mit der bisherigen Theorie erklärt werden können. Physikalische Theorien sind immer nur Modelle der Wirklichkeit und nicht die Wirklichkeit selbst.

Der Schritt vom Physiker zum Mystiker ist gar nicht so weit, wenn man die Mystik als die Wissenschaft von Geist und Bewusstsein auffasst[2], welche individuelle subjektive Erfahrungen der unterschiedlichen Mystiker objektiviert und zu einem Gesamtbild der Wirklichkeit zusammenfügt, welches dann von den darum Bemühten nachvollziehbar erlebt und ergänzt werden kann.

Physikern und Mystikern ist gemeinsam, dass ihre Beobachtungen und die daraus resultierenden Interpretationen der Wirklichkeit von den allermeisten Menschen nicht nachvollzogen werden können. Selbst Physiker tun sich sehr schwer mit geisterhaften Fernwirkungen zwischen verschränkten Quantenobjekten („Nichtlokalität“) oder der Aussage, dass die durch Messungen ermittelten Eigenschaften von Quantenobjekten vor der Messung gar nicht vorhanden sind.

Trotzdem genießen Physiker in der Gesellschaft ein hohes Ansehen und bekommen auch große finanzielle Unterstützung, um ihre oft sehr aufwendigen Experimente durchführen zu können. Dieser Vertrauensvorschuss rührt daher, dass sie in der Vergangenheit immer wieder bewiesen haben, dass ihre Erforschung grundlegender Naturgesetze die Initialzündung für die Entwicklung von technischen Geräten und Verfahren geliefert haben, die den Menschen bei ihrem Überlebenskampf auf dem Planeten Erde immer wieder entscheidende Vorteile brachten.

Ohne die Erforschung der grundlegenden physikalischen Gesetze hätte es keinen technischen Fortschritt gegeben, z. B. wären Handys und Navis nie entwickelt worden. Anhand all der technischen Errungenschaften haben es Physiker leicht, die Menschen vom Nutzen ihres Erkenntnisdranges zu überzeugen.

Da fällt es dann gar nicht weiter auf, dass viele Physiker die technische Umsetzung Ihrer Erkenntnisse gar nicht interessiert. Sie wollen einfach nur die Natur besser verstehen, indem sie immer wieder weitergehende Fragestellungen an sie richten bis hin zur ultimativen Frage „was wohl die Welt im Innersten zusammenhält“.

Diese Fragestellung taucht auch bei den Mystikern auf, aber im Gegensatz zu den Physikern schöpfen sie ihre Antworten nicht aus der unbelebten Natur, sondern aus ihrem eigenen Inneren.

Mein Zugang zum Menschen Jesus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

      Die Person Jesus hat mich schon immer tief beeindruckt und diente mir mein ganzes Leben lang als Vorbild.

Aber dass Jesus der einzige Weg sein sollte, der ins Himmelreich führt, das habe ich schon als Volksschüler nicht akzeptieren können. Es konnte einfach nicht sein, dass alle Menschen, die vor Jesus Erscheinen gelebt hatten und die vielen Menschen aus anderen Kulturkreisen, die nie etwas von Jesus gehört haben, verloren sein sollten.

Auch dass der allmächtige Gott seinen eingeborenen Sohn am Kreuz opfern musste, um die Menschheit zu retten, hat mir nie eingeleuchtet.

      Jesus hat seinen Zuhörern viele Ratschläge für deren Lebenswege mitgegeben, deren Beachtung für ein gelingendes Leben von entscheidender Bedeutung sei. Diese Aussagen von Jesus wurden zunächst mündlich weitergegeben und später in vielen Schriften von unterschiedlichen Autoren niedergeschrieben.

Da sich diese Berichte zum Teil deutlich unterschieden und dementsprechend sich auch unterschiedliche Glaubensrichtungen bei verschiedenen, sich auf Jesus berufenden Gruppierungen herauskristallisierten, wurde durch kirchliche Gremien in kirchenpolitischen Abstimmungsprozessen ein Glaubensprogramm erarbeitet und für wahr erklärt.

Die nicht zu diesem Mainstream-Glauben passenden Schriften wurden ausgegrenzt. Die für wahr befundenen Schriften wurden zum Neuen Testament zusammengefasst.

Nachdem die Glaubensrichtlinien für die so entstandene Papstkirche festgeklopft waren, wähnte sich diese im Besitz der alleinigen Wahrheit. Sie sah sich verpflichtet, alle anderen Glaubensrichtungen zu eliminieren. Die angestrebte Vereinheitlichung aller christlichen Glaubensgemeinschaften unter dem Primat des Papsttums kam aber nie zustande, weil einerseits die nicht im Einflussbereich der Papstkirche liegenden Kirchen an ihren eigenen Traditionen festhielten und andererseits im Laufe der Jahrhunderte immer wieder Abspaltungen auftraten, weil Gläubige davon überzeugt waren, dass die Papstkirche in bestimmten Glaubensauffassungen falsche Positionen vertrat und sich nicht davon abbringen ließ.

Seit der Reformationszeit wird als Richtschnur verstärkt das in die verschiedenen Landessprachen übersetzte Neue Testament herangezogen. Jedoch konnte sich die Papstkirche mit den Reformatoren nicht auf eine gemeinsame Linie verständigen, ja selbst die Reformatoren waren über ihre Bibelauslegungen uneins.

So existiert heute eine Vielzahl von christlichen Glaubensgemeinschaften mit differierenden Überzeugungen, die sich bei ihren unterschiedlichen Auslegungen der Bibel alle auf Jesus berufen. Da außerhalb der Evangelien so gut wie keine Informationen über Jesus zu finden sind, gehen andererseits manche Atheisten so weit, dass sie behaupten, Jesus habe überhaupt nicht gelebt.

      Dass die Person Jesus nur eine Erfindung der Frühkirche sein soll, erschien mir sehr unwahrscheinlich, aber ich habe zunehmend an vielem gezweifelt, was über Jesus berichtet wurde. Aber ich spürte stets, dass es sich lohnt, aus dem Wust der Interpretationen, ja sogar Verdrehungen herauszufinden, was Jesus wirklich gelehrt hat.

So begann ich überlieferte Zitate von Jesus aufzuschreiben, von denen ich überzeugt war, dass sie den Kern seiner Lehre beschreiben.

Für mich war die wichtigste Aussage, die ich als 1. Zitat niederschrieb: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst (Matthäus 22, 93).

Als 2. Zitat notierte ich die Verheißung: Bittet, so wird euch gegeben; suchet so werdet ihr finden; klopfet an, so wird euch aufgetan (Matthäus 7, 7).

In der englischsprachigen Bibel steht statt „bittet“ das Wort „ask“, so dass es auch heißen könnte: Fragt, so wird euch geantwortet

Ich habe dieses Jesus-Wort immer so verstanden, dass sich der Fragende direkt an Gott wenden muss, um die Antworten zu erhalten, nicht an irgendwelche zwischengeschaltete Theologen oder Gottesmänner, von denen Jesus nicht besonders viel hielt. So sagt er doch: Weh euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, ihr Heuchler, die ihr das Himmelreich zuschließt vor den Menschen! Ihr kommt nicht hinein, und die hineinwollen, lasst ihr nicht hineingehen (Matthäus 23, 13).

Und ich habe viele Fragen gestellt und – wie viele Gottsucher vor mir – Antworten gefunden, die bei mir zu einem tieferen Glauben geführt haben – ohne die vielen abergläubischen Elemente des Mainstream-Glaubens.

      Als Konsequenz konnte ich dann eines Tages das christliche Glaubensbekenntnis nicht mehr mitbeten, weil es mit meinem Bild von Jesus und von Gott nicht mehr in Einklang zu bringen war. Schließlich habe ich dann an Weihnachten 2007 ein eigenes Glaubensbekenntnis formuliert, dessen Inhalte bis heute für mich Gültigkeit haben, auch wenn es keineswegs vollständig ist und jederzeit offen für neue Erkenntnisse. Es lautet:

Ich glaube, dass es ein Phänomen gibt, von dem ich ein Teil bin, so wie die Welle ein Teil des Meeres ist.

Ich glaube, dass dieses Phänomen meinen Geist, meinen Körper und mein Herz gesund und jung erhält, wenn ich die Verbindung zu ihm aufrechterhalte.

Ich glaube, dass mein Bruder Jesus den Menschen gezeigt hat, wie sie leben müssen, damit diese Verbindung lebendig bleibt.

Ich glaube, dass die Essenz der Lehre des Jesus uralt ist und dass auch andere Menschen von dieser Essenz kündeten, ohne dass sie in äußerer Verbindung zu Jesus standen.

Ich glaube, dass man die Lehre des Jesus nur in ihrer ganzen Tiefe verstehen kann, wenn man sich selbst im eigenen Leben darum bemüht sie zu leben. Dann wird es auch immer klarer, welche Worte der Bibel tatsächlich originär von Jesus stammen und welche verfälscht wiedergegeben oder hinzugefügt wurden.

Ich glaube, dass die wahre Lehre, von der Jesus kündet, sich auch in anderen Weisheitslehren widerspiegelt. Dort sind viele Aspekte oft klarer und umfassender dargestellt als in der Bibel, so dass die Beschäftigung mit diesen Lehren zu einem tieferen Verständnis der Worte des Jesus beitragen kann.

Ganz unten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

      In meinem Glaubensbekenntnis habe ich den Begriff „Gott“ bewusst ausgeklammert, weil er in unserem Kulturkreis zu sehr durch das Gottesbild der christlichen Kirchen geprägt ist. In meiner Kindheit und Schulzeit konnte ich mit diesem Gottesbild ganz gut leben, aber während meines Physikstudiums und in der Zeit danach entschwand Gott immer mehr aus meinem Weltbild, das immer materialistischer wurde.

Das war kein Problem, solange es mir gut ging. Aber als ich dann auf meine wissenschaftliche Laufbahn verzichtete, weil ich eine Familie mit Kindern haben wollte, die ich ohne Geldsorgen großziehen konnte, habe ich mir nach einem 5-jährigen Intermezzo bei einem renommierten Lexikon-Verlag, wo ich als wissenschaftlicher Redakteur für Naturwissenschaft und Technik zuständig war, eine Stelle in einem Weltkonzern gesucht. Da geriet ich dann, für mich selbst überraschend, ganz schnell auf den Weg zu einer Managementkarriere, die ich gar nicht anstreben wollte.

Eigentlich war unser Pionierprojekt zur Technischen Information, das mit dem höchsten Segen der Konzernleitung gestartet worden war, sehr reizvoll und vielseitig. Aber schon bald begann der Überlebenskampf unserer Einheit gegen permanente Umorganisationen. Einmal wurden sogar unsere Mitarbeiter zum „Verkauf“ an andere Dienststellen angeboten. Mir selbst wurde geraten, meine Karriere an anderer Stelle im Konzern fortzusetzen, aber ich wollte meine Mitarbeiter nicht allein zurücklassen.

Inzwischen hatte ich schon das 40. Lebensjahr überschritten und die an mich herangetragenen Probleme kamen mir manchmal wie die Quadratur des Kreises vor. So lag ich nächtelang wach und machte mir Gedanken, wie ich die anstehenden Aufgaben optimal lösen könnte. Aber 14 Tage ohne Schlaf mündeten schließlich in eine euphorische Stimmung, die scheinbar ungeahnte Kräfte bei mir freisetzte. Aber in Wirklichkeit begann ich langsam abzuheben und meine Umgebung begann sich Sorgen um meinen überaktiven Zustand zu machen.

Obwohl ich es für absolut unnötig hielt, überzeugte mich meine Frau einen klinischen Psychiater aufzusuchen. Dieser zog mich gleich aus dem Verkehr, um meine euphorische Stimmung medikamentös zum Abklingen zu bringen, was auch schnell gelang.

Aber dann folgte dem kurzen Hoch ein sehr langes Tief.

Mir machte nichts mehr Spaß. Nicht einmal das Tennis mit meinem Freund Georg, das ich sonst immer mit großer Begeisterung spielte, konnte mich aufmuntern. Mein sonst nie erlahmender Kampfgeist war absolut auf dem Nullpunkt. Es kostete mich allergrößte Überwindung früh morgens aufzustehen und zur Arbeit zu gehen. Lernen hatte mir immer große Freude bereit, jetzt erschien mir weiterer Wissenserwerb sinnlos. Das einzige, was mir ein bisschen Auftrieb gab, war das Gießen des Gartens mit der Gießkanne.

Ich hatte den Glauben an Gott (Gottvertrauen) und damit auch den Glauben an mich (Selbstvertrauen) total verloren. Auch die Hoffnung auf Besserung war fast erloschen, nur ein kleines Fünkchen glomm noch. Aber die Liebe[3] war noch da. Ich dachte zwar daran, dass ich durch Selbstmord aus diesem furchtbaren Jammertal entkommen könnte, aber die Liebe zu meiner Mutter, meinem Sohn und meiner Frau war so stark, dass eine Realisation dieses Gedankens niemals ernsthaft in Frage gekommen wäre.

In dieser seelischen Hölle, als die Psyche fast am Ende war, da war der Keim zur Gesundung und zum geistigen Wachstum schon gelegt. Während der kurzen euphorischen Phase hatte ich das gewisse Empfinden, das „Gott“ sich bei mir wieder gemeldet hatte. Damit hatte ich die Rückbindung an das Transzendente wieder gewonnen und von da an begann mein spiritueller Pfad.

Ich habe Verzweiflung erleben müssen, ich habe hinabsinken müssen bis zum törichtesten aller Gedanken, zum Gedanken des Selbstmordes, um Gnade erleben zu können. (Hermann Hesse: Siddhartha)

Erfahrung der Wirklichkeit in nicht gewöhnlichen Bewusstseinszuständen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

      Ich hatte das deutliche Empfinden, dass sich hinter dieser Episode mehr als eine stressinduzierte psychische Erkrankung verbarg. Für mich war eine Tür aufgegangen zu einer nicht materialistischen Welt voller wunderbarerer Gesetzmäßigkeiten, in die ich immer tiefer eindringen wollte. Dabei hatte ich nie Angst, den Boden unter den Füßen zu verlieren. Ich verglich mein Erleben mit den Berichten von nordamerikanischen Indianern, die sich – jeder für sich – in die Einsamkeit zurückzogen, um durch bestimmte Rituale mit dem Großen Geist in Verbindung zu traten, um von ihm in einem besonderen mystischen Zustand ihre Kriegernamen zu erhalten, bevor sie dann wieder in ihr Alltagsleben zurückkehrten.

Meine Frau dagegen konnte ich durch meine positive Verarbeitung des Erlebten nicht überzeugen, sondern sie befürchtete nicht ganz zu Unrecht, dass mein geweckter Forscherdrang mich zu leichtsinnigen Experimenten verleiten würde, z. B. verordnete Psychopharmaka zu reduzieren. Als ich mit meinem Psychiater darüber sprach, sagte er zu mir, dass er mich aus eigenem Erleben gut verstehen könnte, dass aber „ihre Frau so einen Astronautenmann nie verstehen wird“ .

In der Tat war meine Lebenssituation eine anderer als die der Indianer, die die Begegnung mit dem Großen Geist wohl einigermaßen kontrolliert durchführen konnten. In meinem Fall war ich durch stressinduzierte tagelange Schlaflosigkeit in einen selbst nicht mehr kontrollierbaren Geisteszustand geraten. Dabei fühlte ich mich sehr gut, weil ich das ganz starke Empfinden hatte, dass ich einen Weg gefunden hatte, wie ich alle anstehenden Probleme lösen könnte.

Nach der Rückkehr in die Arbeitswelt waren natürlich alle Probleme weiterhin vorhanden und es bestand in der Tat die Gefahr, dass erneut durch tagelange Schlaflosigkeit infolge nächtelangen Grübelns ein nicht mehr alltagstauglicher Zustand herbeigeführt würde.

So musste ich einerseits unbedingt lernen wie ich auch in erneuten Stresssituationen zu ausreichend Schlaf kam und wenn es gar nicht anders ging, diesen mit Psychopharmaka herbeiführen. Andererseits wollte ich den starken positiven Impulsen, die ich erfahren hatte, weiterhin nachspüren.

      Was mich in meinem Büroarbeitsleben wohl am meisten belastet hatte, war der Umstand, dass ich als Experimentalphysiker auf jede Forschungstätigkeit total verzichtet hatte. Damit hatte ich vermeintlich meinen großen Traum aufgegeben, etwas herauszufinden, was der Menschheit weiter helfen könnte. Das war für mich eine kaum erträgliche Situation. Da ich in der Außenwelt nicht mehr forschen konnte, war es für mich wohl überlebenswichtig, dass ich meinen Forscherdrang neu ausrichtete und zwar auf die Erkundung der Innenwelt.

Ein Bestärkung meiner Überlegungen fand ich in einem Buch von Fritjof Capra mit dem Titel: Das neue Denken – Ein ganzheitliches Weltbild im Spannungsfeld zwischen Naturwissenschaft und Mystik, Begegnungen und Reflexionen. Er berichtete von dem grundlegend neuen Ansatz des Psychiaters Ronald D. Laing: Laing betrachtete Geisteskrankheit als gesunde Antwort auf eine kranke soziale Umwelt. Statt Schizophrenie und andere Formen von Psychosen als Krankheiten zu behandeln, betrachtete er sie als spezielle Strategien, die einzelne Menschen erfinden, um in nicht lebenswerten Situationen zu überleben. Für Nichterkrankung bzw. Gesundung ist also Voraussetzung, dass die äußeren krankmachenden Umstände beseitigt werden.

      Im selben Buch wies Capra darauf hin, dass Quantenphysiker und östliche Mystiker vor ähnlichen Problemen stehen und ähnliche Erfahrungen machen. Auch seine Ausführungen über das Bewusstsein regten mich auf dem Hintergrund meiner eigenen Erfahrungen mit außergewöhnlichen Geisteszuständen dazu an, mich näher mit dem Thema Mystik zu beschäftigen. So schrieb er: Die abendländische naturwissenschaftliche Anschauung betrachtet die Materie als das Ursprüngliche und das Bewusstsein als eine Eigenschaft komplexer materieller Strukturen, die auf einer gewissen Ebene der biologischen Entwicklung in Erscheinung treten. Die meisten heutigen Neurologen vertreten diese Anschauung.

Die andere Anschauung vom Bewusstsein kann man die mystische nennen, da sie vor allem in mystischen Traditionen vertreten wird. Für sie ist Bewusstsein die primäre Wirklichkeit, das Wesen des Universums, der Urgrund allen Seins. Alles andere – alle Formen von Materie und alle Lebewesen – ist Manifestation des reinen Bewusstseins. Diese mystische Anschauung vom Bewusstsein beruht auf der Erfahrung der Wirklichkeit in nicht gewöhnlichen Bewusstseinszuständen.

      Mystische Erfahrungen gibt es nicht nur in den Hochreligionen Asiens, sondern auch im Christentum und den anderen Religionen. So schreibt Gerhard Wehr in seinem Buch: Die Deutsche Mystik – Mystische Erfahrung und Theosophische Weltsicht: Christliche Mystik wurde in den Kirchen, namentlich im Protestantismus, immer wieder übel verleumdet, die von inneren Erfahrungen erfüllten Menschen gerieten in den Verdacht, gefährliche Ketzer zu sein. … Aber Menschen, die in der Tiefe ihres Wesens ergriffen sind von der Gegenwart des Umgreifenden, Göttlichen (gleich welcher Gestalt), die nehmen Anteil an der Gemeinschaft des Geistes und damit an dem Verbindenden. Sie werden geeint durch die „Große Erfahrung“, mögen sie ihr Innewerden und Erleben auch in unterschiedliche Weise benennen. … In der Mystik artikuliert sich eine „Ökumene des Geistes“. Und „Ökumene“ (von griechisch „oikuméne“, die ganze bewohnte Erde) will besagen, dass im Zeichen der Mystik ein geistiger Brückenschlag in dieser vielfältig gespaltenen Welt möglich ist – von Erfahrung zu Erfahrung. Religiöses Dogma und theologische Lehrmeinung betonen das Differenzierende, Trennende.

Jesus und Buddha als meine spirituellen Lehrer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

      Während mir im Religionsunterricht beigebracht wurde, wie einzigartig die Lehre des Jesus von der Nächstenliebe sei, die auch die Feinde einschließt[4], fiel mir bei der Beschäftigung mit der Lehre Buddhas sofort die geistige Nähe zu Jesus auf. So ist von Buddha folgende Aussage überliefert: Das Denken eines Weisen zeichnet sich dadurch aus, dass er zugleich an das eigene Heil, an das Heil des anderen, an das beidseitige Heil und an das Heil aller Wesen denkt (Anguttara-Nikâya).[5]

Und im gleichen Buch warnt Buddha unter der Überschrift Nur eigene Erfahrung zählt vor der Gefahr, dass die Wahrheit, die von Innen kommt, ständig bedroht ist durch Verfälschungen, die von außen kommen: Richtet euch nicht nach dem, was ihr nur vom Hörensagen kennt, nach dem was ein anderer euch gesagt hat, nach heiligen Schriften, nach Meinungen und spitzfindigen Schlussfolgerungen, nicht nach äußeren Erwägungen und nicht nach eingewurzelten Anschauungen, nicht nach dem, was so aussieht, als sei es richtig und nicht nach dem Wort eines verehrten Meisters.

Richtet euch nach dem, was ihr selbst als gut erkannt habt, und lasst von dem, was ihr als schlecht erkannt habt (Anguttara-Nikâya).[6]

Buddha fordert also alle Menschen auf, die von außen auf sie einströmenden Aussagen im Lichte der eigenen Erfahrungen zu überprüfen, bevor man diese Aussagen als wahr einstufen kann.

Somit sind auch die Erkenntnisse Buddhas nicht einfach zu übernehmen, sondern erst dann als verifiziert anzusehen, wenn sie an Hand eigener Erfahrungen nachvollzogen werden können. Und jeder Mensch kann sich schrittweise dem Erkenntnisstand Buddhas annähern, weil er die gleichen Voraussetzungen wie Buddha hat. Er muss das nur wollen und sich intensiv darum bemühen.

Sogyal Rinpoche drückt das wie folgt aus: Buddha ist ein Mensch gewesen wie du und ich. Er hat niemals Göttlichkeit für sich beansprucht, er hat lediglich gewusst, dass er die Buddha-Natur, den Samen der Erleuchtung in sich trägt, und alle anderen Wesen auch. Buddha-Natur ist das Grundrecht eines jeden Lebewesens, und ich sage immer: Unsere Buddha-Natur ist genauso gut wie die Buddha-Natur irgendeines Buddha.[7]

      Legt man an die überlieferte christliche Lehre die Richtschnur Nur eigene Erfahrung zählt an, dann muss man alle die nicht überprüfbaren und damit nicht verifizierbaren theologischen Lehrmeinungen – auch Dogmen genannt – unter den Tisch fallen lassen. Dagegen kann man den Wahrheitsgehalt dessen, was Jesus laut Neuem Testament gesagt haben soll, nämlich wie die Menschen richtig leben sollen, im eigenen Leben überprüfen.

Das ist aber nicht so einfach, weil zum einen Jesus als Kind seiner Zeit vor 2000 Jahren im jüdisch-römischen Umfeld in Bildern und Gleichnissen redet, die für uns Heutige nur noch schwer zugänglich sind. Zum anderen sind Inhalte seiner Botschaften oft nicht so leicht zu verstehen, weil sie auf der einen Seite dem „gesunden Menschenverstand“[8] oft zu widersprechen scheinen und auf der anderen Seite offenbar teilweise verschlüsselt sind. So sagt Jesus zu seinen Jüngern: Euch ist es gegeben, die Geheimnisse des Reiches Gottes zu erkennen, zu den anderen Menschen aber wird nur in Gleichnissen geredet, denn sie sollen sehen und doch nicht sehen, hören und doch nicht verstehen. (Lukas 8, 10).

Zum Verständnis des Juden Jesus, der als Aufrührer von den Römern gekreuzigt wurde, hat der jüdische Jesus-Kenner Pinchas Lapide sehr erhellende Publikationen veröffentlicht. So erklärt er z. B. die Bedeutung der Aussage: Wenn dich einer nötigt, eine Meile zu laufen, so gehe mit ihm zwei (Matthäus, 5, 41).

So hatte jeder römische Legionär das Recht jeden beliebigen Juden auf der Straße zu zwingen, ihm sein Legionärsgepäck eine Meile zu tragen. Aber anstatt zähneknirschend den erzwungenen Frondienst zu ertragen, sollte der Zwangsverpflichtete freiwillig eine weitere Meile die Ausrüstung des Legionärs schleppen.

Hoimar von Ditfurth[9] schreibt hierzu: Wer sich die Szene anschaulich vorstellt, begreift sofort, was sich dadurch „gewaltfrei“ ändert. Der entwürdigende Charakter der aufgebürdeten Schlepperei verliert sich angesichts der freiwilligen Zugabe wie von selbst, und die Reaktion des überraschten Römers dürfte Neugier sein auf den Charakter des Menschen, an den er da geraten ist. Alle Wahrscheinlichkeit spricht dafür, dass das zwischen den beiden Beteiligten anfänglich herrschende feindselige Schweigen im Verlaufe der zweiten Meile allmählich einem Gespräch Platz macht, an dessen Ende beide die ihre Feindseligkeit verringernde Erfahrung gemacht haben werden, dass der andere eigentlich ja auch nur ein Mensch ist.

Zum besseren Verständnis der tiefen Spiritualität der Lehre des Jesus war für mich ein Buch[10] des Mathematikers und Zenmeisters Kenneth S. Leong wegweisend, der schreibt:

… Vielmehr geht es mir um den Versuch, die Lehren Jesu unter einem neuen Blickwinkel anzugehen und die verlorengegangenen Dimensionen seiner Spiritualität wieder zu erschließen: die Freude, den Humor, die Poesie. Dabei ist es für uns wichtig, zwischen dem zu unterscheiden, was über Jesus gesagt wird und dem, was Jesus gesagt hat. Tut man das, stößt man auf eine ganz neue Welt, die voller Farben und Lebendigkeit ist. Es ist der Beginn einer abenteuerlichen Entdeckungsfahrt, bei der einem die Augen aufgehen.

… Unser Leben ist zutiefst ein Rätsel, das gar nicht darauf angelegt ist, mittels unseres Verstandes gelöst zu werden. Deshalb kann man über das Leben fast nichts mit dem Gehirn „wissen“, sondern braucht das Herz, um es zu erfassen. Das ist eine Grundbotschaft des Zen.

… Echte Spiritualität[11] ist eine Kunst, denn die Praxis der Spiritualität erfordert schöpferische Phantasie und ein hohes Maß an Sensibilität. Bloßes Frommsein genügt nicht, um Zugang zur Kunst oder zu den Worten Jesu zu finden, die der poetisch Ausdruck seiner inneren spirituellen Erfahrung sind.

Vielen fromm gesinnten Menschen verschleiert die Vergötzung und ein buchstäbliches Verständnis der Heiligen Schrift die Bedeutung Jesu. …

      Wie die Indianer ging auch Jesus in die Einsamkeit, um in Kontakt mit Gott zu treten. Wie er dabei vorging, dazu sagt die Bibel wenig. Sie sagt, aber sehr viel aus über seine Erkenntnisse, die er aus dem inneren Dialog mit Gott geschöpft hat. Er verspricht auch den Menschen, die seiner Lehre folgen, dass sie die Fähigkeit entwickeln können, die Geheimnisse des Reiches Gottes zu erkennen. Ein wirkliches Verständnis dieser Geheimnisse lässt sich aber nicht durch die Übernahme der Äußerungen anderer Menschen, sondern nur im direkten inneren Zugang finden. Wie man das Tor zum Göttlichen durch systematische Übungen öffnen kann, das kann man mit Hilfe der Meditationspraktiken der mystischen Zweige der östlichen Religionen lernen.

Rufer in der Wüste[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

      Manchmal öffnet sich aber der Zugang zum Göttlichen spontan und ungeplant. Davon berichtet auch das Alte Testament in vielen Beispielen, wenn es davon erzählt, wie Menschen zu Propheten werden. So schreibt Sandra Zeidler[12]:

… Propheten werden zu ihrer Tätigkeit nicht ausgebildet. Sie werden auch nicht von ihrer Religionsgemeinschaft eingesetzt, sie entscheiden sich nicht einmal aus sich selbst heraus. Propheten werden von Gott berufen – mitten aus ihrem Alltag heraus.

… Ein Prophet ist ein Gerufener und ein Rufer. Er ist von Gott zu seiner Aufgabe berufen worden, und im Auftrag Gottes ruft er den Mitmenschen seine Botschaft zu. Und diese ist in ihrem Kern immer Deutung der Gegenwart. Propheten beobachten die politischen, sozialen und religiösen Strömungen ihrer Zeit genau und äußern sich bei Bedarf warnend.

… Nach Erich Fromm sind Propheten keine Voraussager (der Zukunft), sondern Aussager (zur Gegenwart). …

      Meine Begegnungen mit dem Göttlichen waren ebenfalls spontan und ungeplant und spielten sich völlig unspektakulär in meinem Inneren ab und es gab nichts Übernatürliches, ich hörte keine Stimmen und hatte keine Erscheinungen, aber ich spürte zeitweilig diese mystische Einheitserfahrung, von der immer wieder berichtet wird.

Ich war von dem Erlebten so beeindruckt, dass ich einen starken Mitteilungsdrang verspürte und wollte die positive Kraft, die daraus hervorging, an meine Nächsten weitergeben. Aber da machte ich die gleiche Erfahrung wie Jesus: Ein Prophet gilt nirgend weniger als in seinem Vaterland und eigenen Hause (Matthäus 13, 57).

Alle waren irgendwie stark festgelegt und wollten an ihrem Weltbild nicht rütteln. Ich wollte die selbst erfahrene frohe Botschaft vermitteln, stieß dabei auf keinerlei Resonanz. So machte mich die Unfähigkeit, meine gewonnene Erkenntnis irgendwie an den Mann zu bringen, traurig und ich schrieb folgendes Gedicht:

Who will see the light?[13]

I saw the light!

It was so bright
that I wanted to bring it to all the people.
But nobody requires the light.
They had their own pocket lighter.

When I wanted to talk about the light
they didn't want to hear my message,
still worse, they took me for a madman.

So I had to learn
that I have to keep my lips closed,
till someday someone will come to me
and ask for the light.

Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Entdeckt in einem Schaukasten im Berufsbildungswerk St. Franziskus in Abensberg am 10.03.2012.
  2. Sogyal Rinpoche: Das tibetische Buch vom Leben und Sterben, S. 415
  3. …Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; aber die Liebe ist die größte unter ihnen (1. Korinther 13, 13).
  4. Ich aber sage euch: Liebet eure Feinde; segnet, die euch fluchen; tut wohl denen, die euch hassen; bittet für die, so euch beleidigen und verfolgen (Matthäus 5, 44).
  5. Die großen Weisheiten des Buddha – Lebendige Worte zum Sinn des Lebens, Seite 74
  6. Seite 48
  7. Funken der Erleuchtung, 19.9.
  8. So soll Helmut Schmidt gesagt haben, dass die Bergpredigt nicht als Richtschnur für politisches Handeln geeignet ist.
  9. Innenansichten eines Artgenossen – Meine Bilanz, Seite 431
  10. Jesus – der Zenlehrer, Das Herz seiner Lehre, Seite 8, 10, 15
  11. Spiritualität ist Wahrheit, die von innen kommt (Markolf H. Niemz: Sinn – Ein Physiker verknüpft Erkenntnis mit Liebe, Seite 12)
  12. Basiswissen Christlicher Glaube, Glaubenskurs Teil 5: Sprachrohr Gottes
  13. Der Begriff „Licht“ ist hier ausschließlich metaphorisch zu verstehen und weist keinesfalls auf eine Leuchterscheinung hin.

Kleine Geschichten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ein Fremder kam nach Irgendwo (KHH)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ein Einäugiger sieht mehr als 1000 Blinde!

Ein Fremder kam in das Land Irgendwo und wunderte sich, dass dort alle Menschen mit geschlossenen Augen umherliefen. Als er sie fragte, warum sie sich nur tastend vorwärts bewegten und nicht ihre Augen öffneten, da sagten sie zu ihm:

„Bist du denn ganz närrisch geworden? Weißt du denn nicht, dass uns das Licht blind machen würde?“

Da riet er ihnen, dass sie die Augen zuerst in der Nacht öffnen sollten, wenn nur das milde Licht des Mondes und der Sterne scheint, um sich dann langsam an das starke Sonnenlicht zu gewöhnen.

Aber sie dachten gar nicht daran die Augen zu öffnen. Denn schließlich hatten sie es von ihren Eltern, Lehrern und Pfarrern so gelernt, dass es das Beste für die Augen ist, wenn man sie geschlossen hält.

Auch der Hinweis, dass im Lande Überall alle Menschen mit offenen Augen durchs Leben gehen, nutzte nichts. Im Gegenteil, der Fremde wurde der Lüge bezichtigt und man verlangte von ihm, dass er aufhören soll, solche Unwahrheiten zu verbreiten. Aber der Fremde konnte nicht aufhören von der Wahrheit zu sprechen. „Ihr braucht doch nur die Augen zu öffnen um zu sehen, dass ich die Wahrheit spreche.“

Da wurden die Leute im Lande Irgendwo sehr zornig und schlugen nach dem Fremden, um ihn zu vertreiben. Einige wollten ihn sogar töten, weil er das Volk verhetzen würde.

Aber sie hatten keine Chance, ihm etwas anzutun, denn der Fremde benutzte ja seine Augen und war ihnen so stets voraus. Da er aber bei ihnen nichts erreichen konnte, verließ der Fremde das Land Irgendwo, traurig über so viel Dummheit.

Ein kleiner Junge, bei dem die Erziehung noch keine Erstarrung hervorgerufen hatte, der dachte sich: „Was kann mir schon passieren, wenn ich die Augen öffne? Ich kann höchstens erblinden! Das ist auch nicht schlimmer, als wenn ich die Augen immer verschlossen halte. Aber ich habe dann wenigstens einmal die Welt mit eigenen Augen gesehen.“

So öffnete er eines Nachts die Augen und war völlig überwältigt von dem Anblick der Natur im silbernen Mondlicht. Die ganze Nacht saß er staunend da und konnte kein Auge zu tun. Als dann der Morgen graute und die Sonne aufging und die Welt in strahlende Farben tauchte, da brachte der glänzende Anblick ihn fast um den Verstand.

So gerne hätte er seinen Verwandten und Freunden von diesem Erlebnis erzählt, aber er hatte noch gut in Erinnerung, wie es dem Fremden ergangen war. So behielt er seine neuen Erkenntnisse für sich, auch wenn es ihm ungeheuer schwer fiel.

Die Leute wunderten sich nur, wie leicht dem Jungen vieles von der Hand ging und daher hielten sie ihn für ein Genie.

Die Jahre vergingen und der Junge wuchs zu einem stattlichen jungen Mann heran. Er hätte es im Lande Irgendwo ganz weit bringen können. Er aber machte sich auf die Suche nach dem Fremden, weil er ihm dafür danken wollte, dass der Fremde ihn dazu gebracht hatte, die Augen zu öffnen.

Im Lande Überall, wo der junge Mann gar nicht weiter auffiel, weil alle Menschen mit offenen Augen durchs Leben gingen, da traf er den Fremden wieder.

Und erneut erregte der Fremde großen Anstoß. Er sagte nämlich zu den Menschen: „Das, was ihr mit den Augen seht, ist nur die Oberfläche. Wenn ihr die Welt wirklich verstehen wollt, dann müsst ihr lernen, eure inneren Augen zu öffnen.“

Da riefen die Leute: „Es gibt gar keine inneren Augen! Jagt den Fremden fort! Der betreibt doch nur Volksverdummung!“

Da lief der Fremde davon und versteckte sich in einem nahegelegenen Wald. Dort fand ihn der junge Mann: „Ich habe gehört, was du den Leuten im Lande Überall erzählt hast und ich glaube dir. Denn ich war dabei, als du den Leuten im Lande Irgendwo geraten hast, die Augen zu öffnen. Ich habe es getan und ich danke dir dafür, dass du mir die Augen geöffnet hast und ich hoffe, du wirst mir auch beibringen, wie man die inneren Augen öffnen kann.“

Da ging ein glückliches Strahlen über das Gesicht des Fremden, denn nach all den Jahren des vergeblichen Bemühens hatte endlich einer seiner Zuhörer den Weg zur Wahrheit gefunden.

Wir sind so begierig, nach außen zu schauen, dass wir den Kontakt zu unserem Inneren weitestgehend verloren haben. Wir fürchten uns davor, nach innen zu blicken, weil die Gesellschaft uns keinerlei Vorstellung vermittelt von dem, was wir dort finden werden. Wir könnten sogar glauben, dass ein solcher Einblick das Risiko des Wahnsinns in sich berge. Diese Furcht ist einer der letzten und wirksamsten Tricks des Ich, uns von der Entdeckung unserer wahren Natur abzuhalten.

Wir führen also ein Leben voller Hektik, um auch das geringste Risiko auszuschalten, uns selbst anschauen zu müssen. Schon die bloße Vorstellung von Meditation kann manche Menschen erschrecken. Unter Begriffen wie „Ichlosigkeit“ oder „Leerheit“ stellen sie sich Erfahrungen vor, die sich anfühlen, als würde man aus der Luftschleuse eines Raumschiffes gestoßen und müsste für immer in einem dunklen kalten Vakuum dahintreiben. Nichts könnte weiter von der Wahrheit entfernt sein! Aber in einer Welt, die sich der Ablenkung verschrieben hat, haben Schweigen und Stille etwas Erschreckendes. Wir schützen uns vor ihnen durch Lärm und irrwitzige Geschäftigkeit. In die Natur unseres eigenen Geistes zu schauen, ist das letzte, was wir wagen würden. (Sogyal Rinpoche: Funken der Erleuchtung, 7.7.)

Zwei Säcke voller Liebe (KHH)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zwei Frauen hatten je einen Sack voll Gaben zur Kirche gebracht und befanden sich mit den leeren Säcken auf dem Heimweg.

Plötzlich stand ein Fremder vor ihnen. Freundlich lächelnd sprach er sie an: „Einen fröhlichen Geber hat Gott lieb. Wenn ihr zu Hause ankommt, dann wird euer jeweiliger Sack mit Liebe gefüllt sein. Wenn ihr richtig damit umgeht, dann wird er niemals leer!

Verdutzt sahen sich die beiden Frauen an und als sie sich wieder nach dem Fremden umblickten, war er verschwunden.

Auf dem weiteren Weg merkten sie, wie sich ihre Säcke langsam füllten. Als sie daheim angekommen waren, da waren sie ganz prall.

Die erste Frau freute sich darüber, dass sie so viel Liebe hatte und begann sie zugleich sorglos an andere zu verschenken, damit diese auch einen Grund zum Fröhlichsein hatten. Sie dachte sich, wenn ich Liebe gebe, dann bekomme ich auch wieder welche zurück. So teilte sie aus vollen Händen die Liebe an ihre Mitmenschen aus. Vor allem ihren Mann überschüttete sie mit liebevoller Zärtlichkeit.

Sie achtete nie darauf, dass sie auch gleichviel Liebe zurückbekam. Trotzdem war immer genug Liebe im Sack.

Die zweite Frau freute sich zwar auch über das Geschenk, aber zugleich machte sie sich Sorgen darüber, dass die Liebe im Sack abnehmen könnte. So dachte sie sich: Ich gebe immer nur Liebe aus dem Sack heraus, wenn ich zuvor Liebe erhalten habe und ich gebe niemals mehr als ich erhalten habe. So bleibt der Sack immer voll.

Das aber war ein Trugschluss, denn zurückgehaltene Liebe schwindet dahin.

So hatte die Frau, die ihre Liebe freigiebig verschenkte, immer genug davon – der Sack blieb immer voll.

Dagegen hatte die Frau, die mit ihrer Liebe geizte, immer weniger davon – schließlich war der Sack ganz leer.

Gegen die Dummheit (Sturheit) ist kein Kraut gewachsen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die folgende Erzählung des Sufi-Mystikers Rumi spiegelt wider wie unendlich schwierig es ist, Menschen aus ihren eingefahrenen Geleisen zu befreien und zur neuen geistigen Freiheit in Liebe und Wahrheit zu verhelfen:

Jesus, Marias Sohn, lief auf die Berge zu, wie wenn er von einem Löwen, der sein Blut vergießen wollte, verfolgt wäre. Jemand rannte hinter ihm her und sagte: „Niemand ist hinter dir her, warum fliehst du wie ein Vogel?“ Jesus lief so eilig weiter, dass er nicht antworten konnte. Der Mann lief eine Weile hinter Jesus her und rief ihm wieder zu: „Um Gottes Wohlgefallen willen halte einen Augenblick an. Ich wundere mich, weshalb und vor wem du fliehst.“

Jesus sagte: „Ich fliehe vor dem Dummen (Sturen). Halte mich nicht auf, so dass ich mich retten kann.“

Der Mann sagte: „Bist du nicht der Messias, der die Blinden und die Tauben heilt?“ Jesus antwortete: „Ja, der bin ich.“ Der Mann fragte wieder: „Du bist doch derjenige, wenn du einen toten Mann ansprichst, springt er wie ein Löwe auf, der Beute gefangen hat?“ Jesus sagte: „Ja, der bin ich.“ Darauf sagte der Mann: „Oh, reine Seele, die so viele Wunder vollbringen kann. Vor wem hast du Angst?“

Jesus sagte: „Ich sprach des Höchsten Namen über den Blinden, seine Augen öffneten sich. Ich sprach es zum Tauben, seine Ohren hörten wieder. Ich sprach es zum Berge, der wie ein Felsen war, er wurde gespalten. Ich habe es dem Toten gelesen, er wurde lebendig. Doch ich hab es hunderttausend Mal dem Dummen (Sturen) vorgelesen, es hat nichts genützt.“

Das Gleichnis vom Schatz auf dem Meeresgrunde (KHH)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für die meisten Menschen sind das Leben und das Wissen vom Leben vergleichbar mit der endlosen Oberfläche des Meeres, wenn sie es vom Bord eines Schiffes aus betrachten.

Obwohl sie wissen, dass unter der Oberfläche noch mehr existiert – denn schließlich haben sie schon alle einmal gesehen wie ein Fisch herausgezogen wurde – so ist ihre Sicht der Dinge doch im Wesentlichen nur auf die Oberfläche konzentriert.

Auch wenn sie im Ozean schwimmen, versuchen sie immer an der Oberfläche zu bleiben. Doch manchmal kommen große Wellen, so dass sie kurzzeitig untergetaucht werden. Sie könnten dann sehen, was unter Wasser ist, aber die meisten schließen aus Angst vor dem Unbekannten sofort die Augen und streben so schnell wie möglich nach oben.

Manchmal kommen Fremde vorbei, die berichten, dass es unter Wasser wunderschön sei und dass schon Menschen bis auf den Grund des Meeres hinab geschwommen seien und dass sie dort einen großen Schatz gefunden hätten.

Kaum einer glaubt den Fremden. Sie werden fast von allen verlacht. Manchmal werden sie auch davon gejagt, ja sie wurden sogar schon getötet, weil sie eine falsche und gefährliche Lehre verbreiten würden. Es ist ja schließlich klar, dass man unter Wasser nicht atmen kann.

Aber einige wenige werden durch die Aussagen der Fremden nachdenklich. Sie wollen herausfinden, was unter der Oberfläche wirklich existiert. Schon früher hatten sie bemerkt, dass sie instinktiv die Luft angehalten hatten, als sie von einer Welle untergetaucht wurden. Jetzt halten sie kurzzeitig die Luft bewusst an und tauchen dabei den Kopf absichtlich ins Wasser und zwingen sich, die Augen zu öffnen.

Was sie sehen ist überwältigend. Rings um sie herum regt sich das Leben in Formen, von denen sie bisher keine Ahnung hatten.

Jetzt haben sie den ersten Schritt zur wirklichen Erforschung des Meeres des Lebens getan. Von nun an versuchen sie immer tiefer in die Geheimnisse einzutauchen und bekommen dadurch laufend neue Eindrücke und Erkenntnisse.

Bald wird ihnen immer klarer, dass die Fremden Recht hatten. Wenn es gelingt, zu den tiefsten Tiefen des Meeres des Lebens vorzustoßen, dann wartet der größte Schatz aller Zeiten auf sie - die Erleuchtung.

Um zum Ziel zu gelangen bedarf es aber einer nie erlahmenden Ausdauer. Nur wer sich durch nichts vom Weg abbringen lässt und immer weiter probiert, erreicht eines Tages den Grund, auch wenn ein Leben dafür nicht ausreicht.

Die Menschheit braucht gute Taucher, damit diese die anderen immer wieder auf den richtigen Weg hinweisen können.

Pro Generation haben aber immer nur wenige Menschen die Fähigkeit gute Taucher zu werden. Darum ist es besonders wichtig, dass auch solche mitmachen, die gute Taucher werden könnten, die aber aus Angst vor dem Unbekannten nicht zu tauchen wagen oder aus Bequemlichkeit sich nicht um das Erlernen des Tauchens bemühen.

Manchmal kann man bei kleinen Kindern Erstaunliches feststellen. Sie sind die geborenen Taucher. Mit großer Ausdauer und Begeisterung beginnen sie die Unterwasserwelt zu erforschen.

Aber bei Kindern besteht immer die Gefahr, dass sie (zumindest vorübergehend) durch den Einfluss der vielen Oberflächenmenschen ihren Sinn für den Tiefgang verlieren.

Darum ist das Beste für sie, wenn sie bei einem Meistertaucher in die Lehre gehen oder sich zumindest an einem Meistertaucher orientieren. Aber wenn sie dann schließlich besser geworden sind als der Meistertaucher, dann müssen sie sich einen besseren suchen. Wenn sie keinen besseren finden, dann müssen sie alleine weiter machen, denn dann sind sie die größten aller Meistertaucher geworden.

Von Bächen und Buben (KHH)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aus Bächen werden Flüsse, aus Buben werden Männer.

Und der Booch fließd ins Dool und er schickd si ned bsonders, rennd ned schneller wie er muss auf sein Weech in Fluss. Er läßd si ned ohdreim, weil es kummd eh wis kummd und es gluckerd im Grund und die Sunnastrohln danzn. (Aus Echdzeid von Wolfgang Buck)

Der noch junge Bach ist mit sich selbst und der ihn umgebenden Natur völlig im Reinen. Er weiß von ganz alleine, was für einen kleinen Bach wichtig ist. Er lebt in einem Paradies, wo ihm niemand etwas vorschreibt, auch Gott nicht.

Auch die malerische kleine Kirche, an der er auf seinem Weg ins Tal vorbeikommt, fügt sich scheinbar harmonisch in die Landschaft ein. Der Bach, der solch ein Bauwerk noch nie gesehen hat, fragt verwundert den Mann, der daneben steht, wer er sei und was der Zweck des Gebäudes sei.

„Das ist eine Kirche und ich bin ein Lehrer der Religion. Du musst zu uns kommen, dann sagen wir dir alles über Gott und was du tun musst, damit Gott mit dir zufrieden ist. Du bist noch jung und unerfahren. Du kannst nicht wissen, was Gott von dir will. Aber wir können es dir sagen.“

Der Bach, der bisher nie auf den Gedanken kam, dass er nicht im Einklang mit Gott lebt, lässt sich nicht von seinem Weg abbringen. Doch er ist nicht mehr so unbeschwert wie vorher. Von nun an ist er nicht mehr sicher, ob er alles richtig macht. Er springt jetzt nicht mehr so unbekümmert den Berg hinab, weil ihm zum ersten Male die lähmende Wirkung der Angst eingepflanzt wurde.

Auf seinem weiteren Weg wird der Bach von einer Staumauer aufgehalten, neben der ein Mann steht, der zu ihm sagt: „Ich bin ein Vorreiter der Technik und du kommst hier nur weiter, wenn du dich durch eine Turbine zwängst. Nur wenn du Disziplin lernst, bist du für uns zu gebrauchen.“

Der Bach, der bisher sich seinen Weg immer ganz alleine gesucht hat, will sich nicht so einfach einengen lassen. Aber er kann die Mauer nicht umgehen. Sie schneidet ihm alle Auswege ab und so muss er, um weiterzukommen, durch die Turbine fließen.

Danach fühlt er sich nicht mehr so stark wie vorher. Indem sie ihn in ein enges Korsett zwängten, nahmen sie ihm einen Teil seiner Energie weg, um daraus Strom zu machen.

Noch weiter unten, bevor er zum Fluss wird, zwängen sie den Bach in eine enge Röhre. Als er nicht hinein will, wird er mit Gewalt hineingezwungen: „Du musst lernen unseren Befehlen zu gehorchen. Nur ein kanalisierter Fluss ist ein guter Fluss.“

Nun ist der Bach zum Fluss geworden. Er fühlt sich entsetzlich müde. Er kann sich nicht mehr wehren und muss alles ertragen, sogar dass sie ihn mit zivilisatorischen Abfällen vergiften.

So dämmern nun die zivilisierten Bäche und Flüsse dahin und träumen von einer Zeit als sie noch wild und unbezwungen waren. Aber manchmal können sie ihr aufgezwungenes Schicksal nicht mehr ertragen. Dann schwellen sie bis zu ungeahnter Stärke an und ihre Wut bringt Tod und Zerstörung.

Die Menschen sind dann über den Ausbruch von so viel unbändiger Kraft überrascht und viele wissen dann nur noch den Rat, die Bäche und Flüsse noch mehr einzusperren, damit sie sich auf keinen Fall mehr befreien können.

Aber einige wenige erinnern sich daran, dass Gott die Bäche und Flüsse wild, d. h. frei von zivilisatorischen Zwängen, erschaffen hat. Und sie träumen davon, dass eines Tages die Bäche und Flüsse wieder in ihren gottgewollten Bahnen fließen können.

Like a true nature's child, we were born, born to be wild. We can climb so high, I never wanna die. (Aus Born to be wild von Steppenwolf, 1968)

Für mich essentielle Liedtexte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für immer jung (Andre Heller / Wolfgang Ambros nach Bob Dylan)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Di soll's ge'm, solang's die Wölt gibt und die Wölt soll's immer ge'm,
ohne Angst und ohne Dummheit, ohne Hochmut sollst Du le'm.
Zu die Wunder und zur Söligkeit ist's dann nur a Kotz'nsprung
und wann Du willst, bleibst immer jung.
Für immer jung, für immer jung,
wann Du willst, bleibst immer jung.

Du sollst wachs'n bis in Himmel, wo Du bist soll Himmel sein.
Du sollst Wahrheit red'n und Wahrheit tun, Du sollst verzeih'n.
Wannst Vertrau'n host in di selber, dann brauchst ka Versicherung
und wann Du willst, bleibst immer jung.
Für immer jung, für immer jung,
wann Du willst, wann Du wirklich, wirklich willst, bleibst immer jung.

Du sollst nie aufhör'n zum Lernen, orbeit mit der Phantasie,
wannst Dei Glück gerecht behandelst, dann verloßt's Di nie
und Du sollst vor Liebe brennen und vor Begeisterung,
weil dann bleibst, weil dann bleibst, für immer jung ...

Desperation: We Must Return (Steppenwolf)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

When rain drops fall and you feel low
Ah, do you ever think it's useless
Do you feel like letting go
Do you ever sit and do you wonder
Will the world ever change
And just how long will it take
To have it all rearranged

Tell me why these things are still the same
Tell me why no one can seem to learn from mistakes

Take my hand if you don't know where your goin'
I'll understand, I've lost the way myself
Oh, don't take that old road it leads to nowhere
We must return before the clock strikes twelve

It's so easy to do nothin'
When you're busy night and day
Take a step in one direction
And take a step the other way
So don't stop tryin' when you stumble
Don't give up should you fall
Keep on searchin' for the passway
That will lead you through the wall
Don't look back or you'll be left behind
Don't look back or you will never find peace of mind

Take my hand if you don't know where your goin'
I'll understand, I've lost the way myself
Oh, don't take that old road it leads to nowhere
We must return before the clock strikes twelve

Take my hand if you don't know where your goin'
I'll understand, I've lost the way myself
Don't take that old road
Oh, it leads to nowhere
We must return before the clock strikes twelve

Gegen den Wind (EAV ft. Lemo)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stutzt dem Falken man die Flügel, nimmt das Warten er in Kauf, lässt sich neue Federn wachsen und steigt wieder auf. So ist das auch mit Träumen, deren Kinder wir doch sind. Sie trotzen all den Stürmen und jedem Wind. Darum flieg mit den Visionen und nicht ihnen hinterher, bis die Wolken weichen, unter dir das Meer.

Gegen den Wind, gegen den Wind, immer weiter g‘radeaus, gegen den Wind, gegen den Wind und dann bin ich zu Haus. Gegen den Wind, gegen den Wind und gegen jede Flut, mit dem Herzen in der Hand und Köpfen frei von Wut.

Ich wär‘ gern Spaniens letzter Ritter, der so manche Schlacht verlor, weil er seinem Traum und seiner Sehnsucht die Treue schwor. Darum will ich, wie er, streiten, weiter kämpfen, liebesblind, gegen der Dummheit Mühlen reiten, die uns’re größten Feinde sind. Wird die Liebe erst zur Lanze und zum Schwert unser Verstand, legen wir die Waffen nieder Hand in Hand.

Gegen den Wind, gegen den Wind, immer weiter g‘radeaus, gegen den Wind, gegen den Wind und dann bin ich zu Haus. Gegen den Wind, gegen den Wind und gegen jede Flut, mit dem Herzen in der Hand und Köpfen frei von Wut.

Erst wenn alle Herzen brennen heller als ein Flammenmeer, ergebe ich mich ohne Gegenwehr.

Gegen den Wind, gegen den Wind, immer weiter g‘radeaus, gegen den Wind, gegen den Wind und dann bin ich zu Haus. Gegen den Wind, gegen den Wind und gegen jede Flut, mit dem Herzen in der Hand, mit dem Herzen in der Hand. Ho-o-o-o-ooh, ho-o-o-o-ooh, ho-o-o-o-ooh, ho-o-o-oo-ooh

The Words I Love You (Chris de Burgh)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

There are those who think that love comes with a lifetime guarantee.
But we know from those around us, that this may not always be.
It′s the simple things that come between a father and a son.
But when they try to talk, the knives are out before they have begun.

Well that was me, and I have seen the light that shines for eternity
because I learned to say the words I love you.

So many hearts have been broken by the lies of history.
And so many arms are still open for that final mystery.
We must show respect for all the rest, and what a man believes.
And the one who died upon the cross, well he is the one for me.

And he said
"Come with me and you will see the light that shines for eternity
be strong and learn to say the words I love you."

And this endless road that we are on just keeps on going round
but there's one destination that always is here to be found.

So come with me, and you will see the light that shines for eternity
Be strong and learn to say the words I love you.
Be strong and learn to say the words I love you,
the words I love you, the words I love you, the words I love you.

Schwanenkönig (Karat)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es neigte ein Schwanenkönig seinen Hals auf das Wasser hinab.
Sein Gefieder war weiß wie am ersten Tag, rein wie Sirenenton.
Und im Glitzern der Morgensonne sieht er in den Spiegel der Wellen hinein.
Und mit brechenden Augen weiß er: Das wird sein Abschied sein.

Wenn ein Schwan singt, schweigen die Tiere.
Wenn ein Schwan singt, lauschen die Tiere.
Und sie raunen sich leise zu, raunen sich leise zu:
Es ist ein Schwanenkönig, der in Liebe stirbt.

Und es begann der Schwanenkönig zu singen sein erstes Lied
unter der Trauerweide, wo er sein Leben geliebt.
Und er singt in den schönsten Tönen, die man je auf Erden gehört,
von der Schönheit dieser Erde, die ihn unsterblich betört.

Wenn ein Schwan singt, schweigen die Tiere.
Wenn ein Schwan singt, lauschen die Tiere.
Und sie raunen sich leise zu, raunen sich leise zu:
Es ist ein Schwanenkönig, der in Liebe stirbt.

Und es singt der Schwanenkönig seinen ganzen letzten Tag,
bis sich die Abendsonne still ins Dunkelrot flieht.
Lautlos die Trauerweide senkt ihre Blätter wie Lanzen hinab.
Leiser und leiser die Töne, bis das letzte Licht im Gesang verglüht.

Wenn ein Schwan singt, lauschen die Tiere.
Wenn ein Schwan singt, schweigen die Tiere.
Und sie neigen sich tief hinab und raunen sich leise zu:
Es ist ein Schwanenkönig, der in Liebe stirbt.

Und sie raunen sich leise zu, raunen sich leise zu:
Es ist ein Schwanenkönig, der in Liebe stirbt.