Benutzer:Eckterman/Schwarze-Madonna-von-Tschenstochau-Kirche (Lubin)

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Pfarrkirche
Hauptaltar
Kanzel
Ein der Glasmalereien im Seitenschiff

Die Schwarze-Madonna-von-Tschenstochau-Kirche (Polnisch: Kościół Matki Boskiej Częstochowskiej) in Lubin, dem früheren Lüben in der polnischen Woiwodschaft Niederschlesien, ist ein gotisches römisch-katholisches Gotteshaus an der Kołłątaja-Straße und dient als Pfarrkirche der Kirchengemeinde der Schwarzen Madonna von Tschenstochau.

Architektur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Bau der Kirche dauerte seit der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts bis zum Beginn des 16. Jahrhunderts - in der Zwischenzeit wurden die Bauarbeiten durch die Kriegshandlungen unterbrochen. Es ist eine nach Osten ausgerichtete Backsteinkirche im Gotischen (Polnischen) Verband. In der Kirche gibt es Gewölbeformen wie Sterngewölbe (das Kirchenschiff), Kreuzrippengewölbe (Chor, Seitenschiffe) und Netzgewölbe (Nordkapelle).

Ausstattung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Altar[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der barocke Altar der Schwarzen Madonna von Tschenstochau aus dem 18. Jahrhundert wurde nach dem Zweiten Weltkrieg aus der Kirche in Legnickie Pole hingebracht. Über dem Tabernakel, auf dem Altar, befindet sich ein von vergoldeten Blumenmotiven umgebenes Gemälde mit dem Bild der Schwarzen Madonna von Tschenstochau. Auf das Gemälde sind zwei weibliche Figuren gerichtet, jede befindet sich zwischen zwei Säulen. Die Körperhaltung der ersten Figur zeigt ihre Begeisterung, Bewunderung: mit einer Hand berührt sie ihre Brust und ihr Kopf ist gehoben. Die zweite Figur wurde in der Haltung einer betenden Orantin dargestellt: ihre Hände sind leicht erhoben. Über dem Gemälde befindet sich eine kleine Skulptur eines Pelikans, der Küken mit seinem Blut füttert - dies ist eine symbolische Darstellung der Eucharistie. Darüber befindet sich das Zeichen der Dreifaltigkeit Gottes - ein Dreieck, umgeben von Strahlen, auf denen ein Inschrift mit dem Namen Gottes zu sehen ist.

Zwei weitere erhaltene Altäre, die ursprünglich im Lubiner Gotteshaus waren, befinden sich heute in Breslau. Der spätgotische Flügelaltar (Pentaptychon) Mariä Himmelfahrt von 1522 wurde in die Kathedrale des Heiligen Johannes der Täufer, die 1945 bei der Belagerung von Breslau schwer beschädigt wurde, gebracht und ist nun der Hauptaltar. Sein Schöpfer wird als Meister der Lubiner Altäre bezeichnet. Das Triptychon von dem Heiligen Severin von Noricum von 1523 befindet sich im Nationalmuseum Breslau.

Sakramentshaus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Sakramentshaus aus Stein befindet sich auf der linken Seite des Altars. Es diente zur Aufbewahrung des eucharistischen Leibes Christi. Das Sakramentshaus ist das wertvollste historische Werk in diesem Gotteshaus.

Kanzel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Kanzel aus der späten Renaissance von 1623 ist mit Figuren der Heiligen Apostel und Evangelisten geschmückt. Die Evangelisten sind zusätzlich von goldenen Blumenmotiven umgeben. Neben den Figuren der Apostel und Evangelisten, die sich auf der Balustrade der Kanzel befinden, gibt es auch Figuren und Flachreliefs von Engeln und eine Christus-Skulptur: Christus erhebt seine rechte Hand und in der linken Hand hält er das Kreuz.

Chorgestühl[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Neben den traditionellen Bänken für die Gläubigen gibt es Bänke, die einst für die Geistlichen bestimmt waren und heute den Laien dienen. Sie sind mit kleinen Bildern geschmückt, auf denen die Zeit ihre Spuren schon hinterlassen hat, daher kann man auf ihnen nicht viel sehen. Jedoch können an einem der Chorgestühle auf der rechten Seite des Eingangs beispielsweise ein Löwe am Fuße des Turms, zwei Schlangen oder gekreuzte Schaufeln bemerkt werden.

Glasmalerei[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Presbyterium der Kirche befinden sich fünf Glasmalereien. Die erste zeigt Prinz Władysław, Pater (Paulinerorden) Augustyn Kordecki, der auf das Bild der Schwarzen Madonna starrt und die Verteidigung von Jasna Góra. Die zweite Glasmalerei zeigt die Krönung der Mutter Jesu, die Anbetung der Drei Könige und die Heilige Anna mit Maria von Nazaret. Die dritte Glasmalerei zeigt der Sündenfall von Adam und Eva, Gott umgeben von Engeln und Gottes Schöpfungen. Die vierte Glasmalerei stellt u.a. der Geburt Jesu Christi sowie der Tod Jesu Christi dar. Die fünfte Glasmalerei zeigt die Sendung des Geistes Gottes, die Taufe Jesu Christi, die Mariä Verkündigung und den Erzengel Michael. Im rechten Südschiff befinden sich drei Glasmalereien. Die erste stellt evangelische Ereignisse dar, nämlich: die Berufung der ersten Jünger, den Wunderbaren Fischzug und die Wundersame Brotvermehrung. Die zweite Glasmalerei zeigt die Ereignisse, über die in der Apostelgeschichte berichtet wird: die Heilung eines Gelähmten von den Aposteln Petrus und Johannes sowie die Rede des Stephanus und sein Martyrium. Die dritte Glasmalerei stellt die Bekehrung des Paulus sowie die Taufe und den Empfang des Heiligen Geistes durch das Auflegen der Hände dar. Im linken Nordschiff, wo sich die Kapelle der Heiligen Barbara - die Schutzpatronin der Bergleute - befindet, gibt es eine Glasmalerei, die u.a. die Heilige Barbara von Nikomedien, ihre Bekehrung und ihr Martyrium sowie das Wappen der Bergbaustadt Lubin zeigt.

Weitere Ausstattungsstücke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Gotteshaus befinden sich auch unter anderen Epitaphien, Grabplatten und spätgotisches Kruzifix.[1]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Kościół, Parafia Matki Bożej Częstochowskiej w Lubinie. Abgerufen am 11. Februar 2021.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Schwarze-Madonna-von-Tschenstochau-Kirche (Lubin) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 51° 23′ 49,6″ N, 16° 12′ 13″ O


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