Benutzer:Doppelklecks/Flora (Köln)

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Flora[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gartenanlage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aufgabe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Flora zeigt über 10.000 Pflanzenarten im Freien und in den Gewächshäusern in ihrer Vielfalt und ihrer Bedeutung für den Gartenbau und die Gartengestaltung, für Technik, Ernährung, Medizin sowie für Bau- und Textilwesen, sowohl zur Bildung als auch zur Erholung. Schulklassen aller Stufen können in der Grünen Schule Flora Unterricht zu mehr als 25 Themen erhalten, je nach Jahreszeit und Alter. Die historische Anlage ist zugleich auch Denkmal für den Zeitgeist in der Gartenkunst.

Sammlungen und Themengärten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Kameliensammlung besteht aus 650 Sorten und rund 50 Wildarten, die im Subtropenhaus und - soweit die Sorten winterhart sind - im sogenannten "Kamelienwald" gezeigt werden. Damit handelt es sich nach Angaben der Flora um die größte und artenreichste Kameliensammlumgen in Deutschland.

Im Dahliengarten zeigt die Flora über 330 Sorten und rund 1200 Einzelpflanzen von Dahlien. Die Sammlung, die seit 2009 aufgebaut wurde, wird auf den Flächen im Botanischen Garten gezeigt.[1]

Der WDR Lokalzeitgarten ist ein Mustergarten, den der WDR, Studio Köln, betreibt.[2]

Skulpturen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Göttin Flora, die dem ganzen Garten den Namen gegeben hat, war 1864 als Statue im Flora-Tempel aufgestellt worden. Der runde Tempel am oberen Ende der Kaskade bestand aus acht korinthischen Säulen, die eine mit Kupfer gedeckte Kuppel trugen. Die Flora-Statue hatte der damals bekannte Kölner Bildhauer Anton Werres nach antikem Vorbild aus Carrara-Marmor gefertigt. Tempel, Statue und dazugehörige Veranda waren von Abraham Oppenheim gestiftet worden.[3] Der Tempel wurde nach dem Zweiten Weltkrieg, obwohl nur wenig kriegsbeschädigt, abgetragen. Die Flora-Statue gilt seitdem als verschollen; es wird vermutet, dass sie heute noch in einem Privatgarten steht.[4]

Dagegen hat die ursprünglich an zentraler Stelle im Palmenhaus aufgestellte Marmor-Statue Venus und Amor die Zeit überstanden.[5] Die 1863 ebenfalls von Werres aus Carrara-Marmor in klassisch-griechischer Form gemeisselte Plastik steht heute im Kakteenhaus.[6]

Zum historischen Inventar der Flora gehört auch die Figurengruppe Neptun mit Dreizack und Delphin. Die Skulptur war 1856 vom damals bekannten französischen Bildhauer Vital-Gabriel Dubray geschaffen worden und wurde ursprünglich in der Vierung des Palmenhauses aufgestellt. Um etwa 1900 fand die Figur aus Eisenguss ihren heutigen Platz im kurz zuvor vergrößerten Flora-Weiher. Der mit seinem Dreizack stoßbereite Neptun ist wegen seiner Lebendigkeit gelobt worden, die durch den bewegten Bart, das um die Hüften geschlungene Gewand und den von Jagdeifer geprägten Gesichtsausdruck unterstrichen wird. Von der Figur sind mindestens neun weitere Abgüsse hergestellt worden, die in anderen Städten in Europa und Amerika aufgestellt worden sind.[7]

In den 1950er Jahren wurden im Zuge des Wiederaufbaus zwei neue Statuen in der Flora aufgestellt. Die 1911 von Hans Wildermann gestaltete, zierliche Bronzeplastik Mädchen mit Reh fand ihren Platz im ehemaligen Friedensgarten hinter dem Festhaus. Die Bronze hatte ursprünglich am Deutschen Ring gestanden; ihr Pendant, der Jüngling mit Pony steht heute im Müngersdorfer Schwimmstadion. Oberbürgermeister Theo Burauen setzte sich 1957 dafür ein, anlässlich der Bundesgartenschau 1957 die kleine Marmorplastik Sterbende Amazone für den Frauenrosenhof anzukaufen. Die Figur hatte der Kölner Bildhauer Nikolaus Friedrich um 1910 geschaffen. Die Kriegerin, die sich nach dem Urteil von Kritikern "weniger leid- als lustvoll dem Betrachter entgegenzuräklen scheint"[8], steht seit ihrer Restaurierung im Jahre 2010 geschützt im Subtropenhaus.[9]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Kölner Flora wurde 2005 als bedeutender Botanischer Garten in die Straße der Gartenkunst zwischen Rhein und Maas einbezogen. 2012 erhielt der Botanische Garten von der Internationalen Kameliengesellschaft für seine jährlich über 600 Sorten und Arten umfassende Kamelienausstellung den Titel International Camellia Garden of Excellence, der weltweit nur an 30 Gärten vergeben wird.[10]

  1. Stephan Anhalt, Gerd Bermbach: Die Kölner Flora, Festhaus und Botanischer Garten, Köln 2014, S. 201f
  2. Flickr-Bild
  3. Stephan Anhalt, Gerd Bernbach (Hg.): Die Kölner Flora, Festhaus und Botanischer Garten, Köln 2014, S. 57
  4. Stephan Anhalt, Gerd Bernbach (Hg.): Die Kölner Flora, Festhaus und Botanischer Garten, Köln 2014, S. 184
  5. Stephan Anhalt, Gerd Bernbach (Hg.): Die Kölner Flora, Festhaus und Botanischer Garten, Köln 2014, S. 172
  6. Stephan Anhalt, Gerd Bernbach (Hg.): Die Kölner Flora, Festhaus und Botanischer Garten, Köln 2014, S. 189
  7. Stephan Anhalt, Gerd Bernbach (Hg.): Die Kölner Flora, Festhaus und Botanischer Garten, Köln 2014, S. 77, 104, 120.
  8. K. Schönbohm: Grünanlagen 1945-1975, Stadtspuren - Denkmäler in Köln, Köln 1988
  9. Stephan Anhalt, Gerd Bernbach (Hg.): Die Kölner Flora, Festhaus und Botanischer Garten, Köln 2014, S. 185f
  10. Flora auf Seiten der internationalcamellia.org