Benutzer:Dragonnorm

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Der Große Satrapenaufstand


Aufstände der persischen Satrapen gegen die königliche Autorität sind im 5. und 4. Jhd. v. Chr. mehrfach belegt. In den sechziger Jahren des 4. Jahrhunderts v. Chr. rebellierten verschiedene Satrapen des Achämenidenreichs gegen die Autorität ihres Königs Artaxerxes II. (Mnemon), was als Großer Satrapenaufstand in die Geschichte einging. Unter Artaxerxes II. erstreckten sich die offenen Rebellionen über große Gebiete Kleinasiens und Syriens.


Verlauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Datames übernahm 384 v. Chr. die Satrapie Kilikien von seinem Vater Camissares. Als fähiger militärischer Anführer genoss er großen Respekt und er sollte 375 v. Chr. für Artaxerxes II. als Oberbefehlshaber einer persischen Streitmacht Ägypten erobern. Datames wurde das Kommando jedoch wieder entzogen, als Artaxerxes II. ihm mit immer stärkeren Misstrauen entgegen trat. Dieser Vertrauensverlust durch den König führte 370 v. Chr. dazu, dass er einen Aufstand begann. Die benachbarten Satrapen Autophradates von Lydien und Artumpara von Lykien bekamen den Befehl, den Aufstand zu zerschlagen. Datames konnte sich jedoch erfolgreich gegen die Angriffe erwehren. 1

Ariobarzanes, Satrap von Phrygien und Sohn des Herrschers Pharnabazos II., übernahm die Statthalterschaft von Phrygien bis Artabazos II., der rechtmäßige Thronfolger der Satrapie das Amt übernehmen konnte. Als Artabazos bereit war, seine Satrapie zu übernehmen, wollte Ariobarzanes seinen Platz jedoch nicht übergeben und er schloss sich 366 v. Chr. den Aufständen Datames an.2 Ariobarzanes suchte Unterstützung bei Agesilaos II., dem König von Sparta und sie wurde ihm auch gewährt.3 Ariobarzanes harrte einer Belagerung durch Maussolos von Karien und Autophradates von Lydien aus, bis Agesilaos II. Truppen eintrafen und die feindlichen Satrapen sich zurückziehen mussten.4 Ariobarzanes wurde 363 v. Chr. nach einem Verrat seines Sohnes Mithradates ermordet.5

362 v. Chr. wurde Orontes I., Satrap von Armenien, vom König befohlen, nach Mysien zu ziehen, wogegen er rebellierte. Aufgrund seiner noblen Geburt sahen die anderen Satrapen ihn als Anführer der Rebellion an. Orontes I. betrug die anderen Satrapen später, als er einen Kompromiss mit dem König Artaxerxes II. einging. Die Rebellion kam kurz darauf zum erliegen.6 Als Lohn bekam Orontes I. einen großen Teil der Ägäischen Küste.7 Mithrobuzanes verriet Datames, woraufhin dieser 362 v. Chr. von Mithridates, ein königstreuer Sohn des Ariobarzanes, ermordet wurde.8 Ariobarzanes wurde ebenfalls ermordet, wodurch die Anführer der Rebellion zerschlagen wurden. Die anderen Satrapen jedoch wurden begnadigt und die offene Rebellion beendet.9 Restliche, kleinere Widerstände wurden erst unter dem neuen König Artaxerxes III. unter Kontrolle gebracht.

Neuere Forschung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Forschung geht mittlerweile davon aus, dass die Aufstände nicht das bedrohliche Ausmaß für das Reich annahmen, wie vorher angenommen. Es handelte sich um keinen koordinierten Aufstand einer Satrapenkoalition, sondern um voneinander unabhängige und vermutlich zeitlich auseinanderliegende Revolten. Viele Details sind jedoch umstritten.10 Fest steht, dass im Westen mehrere Statthalter große Macht an sich gerissen hatten, allen voran der Karier Maussollos, der praktisch unabhängig vom Großkönig herrschte. In Griechenland entstand dadurch offenbar der Eindruck, dass Artaxerxes II. ein schwacher Herrscher war und seine Macht beschränkt war. Athen und Theben weiteten daraufhin ihre Macht aus und beendeten die spartanische Vorherrschaft bei Leuktra und Mantineia. Artaxerxes II. übergab im hohen Alter die Macht an der Westgrenze vor allem den dortigen Satrapen, die hauptsächlich im eigenen Interesse handelten.

Nachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]